Von Herbert Fromme, Köln Der britische Versicherungsmakler Willis wird seinen Anteil am Frankfurter Unternehmen Jaspers Wuppesahl Industrie Assekuranz (JWA) von 44,6 Prozent auf 66,6 Prozent erhöhen. Die an der New Yorker Börse notierte Willis-Gruppe ist weltweit der drittgrößte Versicherungsmakler hinter den Giganten Marsh McLennan und Aon, die beide in den USA ansässig sind.
Bisher hielten die Gründerfamilien die Mehrheit an JWA. Im Januar 2002 erwirbt Willis die Mehrheit des Frankfurter Unternehmens, das in Deutschland ebenfalls auf Platz drei unter den Großmaklern rangiert, hinter den Dependancen von Aon (Aon Jauch & Hübener) und Marsh.
Der britische Konzern hat 13 000 Mitarbeiter und 300 Niederlassungen in mehr als 100 Ländern. Der Umsatz – vor allem aus Provisionen – betrug im Jahr 2000 1,3 Mrd. $.
Die Großmakler betreuen neben Gemeinden und Körperschaften vor allem Industrieunternehmen, die internationale Versicherungsprogramme von ihnen verlangen. Deshalb waren JWA und Willis schon seit einiger Zeit durch ein enges Kooperationsabkommen verbunden.
Unter den deutschen Industriemaklern gab es in den letzten Jahren zahlreiche Fusionen. Der steile Rückgang der Prämien für die Industrieversicherung seit Mitte der 90er Jahre führte zu entsprechenden Einnahmeverlusten bei den Maklern, die überwiegend von Provisionen leben. Dazu kam ein heftiger Kostendruck.
Auch die heutige JWA mit ihren 500 Mitarbeitern ist durch Fusionen in den Jahren 1989 und 1998 entstanden, zuletzt zwischen Jaspers Industrie Assekuranz und der Traditionsfirma Wuppesahl.
Bis heute sind die Folgen des Zusammengehens nicht vollständig verdaut. Viele frühere Wuppesahl-Mitarbeiter scheinen sich mit der neuen Kultur nicht anfreunden zu wollen. Rund 30 von ihnen haben JWA in den letzten Monaten verlassen oder verlassen das Unternehmen gerade, um sich der Neugründung Lübcke & Co. anzuschließen. Sie wird vom früheren JWA-Manager Gerhard Henning geleitet.
In den letzten Monaten sind die Preise für Industrieversicherungen kräftig gestiegen, auch wegen der Terroranschläge am 11. September. Davon profitieren die Makler über höhere Provisionseinnahmen. Außerdem werden sie in Zeiten knapper Versicherungskapazitäten wichtiger für die Industrie, die Versicherungsschutz sucht und nach alternativen Lösungen sucht.
Quelle: Financial Times Deutschland
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