Archiv ‘Übernahmen’

Maklerkonsolidierung schreitet moderat voran

Die auf Fusionen und Übernahmen (M&A) spezialisierte Beratungsgesellschaft Marshberry hat im ersten Halbjahr 2025 einen „verhaltenen Optimismus“ beobachtet, was die Zusammenschlüsse im europäischen Versicherungsmaklermarkt betrifft. Die Rolle der Private-Equity-Investoren bleibt bedeutend, allerdings haben auch strategische Käufer erneut zugegriffen.

M&A-Flaute bei Versicherern

Im ersten Halbjahr 2025 hat es im Versicherungssektor so wenige Übernahmen und Fusionen gegeben wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr, hat die Großkanzlei Clyde & Co. beobachtet. Als Hauptgrund sehen die Expertinnen und Experten wirtschaftliche, geopolitische und regulatorische Unsicherheiten. Für das zweite Halbjahr rechnen sie jedoch mit einer Belebung der Transaktionstätigkeit, insbesondere im Bereich der Assekuradeure.

Sitt, Wiggermann und Galloy gehen in neue Hände

Die Global-Gruppe hat den Kölner Makler Sitt + Co. übernommen. Marktkreise bestätigten einen Bericht der „Versicherungswirtschaft“. Die Unternehmen wollten den Vorgang nicht kommentieren oder waren nicht erreichbar. Der Kaufpreis soll bei 10 Mio. Euro liegen. Außerdem: Die Phönix Versicherungsmakler GmbH hat den Makler Wiggermann übernommen und die STC Versicherungsmakler GmbH den Mainzer Versicherungsmakler Heinz Galloy.

Aon: M&A-Schäden erreichen Rekordniveau

Die Absicherung von Unternehmensverkäufen mit speziellen Versicherungen führt für die Versicherer zu immer mehr Schäden. Das vergangene Jahr war weltweit das bislang teuerste für die Anbieter von sogenannten M&A-Policen, so ein aktueller Bericht des Großmaklers Aon. In der EMEA-Region haben die Versicherer 2024 insgesamt 70,9 Mio. Euro für Schäden gezahlt, das waren 35 Prozent aller bislang dort überhaupt geleisteten Schadenzahlungen. Eine Preiswende in der Sparte zeichnet sich laut Aon bislang dennoch nicht ab.

M&A-Policen: mehr Übernahmen, mehr Absicherung

Die Absicherung der Risiken aus Übernahmen und Fusionen (Mergers & Acquisitions, M&A) durch spezielle Deckungen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen, hat der Großmakler Marsh beobachtet. Das Unternehmen hat 2024 weltweit Deckungen in Höhe von insgesamt 67,8 Mrd. Dollar (62,8 Mrd. Euro) vermittelt, das war ein Anstieg um 38 Prozent. Die Zahl der Unternehmenstransaktionen stieg gegenüber dem äußerst schwachen Vorjahr um 8 Prozent.

Gallagher kauft in den USA und in Finnland zu

Der US-Makler Arthur J. Gallagher kauft den Makler und Berater Woodruff Sawyer aus San Francisco. Gallagher zahlt insgesamt 1,2 Mrd. Dollar (1,1 Mrd. Euro) für den Zukauf. Woodruff Sawyer machte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 215 Mio. Dollar. Auch in den nordischen Ländern hat Gallagher zugeschlagen: Dort übernimmt das Unternehmen den Makler Finib OY zu nicht genannten Konditionen. Der finnische Makler hat etwa 40 Mitarbeitende und ist im Einzelhandel und im Immobiliensektor tätig.

Generali setzt sich ehrgeizige Ziele

Die Generali will ihren Gewinn in den nächsten drei Jahren um 10 Prozent steigern. Dieses und weitere ehrgeizige Ziele hat der italienische Versicherer in einem neuen Strategieprogramm formuliert. So will das Unternehmen bis 2027 Dividenden in Höhe von insgesamt 7 Mrd. Euro ausschütten und Aktien mit einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro zurückkaufen. Zudem hält sich Generali offen, weitere Übernahmen durchzuführen, besonders in der Vermögensverwaltung. 

W&I-Markt in Deutschland länger weich

Weltweit fusionieren wieder mehr Unternehmen oder übernehmen Konkurrenten. Mit etwas Verzögerung zeigt sich dieser Trend auch im Markt für Warranty & Indemnity-Versicherungen (W&I), die Risiken aus diesen Deals abdecken. Der Makler und Berater WTW erwartet, dass Ende dieses Jahres das Tal des weichen Marktes erreicht sein könnte. Allerdings könnte es in Deutschland etwas länger dauern, bis sich der Markt für Versicherer wieder verhärtet, unter anderem weil neue Anbieter auf den Markt drängen.

