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Allianz darf in den USA wieder Fonds verkaufen

Fünf Jahre nach dem Structured-Alpha-Skandal kann die Allianz in den USA wieder ohne Beschränkungen agieren: Das zehnjährige Neugeschäftsverbot, das die US-Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium zusätzlich zu den fast 6 Mrd. Dollar (5,2 Mrd. Euro) an Entschädigungen und Strafen 2022 gegen die Tochter Allianz Global Investors (AGI) verhängt hatten, hat die US-Aufsicht jetzt nach nur drei Jahren wieder aufgehoben, berichtete Konzernchef Oliver Bäte (links) vor Journalisten in München.

Warnungen vor dem Omnibus

Oppositionspolitiker warnen vor einer Verzögerung der nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft unter anderem wegen der geplanten Abschwächung von Nachhaltigkeitsberichtspflichten. Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen fragen die Bundesregierung in einer Anfrage, wie sich das Omnibus-Paket auf die Datenverfügbarkeit zur Messung solcher Risiken für Finanzunternehmen auswirkt. Der Vermittlerverband AfW hat unterdessen einen Aufruf unterzeichnet, der vor einem Substanzverlust bei der Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD warnt.

GDV fordert schnellere Vereinfachung von CSRD

Der Versichererverband GDV ist froh, dass die Bundesregierung jetzt einen Referentenentwurf zur nationalen Nachhaltigkeitsberichterstattungs-Richtlinie (CSRD) vorgelegt hat, bemängelt aber nach wie vor einzelne Aspekte. Handlungsbedarf sehen die Versicherer auf europäischer Ebene. Hier müssten die geplanten Erleichterungen schneller kommen, fordern sie. Ziel sollte nach Meinung des GDV die Entlastung der Unternehmen bei den mit der Umsetzung verbundenen Kosten sein.

Eiopa stellt Solvency II-Änderungen vor

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt Änderungen am Regelwerk Solvency II zur Konsultation. Geplant sind unter anderem geringere Berichtspflichten im Einklang mit entsprechenden Zielen der Europäischen Kommission. Für langfristige Investitionen in Infrastruktur und grüne Projekte kann sich Eiopa-Chefin Petra Hielkema nur eine leichte Senkung der Kapitalanforderungen vorstellen. Eine stärkere Lockerung könnte die Widerstandsfähigkeit schwächen – außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Versicherer freiwerdendes Kapital nutzen, um ihre Aktionäre zu bauchpinseln.

Wie ist das mit dieser Frühstart-Rente?

Die von der Regierung angekündigte staatlich geförderte Frühstart-Rente für Kinder wirft bei Bündnis 90/Die Grünen viele Fragen auf. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage danach, warum zu den Voraussetzungen der Besuch einer Bildungseinrichtung zählt und weshalb die Förderung nicht bereits mit der Geburt einsetzen soll. Auch die „vergessene“ Riester-Reform spielt in der Anfrage eine Rolle.

Benefits: Auf die Effizienz kommt es an

Unternehmen befinden sich in einem Dilemma: Einerseits müssen sie aufgrund des Fachkräftemangels Mitarbeitenden möglichst attraktive Zusatzleistungen über das Gehalt hinaus bieten, andererseits herrscht hoher Kostendruck. Bei der Gestaltung der sogenannten Benefit-Angebote und der Wahl der Anbieter kommt es zunehmend darauf an, aus begrenzten Budgets das Maximum herauszuholen und einen möglichst hohen Nutzen für die Beschäftigten zu erzeugen, zeigt eine Studie des Beraters und Maklers WTW.

Insurance Europe begrüßt ISSB-Vorschlag

Die europäischen Versicherer unterstützen den Vorschlag des Gremiums für internationale Nachhaltigkeitsstandards ISSB für den Wegfall einiger Berichtspflichten. Bestimmte Emissionen aus dem Versicherungsgeschäft müssen demnach nicht mehr verpflichtend offengelegt werden. Der Verband Insurance Europe findet das richtig, schreibt er in seiner Rückmeldung. Die Versicherer klagen seit längerem über ausufernde Vorschriften. Es gibt aber auch Kritiker.

