Hanse Merkur ist auf Wachstumskurs. Der Hamburger Versicherer erwartet für 2005 einen Beitragszuwachs von elf Prozent, nach 7,8 Prozent 2004. Die Kehrseite der überdurchschnittlichen Steigerungsraten sind Aufwendungen für den Vertrieb, die ebenfalls deutlich über denen der Konkurrenz liegen.
Im Kerngeschäft private Krankenversicherung hatte der Versicherungsverein lange Zeit mit sinkenden Marktanteilen zu kämpfen. Seit 2001 gewinnt er Terrain zurück. Die Gesellschaft, die nach der Größe auf Platz 21 liegt, zählt beim Neugeschäft nach eigenen Angaben inzwischen zu den ersten zehn.
2004 stiegen die Prämieneinnahmen in der Krankenversicherung um 14,5 Prozent auf 327 Mio. Euro. Die Zahl der Vollversicherten legte um 18,9 Prozent auf fast 73 000 zu – der gesamte Markt kam nur auf ein Plus von 1,8 Prozent. Aber auch die Abschlusskostenquote lag mit 21,8 Prozent weit über dem Durchschnitt (9,1 Prozent). Der Wert sei ausschließlich durch die große Zahl der verkauften Verträge zu erklären, nicht durch hohe Zahlungen an Vermittler, sagte ein Sprecher. „Wir haben die Maklerprovisionen sogar heruntergefahren.“ In der Lebensversicherung habe das zu einem Einbruch im Geschäft geführt.
In der Krankenversicherung profitiere man davon, dass die Produkte insbesondere bei Maklern beliebt seien, beispielsweise ein Tarif für Einsteiger und eine Police mit hohem Selbstbehalt. Die Hanse Merkur verkauft 40 Prozent ihrer Vollversicherungen über Makler, je 30 Prozent über freie Vertreter und den eigenen Vertrieb.
Der Versicherer ist traditionell stark in der Zusatzversicherung. Hier brachte vor allem die Kooperation mit dem Brillenhändler Fielmann viel Geschäft. Dieser verkaufte in den letzten drei Monaten 2004 mehr als 260 000 Brillenversicherungen, 2005 soll es eine Million sein. Für Kunden mit der selben Glasstärke auf beiden Augen kostet die Police nur 10 Euro. „Der Preis rechnet sich über die Masse“, sagte der Sprecher. Hinzu komme die Erfahrung: Der Deutsche behält seine Brille im Schnitt 4,7 Jahre.
Die gesamte Gruppe verzeichnete 2004 Prämieneinnahmen von 559 Mio. Euro, nach 519 Mio. Euro Euro im Jahr zuvor.
Quelle: Financial Times Deutschland
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