Online-Abschlüsse von Policen legen langsam zu. Von Ilse Schlingensiepen, Köln
Das Internet kommt als Medium für den Abschluss von Versicherungsverträgen langsam in Schwung. Im Juni gaben 8,7 Prozent der deutschen Internetnutzer an, in den vergangenen zwölf Monaten eine Versicherung im Internet abgeschlossen zu haben. Die Speedfacts Online Research in Frankfurt hatte 2256 Nutzer repräsentativ befragt. Bei einer Umfrage im Oktober 2000 lag die Quote noch bei 4,1 Prozent.
Der Online-Verkauf von Versicherungspolicen lief lange Zeit schleppend. Bei vielen Versicherungsunternehmen ist die ursprüngliche Euphorie über den neuen Verkaufskanal schon wieder verflogen, mehrere Online-Makler sind inzwischen insolvent. Doch die Speedfact-Studie zeigt, dass Unternehmen mit langem Atem belohnt werden.
„Wir sind überzeugt, dass der Bereich jetzt vor dem Durchbruch steht“, sagte Geschäftsführer Boris von Heesen. Der Fokus der Internetsurfer gehe weg von der Unterhaltung hin zum Nutzwert.
„Die großen und etablierten Versicherungen haben auch im Internet die besten Chancen, aber sie müssen flexibel sein“, ist von Heesen überzeugt. Versicherer, die für Online-Abschlüsse dieselben Preise verlangen wie beim Verkauf über Vertreter, würden sich nicht durchsetzen.
Wenn sich Verbraucher im Internet über Versicherungen informieren, liegen die Verbraucherzentralen nach der Speedfacts-Befragung mit 64,3 Prozent als Quelle an der Spitze. Doch auch hier sind die Internetseiten der Versicherer von Bedeutung: Immerhin 54,9 Prozent klicken sie für die Entscheidungsfindung an.
Quelle: Financial Times Deutschland
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