Allianz Leben schweigt zum Überschussanteil

Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz Lebensversicherung, Stuttgart, will „so spät wie möglich“ vor dem Bilanzstichtag 31. Dezember über eine Senkung der Überschussbeteiligung entscheiden, sagte ein Sprecher. Zurzeit verspricht der Branchenprimus seinen Kunden eine Rendite von 7,5 Prozent. Wegen der Kapitalmarktentwicklung ist dieser Wert kaum haltbar.

Im täglichen Konkurrenzkampf spielt die Überschussbeteiligung eine entscheidende Rolle. Einige wenige Lebensversicherer haben sie schon gesenkt, aber die meisten warten auf die Marktführer. Offenbar will das Stuttgarter Management der Konkurrenz keine Vorlage liefern.

Die Allianz ist zufrieden mit dem Neugeschäft. In den ersten neun Monaten stiegen die Neubeiträge um 13,9 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Bei den Neuverträgen wählten 60 Prozent der Kunden einen Berufsunfähigkeitsschutz. Insgesamt legten die Prämieneinnahmen um 1,3 Prozent auf 5,8 Mrd. Euro zu. Bis Mitte Oktober hatte die Allianz 147 000 Riester-Verträge verkauft, 15 500 davon über die neue Tochter Dresdner Bank. Der Anteil des Firmengeschäfts stieg von 20 Prozent auf 24 Prozent. Noch in diesem Jahr will die Allianz-Gruppe den Allianz Dresdner Pensionsfonds gründen.

Die Kapitalanlagen der Allianz Leben betrugen Ende September 91,6 Mrd. Euro, eine Steigerung um 5,6 Prozent. Durch gezielte Verkäufe und durch Wertverlust ging der Aktienanteil von 29,7 Prozent auf 22,7 Prozent zurück. Die Bewertungsreserven – die Differenz zwischen Buchwert und Marktwert der Anlagen – schmolzen mit dem Einbruch der Kapitalmärkte weiter ab. Genaue Angaben wollte das Unternehmen nicht machen, die Bewertungsreserven dürften aber Ende September kaum mehr als elf Prozent betragen haben. Ende 1999 waren es 23,5 Prozent, Ende 2000 noch 19,6 Prozent.

Quelle: Financial Times Deutschland

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