Versicherer der Sparkassen streben Fusion 2004 an

Stuttgart und Wiesbaden wollen Grundzüge bis Jahresende klären

Von Herbert Fromme, Köln Die Fusion der Sparkassenversicherer (SV) Baden-Württemberg und Hessen-Nassau-Thüringen wird möglicherweise schon zum 1. Januar 2004 Wirklichkeit, auch wenn Einzelheiten erst im kommenden Jahr ausgehandelt werden. „Man kann solche Fusionen ja auch rückwirkend wirksam werden lassen“, sagte Manfred Haas, Chef der SV Baden-Württemberg.

Bisher seien die Gespräche in einem Vorstadium. Die Wahrscheinlichkeit für die Fusion sei aber „sehr groß“. Im Moment gehe es um die Beteiligungsquoten der Eigner – das sind vor allem die Sparkassenorganisationen – und um Standorte, Personalfragen sowie Bewertungen. Das soll bis Jahresende geklärt werden, dann beginnen die eigentlichen Fusionsgespräche. Bewertungsgutachten haben die beiden SV-Gruppen bei KPMG in Auftrag gegeben.

Haas sagte, die Fusion werde Synergieeffekte von „mindestens 40 bis 50 Mio. Euro“ pro Jahr bringen. Eine Dreierfusion, die auch den langjährigen Kooperationspartner Versicherungskammer Bayern einbezieht, ist zur Zeit nicht geplant.

Die SV Baden-Württemberg wurde 2002 schwer von der Aktienkrise und Naturkatastrophen belastet. Die Beiträge stiegen zwar um 4,2 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Aber das Ergebnis brach von plus 19 Mio. Euro auf minus 25 Mio. Euro ein. Allein die Aktienengagements kosteten den Lebensversicherer der Gruppe 512 Mio. Euro an Abschreibungen und stillen Lasten. Für 78 000 Sturm-und Flutschäden gab die Gruppe 220 Mio. Euro aus. Weil die SV die früheren Monopolversicherer für Gebäude beerbt hat, ist ihr Bestand an Gebäudeversicherungen immer noch hoch: 36 Prozent der Prämien im Schaden-und Unfallgeschäft stammen aus diesem Zweig, im Markt sind es sieben Prozent.

Entsprechend anfällig ist die SV für Sturmereignisse und muss sich teuer rückversichern. „Die Preise dafür haben sich fast verdreifacht“, sagte Haas. Für die Rückdeckung des Jahres 2000 habe die SV 21 Mio. Euro bezahlt, für 2003 dagegen 58 Mio. Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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