Neue Details “ Münchener Rück beendet Bondemission erfolgreich
Von Herbert Fromme, Köln, und Wolfram Trost, Frankfurt Einige europäische Versicherer nutzen erfolgreich das derzeit günstige Marktumfeld, um sich zusätzliches Kapital zu beschaffen. Die Münchener Rück beendete gestern die Emission ihres 3-Mrd.-Euro-Bonds, der niederländische Versicherer Aegon stockte das Volumen seiner Anleihe um 100 Mio. Euro auf 1 Mrd. Euro auf, und die Allianz gab Details zu ihrer Kapitalerhöhung bekannt.
Insgesamt fließen den drei Unternehmen rund 10 Mrd. Euro an frischem Kapital in die Kassen. Analysten erwarten, dass auch andere Versicherer den Kapitalmarkt anzapfen werden. ING teilte gestern mit, noch in diesem Monat eine nachrangige Anleihe in den USA platzieren zu wollen.
Der 3-Mrd.-Euro-Bond der Münchener Rück rentierte gestern bei Emission mit 6,58 %, 245 Basispunkte über dem vergleichbaren Interbankensatz („Swap“). Der Zinskupon beträgt in den ersten zehn Jahren 6,75 %, danach liegt er je 345 Basispunkte über dem Zinssatz für Drei-Monats-Interbankengeld (3M-Euribor).
Auch die Allianz will eine nachrangige Anleihe über mindestens 1,5 Mrd.Euro begeben. Am Montag startet zunächst die Kapitalerhöhung. Für 15 alte Aktien können die Aktionäre sieben neue Papiere erwerben. Der Bezugspreis wird in den kommenden Tagen festgelegt, spätestens am Montag. Im Markt wird von einer Preisfindung zwischen 35 und 40Euro ausgegangen. Gestern schloss die Allianz-Aktie bei 58 Euro.
Auf jeden Fall wird der Münchner Konzern 3,5 Mrd. Euro für die 117 Millionen neuen Aktien erhalten, denn ein Bankenkonsortium garantiert die Übernahme für 30 Euro pro Aktie. Es handelt sich um Deutsche Bank, Goldman Sachs, Schröder Salomon Smith Barney und UBS Warburg.
Mit ihrem Schritt kommt die Allianz den Anforderungen der Rating-Agenturen nach. Standard & Poor’s hatte seine Bonitätsbewertung um eine Stufe von „AA“ auf „AA-“ gesenkt, bei Moody’s liegt der Konzern bei „Aa2“. Die Allianz will auf jeden Fall im „AA“-Bereich bleiben. Die Rating-Agenturen haben deutlich gemacht, dass dafür Kapitalmaßnahmen nötig seien.
Quelle: Financial Times Deutschland
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