WestLB drängt Assekuranz zu höherer Aktienquote

Erträge aus Festverzinslichen reichen laut Studie nicht aus

Von Herbert Fromme, Köln Die Versicherungsanalysten der WestLB drängen die deutschen Lebensversicherer zum Strategieschwenk: Sie sollten den Anteil von Aktien an den Kapitalanlagen von derzeit durchschnittlich neun Prozent auf zwölf Prozent steigern, heißt es in einer Studie des Teams unter Leitung von Carsten Zielke. Zielke gehört zu den wichtigsten Versicherungsanalysten in Deutschland. Mit der Studie stellt er sich gegen die vorherrschende Auffassung in den Gesellschaften, die in der Mehrzahl ihre Aktieninvestments stark reduziert haben und keine Steigerung planen.

Versicherer, die trotz der wieder stabileren Finanzausstattung ihre Aktienquote weiter reduzieren, haben nach Ansicht Zielkes ein höheres Gesamtrisiko als Gesellschaften mit einem höheren Anteil. „Eine Null-Prozent-Aktienstrategie erhöht langfristig die Ruinwahrscheinlichkeit des Versicherers“, sagte Zielke. Sein Szenario: Die mit festverzinslichen Papieren erzielten Erträge reichen nicht aus, um die Kapitalausstattung angemessen zu erhöhen. Es bleibt dann nur der Weg, die Überschussbeteiligung für die Kunden weiter zu senken. Dann kündigten Kunden die Verträge.

Auch das zweite Hauptargument Zielkes widerspricht der Marktmeinung. Er glaubt, dass das Alterseinkünftegesetz – mit dem unter anderem die volle Steuerfreiheit der Erträge aus Lebensversicherungen abgeschafft wird – hauptsächlich positiv wirken wird. Die Rürup-Rente werde, vergleichbar mit ähnlichen Produkten in Frankreich, einen Boom auslösen, der vor allem dem Vertrieb über Banken nutze.

Quelle: Financial Times Deutschland

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