Die Allianz Direct aus München meldet für 2024 rote Zahlen im technischen Ergebnis. Der Direktanbieter der Allianz, der in vier europäischen Märkten vor allem in den Kfz-Sparten tätig ist, fuhr das Defizit vor allem in Deutschland ein. Die Allianz Versicherung hat im Gegensatz zur Schwestergesellschaft 2024 in der Kfz-Versicherung die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Das geht aus den SFCR-Berichten der Unternehmen hervor.
Archiv ‘Schadenaufwand’
Deutsche Rück: Noch mehr schlechte Nachrichten für Kfz
Erste Versicherer und Rückversicherer zeigen sich optimistisch, dass das Geschäft mit Kfz-Policen ab 2026 wieder profitabel werden kann. Der Rückversicherer Deutsche Rück ist da noch vorsichtig. Vor allem in der Kaskoversicherung bleiben die Aussichten schlecht. Die Schadenbedarfe sind gestiegen, die Preiserhöhungen und der Zugriff auf Schwankungsrückstellungen reichten nicht aus, um das zu kompensieren. „Ich bin der Facharzt, der dem Patienten kurz vor seiner Entlassung aus der Klinik sagt: Bleiben Sie noch, ich habe noch einen anderen Befund“, sagte Deutsche Rück-Expertin Larissa Klick auf einer Fachveranstaltung in Köln.
Nach Verlusten: Wie geht Verti in die Wechselsaison?
Exklusiv Den Kfz-Versicherern steht ein stürmischer Herbst bevor. Wie schon im vergangenen Jahr müssen sie wohl fast alle ihre Preise drastisch erhöhen. Die Inflation, steigende Preise und Zinsen haben ihnen hohe technische Verluste eingebrockt. Schlechte Bedingungen also für die Unternehmen. Allein, wie schlecht sind sie wirklich? Der Versicherungsmonitor stellt in den kommenden Wochen die wichtigsten Direktversicherer vor. Heute: die Verti Versicherung.
Coya verabschiedet sich mit besseren Zahlen
Der Digitalversicherer Coya, der Anfang des Jahres vom französischen Insurtech Luko übernommen wurde und seit März unter Luko Insurance AG firmiert, hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Beitragseinnahmen und die Zahl der Kunden deutlich gesteigert. Den versicherungstechnischen Verlust konnte das von Max Bachem (Bild) geführte Berliner Unternehmen von knapp 4,8 Mio. Euro auf 3,9 Mio. Euro reduzieren. In Vorstand und Aufsichtsrat gab es 2021 diverse Veränderungen – unter anderem ist der GDV-Präsident und frühere HUK-Coburg-Chef Wolfgang Weiler nicht mehr an Bord.
Sondergewinne führen zu Diskussionen
Die Versicherer erzielen hohe Sondergewinne in der Pandemie – weniger Unfälle und weniger Einbrüche sorgen für einen deutlich geringeren Schadenaufwand. Die HUK-Coburg ist vorgeprescht, sie zahlt ihren Kunden fast eine Viertelmilliarde zurück. Das setzt die anderen Gesellschaften erheblich unter Druck. Hier einige Reaktionen aus der Branche.
HUK-Coburg zahlt 225 Mio. Euro zurück
Die HUK-Coburg zahlt ihren Mitgliedern und Kunden wegen des 2020 gesunkenen Schadenaufwands 185 Mio. Euro zurück – zwischen 2,5 Prozent und 20 Prozent des Beitrags. Dazu kommen 40 Mio. Euro an Rückzahlungen wegen geringerer Fahrleistungen. Das kündigte Konzernchef Klaus-Jürgen Heitmann an. Damit setzt der Marktführer in der Kfz-Versicherung die Konkurrenz heftig unter Druck. Die Gruppe spürt deutliches Wachstum im Online-Vertrieb. Nicht so toll steht der Lebensversicherer da, die Solvenzquote ist schlecht.
VHV: Weniger Schadenfälle im Baubereich
Obwohl die gemeldeten Schadenfälle im Baubereich zurückgehen, verzeichnet der Versicherer VHV einen Zuwachs bei den Schadenaufwendungen. Gemeinsam mit dem Institut für Bauforschung hat die VHV rund 55.000 Schäden ihrer Kunden in der Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung sowie in der technischen Versicherung analysiert. Verursacht wurden sie häufig von Zeitdruck und einem Qualitätsverlust in der Baubranche, glauben die Autoren der Studie.
AIG hebt D&O-Prämien an
Deutsche Kunden des US-Versicherers AIG müssen sich auf höhere Preise für Managerhaftpflichtversicherungen (D&O) einstellen. Die Gesellschaft plant für das Jahr 2019 eine Prämienanpassung um durchschnittlich zehn Prozent auf ihren gesamten D&O-Bestand. Je nach Schadenquote können die Anpassungen bei einzelnen Kunden unterschiedlich hoch ausfallen. Grund für die höheren Prämien ist nach Angaben des Unternehmens der unerwartet hohe Anstieg des Schadenaufwands.
Realitycheck automatisiertes Fahren
The Long View – Der Hintergrund Die Zukunft der Kfz-Versicherung erscheint alles andere als rosig, wenn man den Prognosen einiger Beratungsunternehmen Glauben schenken mag. Demnach könnte der Trend zum automatisierten Fahren über eine Verringerung der Schäden schon bis zum Jahr 2025 zu einem um über 20 Prozent reduzierten Beitragsvolumen führen. Einer näheren Betrachtung halten diese Untergangsszenarien allerdings nicht Stand. Der Schadenaufwand wird sich in den kommenden zehn Jahren kaum reduzieren, die Prämieneinnahmen werden weiter steigen.








