Buffett kauft Alleghany für 11,6 Mrd. Dollar

Vor kurzem hatte US-Investorenlegende Warren Buffett noch über einen Mangel an ansprechenden Übernahmezielen geklagt, jetzt ist er fündig geworden: Über seine Holding Berkshire Hathaway übernimmt er für stolze 11,6 Mrd. Dollar die US-Versicherungsholding Alleghany komplett, an der er bereits beteiligt war. Zu Alleghany gehört der Rückversicherer Trans Re und außerdem die Versicherer RSUI Group und Cap Specialty.

Weiterlesen:
Sie haben im Moment kein aktives Abo. Hier können Sie ein Abo abschließen.

Unseren Abo-Service erreichen Sie unter abo@versicherungsmonitor.de.

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

1 Antwort »

  1. Warren Buffett und Joe Brandon, der CEO von Alleghany, verbindet eine lange und durchaus wechselvolle Geschichte. Wir erinnern uns: Joe Brandon war langjähriger CFO der General Re Corporation, die später von Berkshire Hathaway gekauft wurde. Bereits 1994 hatte die General Re unter ihrem CEO Ron Ferguson die Kölnische Rück gekauft, den ältesten Rückversicherer der Welt.

    Kurz nach Erwerb dieses Konglomerats durch Berkshire im Jahre 1998 wurden enorme Nachreservierungen nötig, verursacht durch unkontrollierte Zeichnung von Arbeiterunfalldeckungen im US-Geschäft der Kölnischen Rück (sog. „Unicover“-Fall).

    Joe Brandon war bereits lange davor der ausersehene Nachfolger von CEO Ferguson, dessen Abgang durch die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die dadurch notwendige Komplett-Revision des Buches vorgezogen wurde. Schon im Oktober 2001 wird Brandon also zum CEO der General Re ernannt und fortan als einer der ganz wenigen Kandidaten für die damals schon diskutierte Buffett-Nachfolge an der Spitze von Berkshire erwähnt.

    Dann der Absturz: Brandon wird in den Strudel der Bilanzmanipulation der AIG hineingezogen, bei der die General Re einen als Rückversicherung getarnten Kredit ausgelegt hatte. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam aber gründlich: im Jahre 2008 wird Brandon auf Wunsch der US-Ermittlungsbehörden als CEO abgesetzt und durch Tad Montross ersetzt, er selbst verlässt das Unternehmen.

    Bis zur Aufnahme einer neuen Tätigkeit bei Alleghany gilt Brandon in gewisser Weise als tragische Figur, auch danach ist seine frühere Prominenz und Sichtbarkeit in der Branche nicht mehr auf dem früheren Niveau. Es ist spannend zu sehen dass nun, 13 Jahre danach, der für seinen gewöhnungsbedürftigen Managementstil bekannte, aber durchaus sehr erfolgreiche Brandon wieder ins Berkshire-Reich zurückkehrt. Auch wenn sich schon altersmäßig Spekulationen über weiterführende Aufgaben bei Berkshire zu verbieten scheinen – eine Wette dagegen ist niemandem zu empfehlen.

Diskutieren Sie mit