Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die DKV, Marktführerin in der privaten Krankenversicherung, hat sich einen riesigen Markt gesichert. Sie kooperiert künftig mit der größten Gruppe im Lager der gesetzlichen Krankenkassen. In 13 Bundesländern werden die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) ihren zwölf Millionen Versicherten Zusatzversicherungen der Münchener-Rück-Tochter DKV anbieten.
Die Gesundheitsreform ermöglicht seit Jahresbeginn die offizielle Zusammenarbeit von privaten (PKV) und gesetzlichen Krankenversicherern (GKV). Dabei geht es um Angebote für gesetzlich Versicherte bei Leistungen, die nicht von der GKV gedeckt werden, etwa Chefarztbehandlung im Krankenhaus oder Kosten für Zahnersatz und Sehhilfen.
Den Kunden der gesetzlichen Partnerkasse bieten die Privaten standardisierte Produkte und günstige Konditionen und Preise an. Darin sehen andere Versicherer wie die Continentale einen imageschädigenden Verstoß gegen die Prinzipien der PKV. Auch einen Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln haben sie moniert.
„Wir sind uns sicher, dass sich durch diese Kooperationen für beide Seiten neue Vertriebspotenziale und der Zugang zu neuen Kundengruppen eröffnen“, sagte dagegen der neue Vorstandschef der DKV, Günter Dibbern. Er forderte, die Privaten müssten mehr Freiheit auch in den Vertragsbeziehungen zu Ärzten und anderen Leistungserbringern bekommen. Wie die Gesetzlichen müssten die Privatversicherer die Möglichkeit erhalten, direkt auf die Versorgung ihrer Versicherten einwirken zu können, sagte er.
Quelle: Financial Times Deutschland
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