Klimaprotest bei Munich Re

Aktivisten von Urgewald und dem Netzwerk Insure Our Future haben am Montag gegen die Versicherung von klimaschädlichen Flüssigerdgas-Projekten durch Munich Re protestiert. Per beschriftetem Fahrzeug vor der Konzernzentrale forderten sie den Rückversicherer auf, sich im Zuge der angekündigten neuen Klimaziele aus dem Geschäft zurückzuziehen. Sie reagieren damit unter anderem auf die Ankündigung von Munich Re vom Juni, vier Klimainitiativen zu verlassen. Der Rückversicherer spricht von einer relevanten Brückentechnologie.

Omnibus verspätet sich

Das Omnibuspaket der Europäischen Kommission wird dieses Jahr nicht mehr kommen. Mit dem Paket will sie die erst Anfang des Jahres in Kraft getretenen Nachhaltigkeitsberichtspflichten wieder aufweichen. Nun gewährte die zuständige EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque der Europäischen Beratungsgruppe zur Rechnungslegung mehr Zeit zur Konsultation der Änderungen – wodurch sich die Einführung von Omnibus verzögert. Für Analyst Carsten Zielke steht damit das ganze Projekt in Frage.

„Big Beautiful Bill“ – nicht schön für Versicherer

Das Steuerpaket von US-Präsident Donald Trump, das unter dem Namen „Big Beautiful Bill“ bekannt ist, hat den Kongress passiert und wird damit Gesetz werden. Direkt betroffen sind vor allem Millionen Versicherte unter Medicaid und Obamacare, aber auch für die Anbieter dieser Programme gibt es drastische Folgen. Krankenversicherer wie Centene und United Health bekamen die Auswirkungen schon zu spüren.

Wirtschaftsbosse wollen KI-Regeln der EU ausbremsen

In einem offenen Brief an die EU-Kommission fordern europäische Wirtschaftsführer, die Umsetzung der KI-Verordnung um zwei Jahre zu verschieben. Diese Zeit solle genutzt werden, um klare und innovationsfreundliche Regeln zu schaffen, die europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb nicht benachteiligen. Auch Spitzenvertreter der Versicherungsbranche gehören zu den Unterzeichnern.

BaFin findet Mängel bei Hybridprodukten

Sogenannte Hybridprodukte, also Mischformen aus klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen, erfreuen sich bei Lebensversicherern zunehmender Beliebtheit. Die Policen versprechen höhere Renditechancen bei gleichzeitiger Sicherheit. Jedoch bergen sie zahlreiche Risiken für Verbraucher, bemängelt die Finanzaufsicht BaFin. So könnten Nachteile für andere Versicherte in den Beständen entstehen, etwa wenn bei Marktturbulenzen hohe Beträge in sichere, aber weniger rentable Anlageformen geschoben werden.

Fahrplan für die Rentenreform

Der Koalitionsausschuss von Union und SPD hat am Mittwoch die Pläne für eine große Rentenreform festgezurrt – ohne Erwähnung der Reform der Riester-Rente, aber mit Aktivrente und Frühstartrente. Im ersten Schritt soll das Kabinett die Ausweitung der Mütterrente und die Stabilisierung des Niveaus der gesetzlichen Rentenniveaus am 6. August verabschieden. Aus der Opposition kommen unterdessen kritische Nachfragen zur Aktivrente, die Steuerentlastungen für Beschäftigte im Rentenalter vorsieht.

Ökonomen: Trump gefährdet die Finanzstabilität

Die US-Politik vermittelt immer mehr den Eindruck, dass es keine transatlantischen Verbündeten mehr gibt, sondern nur noch Geschäftspartner, mit denen Deals abgeschlossen werden. Diese Haltung führt zu einem wachsenden Vertrauensverlust in das Land und bedroht die Finanzstabilität. Davor warnte der Chefvolkswirt der Munich Re Michael Menhart bei einer Online-Veranstaltung des Gesamtverbands der Versicherer. Die Diskussionsteilnehmer waren sich darin einig, dass Europa dringend strategisch unabhängig von den USA werden muss. Für dafür nötige Investitionen stehen die Versicherer bereit.

Bericht: BMF bereitet Riester-Reform vor

Zuletzt war es um die Pläne der Regierung für die Reform der Riester-Rente auffällig ruhig geworden. Das SPD-geführte Bundesfinanzministerium (BMF) arbeitet nach einem Medienbericht aber bereits an einem entsprechenden Referentenentwurf. Und: Der CDU-Finanzexperte Carsten Brodesser erwartet eine Verzögerung bei der neuen „Frühstart-Rente“, einer staatlich geförderten privaten Altersvorsorge für Kinder.

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