Die privaten Krankenversicherer (PKV) sollten ein tragfähiges Modell zur Mitgabe der Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel zwischen den Anbietern entwickeln, empfiehlt Hans Olav Herøy, Vorstand der HUK-Coburg. Aktuariell möglich wäre das, betont der Mathematiker. Seine Hoffnung: Wenn die Branche das Problem der nur eingeschränkten Wechselmöglichkeiten endlich in den Griff bekommt, ist die Politik auch zu Maßnahmen zugunsten der PKV wie einer Absenkung der Versicherungspflichtgrenze bereit. Das könnte der Branche wieder mehr Vollversicherte bescheren. Die HUK-Coburg selbst konnte 2018 in diesem Segment wieder leicht zulegen.
Archiv ‘Vollversicherte’
Trübe Aussichten für die PKV
Die Ratingagentur Assekurata sieht für die privaten Krankenversicherer (PKV) zurzeit wenig Grund zur Freude. Die Kölner Spezialisten gehen in ihrem aktuellen Marktausblick davon aus, dass die Aussichten im Kerngeschäftsfeld Vollversicherung trüb bleiben, da Entlastungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die Bereitschaft zum Wechsel schwächen. Zudem erwartet Assekurata durch die Niedrigzinsen weiteren Druck auf die Beiträge. Dagegen zeigt eine Kundenbefragung, dass die Öffnung der GKV für Beamte für die Branche wohl keine große Bedrohung wäre. Das ist bei dem Streit über die Unabhängigkeit der PKV-Treuhänder bei den Prämienanpassungen anders. Hier sieht Assekurata Handlungsbedarf bei den Regularien.
Krankenversicherer bauen eigenes Vergleichsportal
In der privaten Krankenversicherung soll es bald ein neues Vergleichsportal geben, das für sich in Anspruch nimmt, transparent und unabhängig zu sein. Das neue Angebot „KV Fux“ ist von den PKV-Unternehmen Concordia, Debeka und HUK-Coburg initiiert und wird von KVpro.de betrieben. Die Versicherer setzen aber auf die baldige Mitwirkung weiterer Anbieter, sagte Debeka-Chef Uwe Laue. Das Portal grenzt sich von den bestehenden Maklerportalen ab und will werbungsfrei arbeiten. Die Debeka konnte in der privaten Vollversicherung im vergangenen Jahr erneut gegen den Markttrend deutlich wachsen.
Mitgliederschwund in der PKV erregt die Gemüter
Die privaten Krankenversicherer (PKV) weisen den Eindruck zurück, dass sie aufgrund mangelnder Attraktivität immer mehr Versicherte an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verlieren. Die Zahl der Vollversicherten ist in den vergangenen Jahren tatsächlich gesunken, das Wechselsaldo zwischen PKV und GKV war für die Privaten negativ. Daraus sei aber kein dauerhafter Trend abzuleiten, sagt der PKV-Verband. Die Entwicklung sei zudem auf externe Faktoren zurückzuführen. Das sieht die Abgeordnete der Linken Sabine Zimmermann anders. Die PKV habe ihren Zenit überschritten, sagt sie.
PKV: Immer mehr Kunden in Notlage
In der privaten Krankenversicherung hat im vergangenen Jahr die Zahl der Personen zugenommen, die in einem der drei „Sozialtarife“ der Branche versichert sind. Eine deutliche Steigerung gab es im sogenannten Notlagentarif, der Versicherten offensteht, die ihre Beiträge nicht zahlen können. An der Gesamtzahl der Vollversicherten, die 2014 erneut abgenommen hat, haben die Kunden in den „Sozialtarifen“ inzwischen einen Anteil von 2,1 Prozent.




