Privat Krankenversicherte, die wegen der Corona-Krise hilfebedürftig werden und in den abgespeckten Basistarif wechseln, sollen ein Rückkehrrecht in den Normaltarif erhalten. Das plant die Regierungskoalition im Rahmen eines neuen Corona-Maßnahmenpakets. Ein Risikozuschlag soll nicht fällig werden. Der PKV-Verband sieht das Vorhaben kritisch.
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Studie: Versicherer unterschätzen Risiken
Die Versicherungsbranche wird in den nächsten zehn Jahren drastische Veränderungen erleben, die Rahmenbedingungen wandeln sich grundlegend, zeigt die Studie „Versicherungen 2030“ von Oliver Wyman. Manche Risiken werden jedoch von fast allen großen deutschen Versicherern komplett unterschätzt, warnt Dietmar Kottmann, Partner bei der Strategieberatung und Co‐Autor der Studie. Die demografische Welle werde die Branche mit Wucht treffen. Die Unternehmen sollten sich außerdem dringend mit Plattform-Ökonomie auseinandersetzen und Veränderungen im Vorsorgesystem im Blick behalten, rät er.
Unsichere Aussichten für M&A-Policen
Der Markt für Policen, mit denen Unternehmen finanzielle Risiken aus Fusionen und Übernahmen (M&A) absichern können, hat im vergangenen Jahr erneut stark zugelegt. Das geht aus einem Bericht des Maklers Marsh hervor. Auch in Europa erfreuen sich die Policen zunehmender Beliebtheit. Durch die Corona-Krise ist die weitere Entwicklung allerdings mit Unsicherheiten behaftet. Die Pandemie könnte die bisherige Wachstumskurve unterbrechen, fürchtet Marsh.
Pensionskassen zwischen PSV und Protektor
Der geplante Insolvenzschutz für regulierte Pensionskassen im Pensionssicherungsverein stößt bei Fachleuten auf unterschiedliche Resonanz. Das zeigen Stellungnahmen von Sachverständigen und ihre Antworten auf Fragen von Bundestagsabgeordneten. Die übliche öffentliche Befragung der Experten durch Fachpolitiker des Ausschusses für Arbeit und Soziales entfällt angesichts der derzeitigen Krisensituation. Die Hamburger Pensionskasse befürchtet Nachteile durch die Regelung, auch der Fachverband Aba erwartet einen Attraktivitätsverlust.
Allianz Leben steigert Marktanteil
Die Allianz Lebensversicherung hat 2019 einen Marktanteil von 46 Prozent am Neugeschäft des gesamten deutschen Lebensversicherungsmarktes erreicht, eine deutliche Steigerung gegenüber den 42 Prozent des Vorjahres. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Geschäftsbericht der Allianz Lebensversicherung hervor. Nur bezogen auf die Einmalbeiträge betrug der Anteil sogar über 50 Prozent. Auch die Allianz Versicherung ist zufrieden mit dem Neugeschäft vor allem in der Kfz-Versicherung, wo sie 221.000 zusätzliche Fahrzeuge gewann, neben dem Erwerb der ADAC-Autoversicherung mit 600.000 Fahrzeugen.
Nachhaltigkeit: Aktuare fordern bessere Datenbasis
Die Bundesregierung will die deutsche Finanzwirtschaft zum weltweiten Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit ausbauen. Dafür sind aber deutlich umfangreichere Daten nötig, fordert die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV). Die Versicherungsmathematiker verlangen vor allem bessere Informationen darüber, welche Folgen der Klimawandel auf die Realwirtschaft und damit auf die Kapitalanlagen der Versicherer hat. Das sei Voraussetzung, um die Risikomodelle der Versicherer zu optimieren. Bei den sogenannten grünen Investments sorgt sich DAV-Chef Guido Bader um eine Blasenbildung.
Corona-Roundup: Swiss Re, Ferma, BVK, Allianz
Die Aktionäre des Schweizer Rückversicherers Swiss Re haben auf der Generalversammlung für eine Erhöhung der Dividende um 5 Prozent je Aktie votiert. Außerdem: Die europäische Risikomanager-Vereinigung Ferma spricht sich erneut für einen staatlich geförderten Pandemie-Pool aus. Der BVK fordert die Bundesregierung auf, bei den Corona-Hilfsmaßnahmen auch an Versicherungsvermittler zu denken. Allianz-Chef Oliver Bäte vergleicht den Ausbruch der Corona-Pandemie mit einem Meteoriten-Einschlag. Aviva streicht Gehaltserhöhungen und Boni für Führungskräfte, und Hiscox erwartet kaum Belastungen durch Corona-bedingte Betriebsunterbrechungen.
Kfz-Versicherer halten sich bedeckt
Exklusiv Weil in der Corona-Krise viele Autos nicht bewegt werden, gibt es weniger Unfälle und somit auch weniger Schäden für die Kfz-Versicherer. Der Ankündigung des Marktführers HUK-Coburg, Kunden an diesen Einsparungen in Form von Beitragsrückzahlungen zu beteiligen, will trotzdem kaum ein großer Anbieter nacheifern. Eine Ausnahme bildet die DEVK, die Kunden bei günstiger Schadenentwicklung schon seit Jahren Rabatte auf die Prämie gibt. Für das Kfz-Start-up Friday, das eine kilometergenaue Abrechnung anbietet, ist die Diskussion eine Steilvorlage. Nachtrag 19. April: Die Allianz betont, dass Kunden, die weniger fahren, Geld zurück bekommen sollen. Von einer Beteiligung der Versicherten am geringeren Schadenaufkommen […]
Vorstand Völker verlässt Barmenia
Leute – Aktuelle Personalien Kai Völker, IT-Vorstand der Barmenia, hat den Konzern überraschend und sehr leise Ende März verlassen. Entsprechende Informationen des Versicherungsmonitors bestätigte das Unternehmen. Außerdem: Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat zwei neue Mitglieder im Management Board.
Rückversicherer unter Zugzwang
Versicherungsmonitor-Analyse Nach einer langen Zeit des Preisverfalls ist das Prämienniveau in der Rückversicherung zuletzt wieder angezogen. Doch wie wird sich die Corona-Krise auf die neu gefundene Preisdisziplin auswirken? Es gibt Argumente für weiter steigende wie auch fallende Preise. Viel hängt davon ab, wie sich die Investoren im Markt für Versicherungsverbriefungen verhalten werden. In der Streitfrage um Leistungen aus Betriebsschließungspolicen erwarten Experten, dass sich die Rückversicherer dem von zahlreichen Erstversicherern unterstützten Kompromiss in Bayern anschließen werden.
Corona: Marsh erwartet Auswirkungen auf den Vertrieb
Exklusiv Oliver Dobner, Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer bei Marsh Deutschland, sieht den Makler in der aktuellen Corona-Krise gut aufgestellt: Die Umstellung auf Homeoffice lief reibungslos, der Beratungsbedarf auf Kundenseite ist größer denn je und wichtige Präsenzveranstaltungen wurden kurzerhand virtuell durchgeführt. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht Dobner aber auch über mögliche negative Auswirkungen auf die Branche. Brechen große M&A-Deals und Neubauprojekte weg, werde sich das auf den Vertrieb und das Neugeschäft auswirken. Die wichtigste Frage sei jetzt, wie lange die Ausnahmesituation anhält.










