Verband fordert neues Prinzip für Lebensversicherer

Präsident Michaels hält hohe Garantien für überholt

Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die deutschen Lebensversicherer werden angesichts stark schwankender Kapitalmärkte nicht darum herumkommen, Produkte mit niedrigeren Garantien anzubieten. Davon ist der Präsident des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Bernd Michaels, überzeugt. „Wir müssen den Schwerpunkt verlagern von der laufenden Überschussbeteiligung in Richtung Schlussüberschussbeteiligung“, sagte Michaels vor Versicherungsjuristen in Köln.

Bei einem solchen Modell, wie es beispielsweise in Großbritannien üblich ist, hängt die Höhe des Schlussüberschusses stark von der Gewinnsituation zum Zeitpunkt der Ausschüttung ab. Das gebe den Gesellschaften eine größere Flexibilität, sagte Michaels. Auch Garantien, die nur für bestimmte Zeiträume gelten – etwa bis zum Eintritt der Rentenzahlung – seien denkbar. Eine völlige Abkehr von den Garantien wäre aber der falsche Weg, glaubt er. „Eine Altersvorsorge ohne Garantie ist keine Altersvorsorge“, sagte Michaels.

Michaels ist optimistisch, dass die aktuellen Regelungen geändert werden, nach denen Lebensversicherer bei Verlusten aus Aktienanlagen höhere Steuern zahlen. Auf der politischen Ebene hätten inzwischen alle eingesehen, dass dies so nicht bleiben könne. „Das gilt auch für den Bundeskanzler.“

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit