Die Ratingagentur Moody’s prognostiziert den Schaden- und Unfallversicherern ein schwieriges Jahr 2024. Die Gründe dafür sind die zwar abflauende, aber trotzdem hohe Inflation sowie mehr Schäden durch Naturkatastrophen. Außerdem müssen viele Erstversicherer wegen der Zurückhaltung der Rückversicherer mehr Risiken selbst tragen. In Deutschland verhindere derweil die starke Konkurrenz unter den Schaden- und Unfallversicherern notwendige Preiserhöhungen.
Versicherer
Bericht: Axa will Geschäftssegment in Europa loswerden
Der Axa-Konzern prüft laut Medienberichten den Verkauf des sogenannten Protection Business in Teilen Europas. Darunter fallen unter anderem Policen gegen Erwerbsminderung, schwere Krankheiten oder auch Restschuld. Axa wollte das nicht kommentieren. Unwahrscheinlich scheint es aber nicht, denn der Versicherer hat ein ähnliches Portfolio bereits in Großbritannien verkauft.
Oletzky: „Ich rate dazu, Insurtechs ernst zu nehmen“
Insurtechs sind nicht tot, meint Torsten Oletzky, ehemaliger Ergo-Chef und heute Professor an der Technischen Hochschule Köln. Sie sollten Lösungen für Kunden produzieren und nicht vor allem Stories für Investoren. Oletzky sprach beim jüngsten Breakfast Briefing, der Kurzkonferenz des Versicherungsmonitors. Dabei ging es auch um Wefox, die Rolle der BaFin bei Start-ups und die Probleme traditioneller Vertriebsformen, vor allem mit dem Nachwuchs. Oletzkys Vortrag inklusive der anschließenden Diskussion zeigen wir im Video.
Wie die Pflegeversicherung stabilisieren?
Die langfristige Finanzierung der Pflegeversicherung ist auch nach der jüngsten Erhöhung des Beitragssatzes nicht sichergestellt. Darin waren sich Vertreter aus Politik und Privatwirtschaft in einer Diskussion des DIA-Instituts einig. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink warb für die Herauslösung bestimmter Kosten, etwa für die Ausbildung der Pflegekräfte. Ihre CDU-Kollegin Simone Borchardt sprach sich dagegen für einen Systemwechsel aus. Florian Reuther vom PKV-Verband machte sich für mehr Eigenvorsorge stark.
Lebensversicherer gehen stabil ins neue Jahr
Die Ratingagentur Moody’s sieht die Lebensversicherer für das kommende Jahr gut aufgestellt. Sie hat die Sparte weltweit mit einem stabilen Ausblick versehen. Für die insgesamt entspanntere Lage sind vor allem die steigenden Zinsen ausschlaggebend. Dass die Aussichten nicht besser sind, liegt an der immer noch hohen Inflation. Sie lässt die Nachfrage nach Lebensversicherungen sinken. Je nachdem, wie stark Zinsen und Inflation steigen, könnte Moody’s die Prognose korrigieren.
Versicherungsvereine schwächeln leicht
Im vergangenen Jahr haben Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Europa bei den Prämieneinnahmen gegenüber dem Gesamtmarkt leicht verloren. Die Vereine und Genossenschaften legten um 1,4 Prozent zu, der Gesamtmarkt um 1,5 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des europäischen Verbandes der Versicherungsvereine Amice und seines internationalen Pendants Icmif. In den vergangenen zehn Jahren haben die Gegenseitigkeitsversicherer allerdings insgesamt deutlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt.
IAIS warnt vor Folgen des Klimawandels
Die internationale Vereinigung der Versicherungsaufseher (IAIS) sieht erhebliche klimabedingte Risiken für die Versicherungswirtschaft. Etwa ein Drittel der Investitionen der Versicherer sind laut der Vereinigung potenziell vom Klimawandel betroffen. Dies geht aus dem Global Insurance Market Report 2023 hervor, der auf den Daten der rund 60 größten internationalen Versicherungsgruppen und Aufsichtsbehörden basiert.
