Securvita trennt sich von der Hanse-Merkur

Finanzvertrieb verhandelt mit ausländischen Partnern

Von Herbert Fromme, Köln Securvita, ein Produktentwicklungs-und Vertriebsspezialist für Krankenversicherungen, trennt sich nach FTD-Informationen von seinem langjährigen Kooperationspartner Hanse-Merkur. Nach Angaben aus Branchenkreisen führt Securvita mit mehreren Interessenten Verhandlungen über eine Zusammenarbeit, unter anderem mit US-Krankenversicherern. Dabei könne ein Ziel die Gründung eines neuen Krankenversicherers sein, hieß es.

Die beiden Hamburger Unternehmen bestätigten die Trennung. Für die mittelgroße Hanse-Merkur kommt sie zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Der Versicherer verliert seit Jahren Marktanteil. Ein Sprecher sagte, nur rund fünf Prozent des Neugeschäfts seien betroffen. Die Securvita glaubt, dass 30 Prozent des Hanse-Merkur-Geschäfts auf Securvita-Tarifen beruht.

Securvitas Geschäftsmodell ist bisher einzigartig, stößt aber auf viel Interesse in der Branche. Sie bietet private und gesetzliche Krankenversicherung aus einer Hand. In der privaten Krankenversicherung entwickelt das Unternehmen Produkte, die unter seinem Namen verkauft werden, für die aber Hanse-Merkur der eigentliche Versicherer ist.

Dabei werden die Kosten für naturheilkundliche Verfahren grundsätzlich übernommen. Damit hat das Unternehmen eine Marktlücke besetzt. Die meisten privaten Krankenversicherer tragen nur Kosten für schulmedizinische Behandlung.

Seit 1997 hat Securvita daneben die eigene Betriebskrankenkasse (BKK) für Außenstehende geöffnet. „Gleichberechtigt neben der Schulmedizin bieten wir Ihnen die Kostenerstattung für anerkannte, seriöse Naturheilverfahren“, wirbt auch die Securvita-BKK. In fünf Jahren ist ihre Mitgliederzahl trotz hoher Beiträge von 1000 auf 115 000 gestiegen.

Mit einer Betriebskrankenkasse kann kein Unternehmen Geld verdienen – wohl aber mit Zusatzdeckungen. „Wo die Möglichkeiten der gesetzlichen Krankenkassen enden, helfen Ihnen die Zusatzversicherungen der Securvita – für naturheilkundliche Behandlungen beim Heilpraktiker oder bei einem Arzt Ihrer Wahl ohne Kassenzulassung“, heißt es. Diese Möglichkeiten der Verbindung von gesetzlicher und privater Versorgung werden von der Branche genau beobachtet. Allianz, R+V und Gothaer haben ihre Betriebskrankenkassen schon geöffnet.

Quelle: Financial Times Deutschland

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