Allianz Leben enttäuscht beim Neugeschäft

Marktführer setzt Hoffnungen auf zweite Jahreshälfte

Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz Lebensversicherung musste im ersten Halbjahr einen Rückgang des Neugeschäfts um 5,9 % auf 1,4 Mrd. Euro Neubeitrag hinnehmen. Der Marktführer machte das „langwierige Hin und Her“ bei der Verabschiedung des Alterseinkünftegesetzes verantwortlich. Deshalb hätten viele Interessenten zunächst abgewartet.

Ein Trost bleibt dem Stuttgarter Management: Die Beitragseinnahmen stiegen um 4,5 % auf 5,0 Mrd. Euro, davon 4,1 Mrd. Euro laufende Beiträge, der Rest Einmalzahlungen. Für diese Steigerung war zum Teil die zweite Stufe der Riester-Rente verantwortlich, die Anfang 2004 in Kraft trat. „Im Neuverkauf spielt Riester keine Rolle, aber die Akzeptanz bei bestehenden Kunden für die zweite Stufe war sehr hoch“, sagte Finanzvorstand Maximilian Zimmerer. Mehr als 90 % machten die Beitragsverdoppelung auf 2 % des Bruttoeinkommens mit.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet er einen deutlichen Anstieg des Neugeschäfts. „Das war schon im Juli deutlich spürbar“, sagte Zimmerer. Kunden können nur noch bis Ende 2004 Policen abschließen, deren Erträge vollständig steuerfrei bleiben. „Allerdings wird der Boom nicht so stark wie 1999 ausfallen.“ Damals hatte Finanzminister Hans Eichel erst in letzter Minute die geplante Besteuerung von Lebensversicherungen abgesagt.

Nach dem Aufschwung im zweiten Halbjahr 2004 werde 2005 sicherlich kein normales Jahr, sagte Zimmerer. „Je mehr Neugeschäft wir 2004 zeigen, desto mehr wird 2005 leiden“, sagte er. Deshalb müsse man die beiden Jahre gemeinsam betrachten.

Danach aber erwartet die Allianz einen stetigen Anstieg des Geschäfts. „Die Voraussetzungen sind durch die neue gesetzliche Lage günstig“, sagte Zimmerer. „Die Renten werden künftig besteuert, das stärkt den Bedarf für zusätzliche Vorsorge“, sagte er. Gleichzeitig hätten die Kunden ab 2005 Steuerersparnisse.

Quelle: Financial Times Deutschland

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