US-Versicherer verlangen Zusagen von Washington

Versicherer – Führende US-Versicherer haben von der Regierung in Washington Unterstützung für den Fall verlangt, dass es zu weiteren terroristischen Anschlägen kommt. Die Allianz hat ihre Gewinnvorhersage zurückgenommen, weil sie einen höheren Schaden aus dem Terrorüberfällen in den USA befürchtet. Seite 22.

Führende US-Versicherer haben von der Regierung in Washington Unterstützung für den Fall verlangt, dass es zu weiteren terroristischen Anschlägen kommt. In einem Treffen mit Präsident Bush am Freitag machten Branchenvertreter deutlich, dass die Versicherer keine Probleme damit hätten, die Schäden aus den Anschlägen vom 11. September zu bezahlen. Aber man habe dem Präsidenten auch gesagt, dass die Branche bei weiteren Angriffen in Schwierigkeiten kommen könnte, sagte Maurice Greenberg, Chef der führenden Versicherungsgesellschaft American International Group (AIG).

Greenberg schlug die Errichtung eines staatlich gedeckten Rückversicherungspools vor, ähnlich der britischen Pool Re. Sie war 1990 von Versicherern und Regierung gegründet worden, nach dem eine Welle von Terroranschlägen für große Zerstörungen in der Londoner City sorgte.

Nach Münchener Rück und Swiss Re revidierte am Freitag auch die Allianz ihre Schadenschätzungen für die US-Ereignisse nach oben. Die Gruppe erwartet statt 700 Mio. Euro jetzt 1 Mrd. Euro. Unter Berufung auf diesen Schaden und auf die aktualisierte Prognose der Münchener Rück, an der die Allianz knapp unter 25 Prozent hält, reduzierte der Versicherungskonzern auch seine Gewinnvorhersage. Statt 2 Mrd. Euro, wie bisher angenommen, betrage der Überschuss 2001 nur 1,7 Mrd. Euro.

Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle sagte am Sonntag in einem Interview mit „Bild am Sonntag“, die Solidität der Gruppe sei nicht bedroht. Es werde keine Entlassungen geben. Privatkunden müssten nicht mit höheren Prämien rechnen. „Das kann ich definitiv sagen“, erklärte Schulte-Noelle. Im Industriegeschäft sei das Preisniveau schon lange unzureichend und müsse steigen.

Der Allianz-Chef sagte, er erwarte trotz der Börsenschwäche keine ernsthaften Probleme bei Investmentfonds. Allerdings habe die Allianz immer eine Grundabsicherung über Lebens-und Rentenversicherungen empfohlen, Aktien und Fonds hingegen nur als zusätzliche Vorsorge.

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit