Meinung am Mittwoch Kaum haben die europäischen Versicherer das Solvency II-Spielfeld betreten, kündigt Eiopa an, eine wichtige Spielregel ändern zu wollen: In einem Konsultationspapier vom 6. April 2016 schlägt die europäische Versicherungsaufsicht vor, die Methodik zur Herleitung der sogenannten Ultimate Forward Rate (UFR) zu ändern und sie jährlich neu zu berechnen. Damit könnte die UFR im Euroraum zunächst auf 3,7 Prozent von aktuell 4,2 Prozent gesenkt werden. Dieser Schritt würde sich in den Solvenzquoten deutscher Lebensversicherer bemerkbar machen, wäre aber verkraftbar.
Archiv ‘Solvenzquote’
Alte Leipziger setzt Rivalen unter Druck
Die mittelgroße Alte Leipziger hat hervorragende Werte für die Kapitalausstattung unter Solvency II – und gibt die Zahlen gerne bekannt. Damit übt das Unternehmen heftigen Druck aus auf Rivalen, die schlechtere Werte aufweisen und sie gerne – wie rechtlich möglich – erst 2017 veröffentlichen wollen. Das Unternehmen mit Sitz in Oberursel bei Frankfurt wächst vor allem in der Berufsunfähigkeitsversicherung und der betrieblichen Altersversorgung. Zweites großes Geschäftsgebiet neben der Lebensversicherung ist die private Krankenversicherung in Gestalt der Halleschen. Über die Zukunft der sehr kleinen Kfz-Sparte will Konzernchef Walter Botermann nachdenken.
Solvency II: Schöne, neue, transparente Berichtswelt?
Meinung am Mittwoch Mit dem risikobasierten Aufsichtsregime Solvency II und entsprechenden Berichtspflichten ab 2017 über das Geschäftsjahr 2016 wird sich der Detaillierungsgrad öffentlich verfügbarer Daten zur Finanzlage der Versicherer verbessern. Jedoch hat auch die Komplexität zugenommen, was Transparenz und Vergleichbarkeit erschwert. Wer Solvency II-Berichte lesen will, muss über Fachwissen verfügen, um die unterschiedlichen Solvenzquoten richtig interpretieren zu können. Für Versicherer, Aufsicht und Fachnutzer gibt es viel zu tun, um die Vielfalt an Informationen in kundenverständlicher Form aufzubereiten.

