Allianz von HUK-Coburg und Wiener Städtische

Gemeinsame Übernahme der polnischen Compensa. Von Ilse Schlingensiepen, Köln

Die HUK-Coburg ist bei ihrer Brautschau im Ausland fündig geworden. Die deutsche Gegenseitigkeitsversicherung hat mit dem österreichischen Marktführer Wiener Städtische eine Kooperation vereinbart. Geplant ist ebenfalls die schrittweise wechselseitige Kapitalbeteiligung zwischen den Töchtern HUK-Coburg Holding und der Wiener Städtischen Allgemeine. Sie soll aber jeweils 20 Prozent nicht überschreiten, um die Unabhängigkeit der Unternehmen zu wahren.

Die HUK-Coburg, zweitgrößter deutscher Autoversicherer, sucht seit längerem einen Partner, um insbesondere ihre Vertriebskraft zu ver-stärken. Ein Zusammengehen mit dem HDI scheiterte im letzten Moment. Konzernchef Rolf Hoenen hat stets betont, dass er Kooperationen dort sucht, wo zusätzliches ertragreiches Geschäft winkt. Dies ist allerdings kaum beim deutschen Auto-und sonstige Sachversicherungsgeschäft der Fall – hier hat die HUK-Coburg ihren eigenen Schwerpunkt.

Anders sieht es im osteuropäischen Versicherungsmarkt mit seinem großen Wachstumspotenzial aus. Dort machen HUK-Coburg und Wiener Städtische ihre strategische Allianz deshalb als Erstes sichtbar: Sie übernehmen jeweils zur Hälfte die Anteile an der polnischen Compensa-Gruppe von der Hamburg-Mannheimer, die zur Ergo und damit zur Münchener Rück gehört.

Für die HUK-Coburg ist es der erste Schritt ins Ausland. Die Wiener Städtische hat dagegen langjährige Erfahrung in Ost-und Zentraleuropa. Die Coburger bringen ihre Expertise in der Autoversicherung in das Engagement ein. Die Kooperation mit den Österreichern sei keine Verlegenheitslösung, nachdem es in Deutschland mit der Partnersuche nicht geklappt hatte, betonte ein Sprecher. „Die Wiener Städtische ist für uns erste Wahl und ein Partner, auf den wir stolz sind.“ An der österreichischen Versicherung hatte ursprünglich auch die Ergo Interesse. Beide Gesellschaften sind mit der Bank Austria zu jeweils gleichen Teilen Anteilseigner der österreichischen Union-Versicherung.

Quelle: Financial Times Deutschland

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