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BaFin fühlt Rückversicherern auf den Zahn

Die Finanzaufsicht BaFin hat eine Analyse der Prämiensituation in der Rückversicherung für das kommende Jahr angekündigt. Versicherungsaufseher Frank Grund erhofft sich davon Rückschlüsse auf die Angemessenheit des Geschäftsmodells der klassischen Rückversicherer. Die Gesellschaften leiden schon seit längerem unter einem sehr niedrigen Prämienniveau. Grund warnte Rück-, aber auch Erstversicherer davor, sich zu viele Cyberrisiken aufzuladen. Genau hinschauen will die BaFin auch, wenn Lebensversicherer als Variante des internen Run-offs Risiken auf Rückversicherer übertragen.

BaFin regelt Auslagerung an Cloud-Anbieter

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin erläutert in einem Schreiben, unter welchen Bedingungen Versicherer Prozesse an Cloud-Anbieter auslagern dürfen und was sie dabei beachten müssen. In den Ausführungen zu der aktuellen „Orientierungshilfe“ stecken einige Mahnungen der BaFin an die Branche. Die Auslagerung von Prozessen entbindet Versicherer und deren Geschäftsleiter nicht von ihrer Verantwortung, betont die Aufsicht. Zudem können sich Mängel beim Cloud-Anbieter oder dessen Dienstleistung negativ auf die Risikosituation des Versicherers auswirken, der mit ihm zusammenarbeitet, warnt die BaFin.

EbAV II-Umsetzungsgesetz im Finanzausschuss

Der Finanzausschuss des Bundestags hat sich am Mittwoch mit dem Gesetz zur Umsetzung von EbAV II beschäftigt, einer europäischen Richtlinie für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung warnt in diesem Zusammenhang vor einer Überregulierung von Pensionsfonds und Pensionskassen. Ein Schwerpunkt in der Anhörung lag auf den geplanten Informationen für Arbeitnehmer mit bAV-Anspruch, berichtete der Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten Axel Kleinlein.

Britischer Versicherungsmanager im Fokus der Justiz

Der britische Versicherungsunternehmer Arron Banks ist Gründer und einer der größten Finanzierer der Leave-Kampagne, die für einen Austritt Großbritanniens aus der EU votierte. Jetzt hat die britische Datenschutzbehörde ICO sein Unternehmen Eldon Insurance zu einer Geldstrafe wegen Missbrauchs von Kundendaten im Vorfeld des Referendums verdonnert. Zudem laufen Ermittlungen gegen Banks. Die National Crime Agency bezweifelt, dass die 8 Mio. Pfund, die der selbsternannte „Bad Boy of Brexit‟ an Leave.EU gespendet hat, aus der von ihm angegebenen Quelle stammen. Banks regiert über ein komplexes Netz von Beteiligungen, die nicht nur in Sachen Brexit viele Fragen offen lassen.

GDV kritisiert schleppende IDD-Umsetzung

Auch wenn die EU-Vermittlerrichtlinie IDD in Deutschland offiziell Ende Februar 2018 umgesetzt wurde, sind die Konkretisierungen im nationalen Recht noch lange nicht abgeschlossen. Nach Ansicht von Elisabeth Stiller, Leiterin Vertrieb beim Versichererverband GDV, hinkt Deutschland vor allem bei den Änderungen der Gesetze hinterher, die für die Vermittler relevant sind. Eine zentrale Forderung der IDD – identische rechtliche Rahmenbedingungen für alle im Versicherungsvertrieb tätigen Institutionen – sei damit noch nicht erfüllt. Unzufrieden zeigte sich Stiller zudem mit der uneinheitlichen Linie, die die Finanzaufsicht BaFin und die Industrie- und Handelskammern beim Umgang mit dem Provisionsabgabeverbot verfolgen.

BaFin verteidigt Provisionsdeckel

Sollen beim Vertrieb von Lebensversicherungen Fehlanreize verhindert und die Effektivkosten stärker gesenkt werden, gibt es kein geeigneteres Mittel als einen Provisionsdeckel. Diesen Standpunkt vertrat Kay-Uwe Schaumlöffel, Versicherungsaufseher bei der Finanzaufsicht BaFin, auf einer Vertriebskonferenz in Köln. Ohne eine gesetzliche Maßnahme bliebe es lediglich bei Leitlinien und Rundschreiben durch die BaFin. Auch drohende Umgehungsmöglichkeiten, die in der privaten Krankenversicherung nach der Einführung einer Provisionsbegrenzung vor sechs Jahren zu beobachten waren, sind Schaumlöffel zufolge kein Grund, in der Lebensversicherung auf einen Deckel zu verzichten.