Swiss Re sorgt sich um schwere Gewitter
Schwere Gewitter haben in diesem Jahr so hohe Schäden verursacht wie niemals zuvor. Rund 60 Mrd. Dollar mussten Versicherer und Rückversicherer dafür zahlen, hat die Swiss Re berechnet. Ein Großteil davon entfällt auf die USA, in Europa war vor allem Italien (Bild) von kostspieligen Stürmen betroffen. Insgesamt gab es in diesem Jahr außergewöhnlich viele kleine bis mittelgroße Naturkatastrophen, die sich zusammen zu einer beachtlichen Schadensumme addierten.
Neuer Vorstand für HUK24
Leute Aktuelle Personalien Bei der HUK24 wird Daniel Schröder zum 1. Januar 2024 Vorstandsmitglied. Damit hat der Digitalversicherer intern einen Nachfolger für Detlef Frank gefunden, der in den Ruhestand geht. Schröder bleibt aber weiterhin Abteilungsleiter für Digitale Services der gesamten Gruppe. Außerdem: Die Baloise trennt die Positionen von Chief Sales Officer und Leiter Maklervertrieb und hat dafür einen Bereichsleiter ernannt.
GDV: Gesprengte Geldautomaten kosten 110 Mio. Euro
Der GDV hat erstmals erhoben, wie viel die Versicherer für die immer häufigeren Sprengungen von Geldautomaten zahlen müssen. Im vergangenen Jahr waren es 110 Mio. Euro, so der Versichererverband. Davon entfiel mit 80 Mio. Euro der größte Teil auf Gebäudeschäden, 30 Mio. Euro zahlten die Versicherer für das gestohlene Bargeld. Die Provinzial, als Sparkassen-Versicherer selbst stark betroffen, teilte auf Anfrage mit, dass sie bei Banken als Kunden umfangreiche Sicherheitsanforderungen stellt.
Digitale Leuchttürme 2023 verliehen
Am Dienstagabend hat die Süddeutsche Zeitung zum neunten Mal digitale Projekte aus der Versicherungswirtschaft mit dem „Digitalen Leuchtturm“ ausgezeichnet. Von 28 Bewerbern und zehn Nominierten haben DA Direkt, Schunck-Gruppe, Skendata und Ergo Leuchttürme mit nach Hause nehmen können. Ergo-Vorstand Mark Klein freute sich über den Sonderpreis „Vordenker“. Zum ersten Mal gab es auch eine lobenswerte Erwähnung.
Voss: Wir brauchen keine Wow-Erlebnisse
Bei ihrer Digitalisierung versuchen die Versicherer sich ein Beispiel an den Service-Standards zu nehmen, auf die Amazon & Co. setzen. Neodigital-Chef Stephen Voss nervt die Diskussion um maximale Kundenbegeisterung und Service-Erlebnisse. „Ich muss kein Event daraus machen, es muss einfach funktionieren“, sagte er bei einer Veranstaltung. Wenn es um die Erfüllung von Kundenbedürfnissen geht, sei weniger entscheidend, ob das digital oder persönlich erfolgt, betonte Birgit Bacher von Allianz Direct. Es gehe um das Medium mit dem höchsten Nutzen – auch für die Mitarbeiter.
Neuaufstellung im DEVK-Rechtschutz-Vorstand
Leute – Aktuelle Personalien Bei der DEVK gibt es gleich mehrere personelle Veränderungen. Die Gesellschaft stellt den Vorstand ihres Rechtsschutzversicherers neu auf und hat zudem Marco Becker zum neuen Schaden-Chef ernannt. Außerdem: Der Makler Südvers holt sich von der Konkurrenz eine neue Chefin für Marketing und Kommunikation, die Kanzlei Heuking ernennt Martin Karwatzki zum Equity Partner und HDI Global holt sich Verstärkung, um einen neuen Geschäftszweig in Asien aufzubauen.