Maklerkonsolidierung läuft auch 2024 auf Hochtouren

Die Fusionen und Übernahmen (M&A) im Markt der Versicherungsvermittler hatten 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Angesichts der Menge an Transaktionen im ersten Quartal 2024 sieht es so aus, als ob diese Entwicklung im laufenden Jahr anhält. Das schreibt Armand Hoftijzer, Europa-Direktor beim US-Beratungsunternehmen Marshberry, in einem aktuellen Bericht. Auch der deutsche Markt zeigte sich sehr aktiv. Bei den Preisen erwartet Marshberry eine Zweiteilung.

Talanx setzt sich neue Ziele

Der Hannoveraner Versicherungskonzern Talanx hebt sein Gewinnziel für 2025 an. Statt 1,6 Mrd. Euro will der Versicherer im nächsten Jahr 1,9 Mrd. Euro verdienen. Nach einem Rekordergebnis von rund 1,6 Mrd. Euro im vergangenen Jahr will der Konzern auch die Dividende deutlich anheben. Talanx profitierte von der guten Entwicklung in der Industrie- und Rückversicherung und im internationalen Geschäft. In Deutschland ist der Versicherer dabei, Rückstände in der Kfz-Versicherung abzubauen.

Signal Iduna setzt auf KI in der Krankenversicherung

Die Signal Iduna hat es mit mehr als 1.000 Krankenversicherungstarifen in ihrem Bestand zu tun. Bald soll künstliche Intelligenz (KI) den Mitarbeitenden bei der Beantwortung der Frage helfen, ob etwas versichert ist oder nicht, kündigte Vorstandschef Ulrich Leitermann bei einem Pressegespräch an. Von Übernahmen oder einer Fusion, wie sie Barmenia und Gothaer verfolgen, hält er nicht viel. Er sparte nicht mit Kritik an der BaFin und dem Kapitalaufschlag, den sie dem Versicherer wegen IT-Mängeln aufgebrummt hat. Erstmals rückte Leitermann mit der Höhe des Aufschlags heraus.

Generali plant 500 Mio. Euro schweren Aktienrückkauf

Die Generali will 2024 für 500 Mio. Euro Aktien zurückkaufen. Der Versicherer hatte geplant, von 2022 bis 2024 mehr als 5 Mrd. Euro für Dividenden und Aktienrückkäufe auszugeben. Insgesamt zeigte sich CEO Philippe Donnet auf dem Generali Investor Day mit der Entwicklung des Unternehmens zufrieden, insbesondere mit Übernahmen im vergangenen Jahr. Giulio Terzariol sprach erstmals nach seinem Wechsel von der Allianz öffentlich für die Generali – auch über seine Beweggründe.

Denis Kessler ist tot

Die Rückversicherungsbranche hat einen ihrer Stars verloren: Denis Kessler, Aufsichtsratschef und langjähriger CEO des französischen Rückversicherers Scor ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Er prägte 21 Jahre lang maßgeblich die Geschicke des Konzerns und baute die Gesellschaft auf. Er war charismatisch und lebenslustig, gab aber auch die Zügel ungern aus der Hand. Es dürfte schwer werden, jemanden zu finden, der in seine Fußstapfen treten kann.

Montage von Dominik Schäfer, Senior Client Advisor und Floris Schilling, Legal Counsel, Transactional Risk, aus dem Bereich Private Equity und M&A (PEMA) bei Marsh in Deutschland.

M&A Deckungen: Wie Makler helfen können

 The Long View – Der Hintergrund  Bei Fusionen und Übernahmen (M&A) werden sogenannte W&I-Deckungen bereits sehr häufig eingesetzt. Sie sichern vom Verkäufer gegebene Garantien ab. Bei Risiken, die in der Vergangenheit oft zum „Dealbreaker“ wurden, können die noch unbekannteren Varianten der Contingent Risk- oder auch Umweltpolicen helfen. Eine wichtige Unterstützung für den erfolgreichen Abschluss einer M&A-Deckung kann es sein, einen internationalen Versicherungsmakler mit ins Boot zu holen, auch wenn die Unternehmen selbst über firmenverbundene Makler verfügen.

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