Allianz hat die unverständlichsten Standmitteilungen

Die Lebensversicherer machen Fortschritte in Sachen Transparenz ihrer jährlichen Standmitteilungen. Zu diesem Schluss kommt der Zweitmarkt-Anbieter Partner in Life, der die Schreiben von 38 Gesellschaften unter die Lupe genommen hat. Am besten schnitten die SV Sparkassen Versicherung und die Provinzial Nordwest ab, das Niveau lag über dem der Vorjahresuntersuchung. Allerdings gibt es mit der Allianz auch eine prominente Negativ-Ausnahme. Der Marktführer verschlechterte sich noch einmal nach einem mittelmäßigen Vorjahresergebnis und belegt den letzten Platz. Eine zweite Studie des Anbieters Policen Direkt zeigt außerdem, dass 39 Lebensversicherer die inzwischen in Kraft getretene Erleichterung bei der Zinszusatzreserve besonders dringend benötigen.

Brexit: Eiopa fordert Versicherer zum Handeln auf

Versicherer, die noch keine Notfallpläne für einen Brexit ohne Einigung getroffen haben, müssen dringend handeln, fordert die europäische Aufsicht Eiopa. Zwar habe ein Großteil der Versichererer das bereits getan, aber die Behörde zählt immer noch 124 Anbieter aus Großbritannien und Gibraltar, die noch keine Notfallpläne umgesetzt haben. Die Finanzstabilität sieht Eiopa aber nicht gefährdet. Die betroffenen Verträge entsprechen nur 0,16 Prozent des gesamten Versicherungsgeschäfts im europäischen Wirtschaftsraum.

Aufseher wollen Cyberkriminalität bekämpfen

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa und US-Aufsichtsbehörden planen einen Testlauf, der zeigen soll, wie gut europäische und US-Versicherer bei einem schweren Cybervorfall reagieren würden. Noch handelt es sich dabei nur um einen Vorschlag, doch klar ist: In Zukunft müssen Staaten, Aufsichten und Versicherungsunternehmen enger miteinander kooperieren, wenn sie der wachsenden Cyberbedrohung etwas entgegensetzen wollen. Bereits heute kosten Hackerangriffe Staaten und Wirtschaft rund um die Welt 600 Mrd. Dollar.

Britische Aufsicht nimmt Preismodelle unter die Lupe

Die britische Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat eine weitreichende Untersuchung der Preisstrategien von Sachversicherern gestartet. Im Fokus steht dabei das sogenannte Dual Pricing – dabei zahlen loyale Kunden deutlich mehr Prämie als Neukunden. Daneben will die Aufsicht aber auch herausfinden, ob Kunden wegen ihres Alters oder ihrer Herkunft diskriminiert werden. Die Ratingagentur Fitch erwartet in einer ersten Einschätzung, dass die Versicherer ihre Preismodelle gründlich überarbeiten müssen.

Wiener: „Neue Abstimmung über Brexit gerechtfertigt“

Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über den EU-Austritt sind über die nordirische Frage in eine Sackgasse geraten. Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, spricht im Interview mit dem Versicherungsmonitor über die Chancen für eine Einigung in letzter Minute und offene Baustellen der deutschen Versicherungswirtschaft im Fall eines harten Brexits. Außerdem erklärt er, warum er für ein weiteres Referendum über den Austritt ist.

BaFin zieht bei IT-Sicherheit die Zügel an

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre Erwartungen an die IT-Sicherheit der Versicherer konkretisiert. Die Behörde will künftig genauer prüfen, ob Versicherer die „Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT“ (VAIT) einhalten, die sie im Juli 2018 erlassen hatte. Jens Gampe, Referent für IT-Aufsicht und Prüfungswesen bei der BaFin, hat bei Versicherer-Kontrollen auch Negatives erlebt. „Drei Power Point-Folien reichen nicht aus als IT-Strategiedokument“, monierte er bei einer Euroforum-Konferenz in Köln. Die BaFin will in Kürze die VAIT um Vorgaben zum IT-Notfallmanagement bei Versicherern ergänzen, kündigt Gampe an.

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