Meinung am Mittwoch Der Nachhaltigkeitsbericht ist unter Nachhaltigkeitsaspekten ein Alptraum: Der Aufwand für die Erstellung steht in keinem Verhältnis zu der Anzahl der Leser, geschweige denn dem Nutzen. Wer die Finanzdienstleistungsbranche in der Dekarbonisierung oder anderen Veränderungen zum Thema Kreislaufwirtschaft an vorderster Front sehen will, sollte sie lieber zu entsprechenden Investments motivieren.
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„If You Can’t Measure It, You Can’t Manage It“ (Peter Drucker)
Etwas frei übertragen: Was nicht gemessen wird, wird auch nicht getan!
Ich kann die Kritik von Herrn Zens an den ESG-Berichten verstehen, denn leider werden sie vermutlich wirklich nicht viel gelesen. Aber das ist auch gar nicht das entscheidende Ziel.
Meine Erfahrung ist, dass erst die intensive und vor allem strukturierte Beschäftigung mit dem Thema ESG schrittweise Potenziale aufdeckt und konkrete Ziele verfolgbar macht.
Wie oft erlebe ich „Nachhaltigkeitsbeauftragte“, die sich mit Detailthemen beschäftigen (z. B. die kleine Blumenwiese vor dem Büro – am besten inklusive Bienen), aber keine belastbare Aussage zur Veränderung des CO2-Ausstoßes ihres Unternehmens machen können.
Der ESG-Bericht ist also nicht das Ziel der Nachhaltigkeitsbemühungen, sondern der Prüfstein, wie ernst man das Thema nimmt. Den Aufwand für die Erstellung der Berichte kann man reduzieren (Stichwort Wesentlichkeit), aber ohne Messung wird kein Ziel definiert oder erreicht!