Entscheidung über griechische Werft soll heute fallen.
Die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) rechnet damit, das Rennen um die Privatisierung der griechischen Staatswerft Hellenic Shipyards zu gewinnen. „Wir haben unser Angebot in der Erwartung abgegeben, den Zuschlag zu erhalten“, sagte ein Sprecher der größten deutschen Werft zu der für heute erwarteten Entscheidung.
HDW gehört zu Babcock Borsig und baut vor allem U-Boote, aber auch Frachter, Fähren und Kreuzfahrtschiffe. Die Kieler bauen U-Boote für ausländische Marinen oft in Zusammenarbeit mit Werften vor Ort, wie zum Beispiel Hellenic. Zur Höhe des eingereichten Angebots wollte HDW keine Angaben machen. Nach griechischen Presseberichten beläuft es sich auf etwa 40 Mrd. Drachmen (knapp 230 Mio. DM), davon 11,6 Mrd. Drachmen für die Übernahme von Schulden der Werft.
HDW bietet gemeinsam mit Ferrostaal, dem Handelshaus des MAN-Konzerns. „In der Vergangenheit gab es einige Probleme bei Hellenic Shipyards, daher hat die griechische Regierung jetzt Interesse an einem professionellen Management“, erklärte der HDW-Sprecher.
Schärfster Konkurrent ist diegriechische Tavoularis-Gruppe. Sie besitzt bereits die beiden Werften Elefsis und Neorion. HDW hat den Vorteil, bereits eng mit Hellenic Shipyards zu kooperieren. Die Werft baut zwei von drei U-Booten der Klasse 214 für ihre Marine nach einer Konstruktion aus Kiel. HDW fertigt das erste Schiff dieser Klasse.
Hellenic Shipyards hat derzeit Aufträge im Wert von rund 1,5 Mrd. $ in den Büchern. Die Werft gehört zu 51 Prozent der staatlichen Industrie-Entwicklungsbank, 49 Prozent gehören der Belegschaft.
Katrin Berkenkopf
Quelle: Financial Times Deutschland
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