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Talanx: KMU bei Nahles-Rente stärken

Kleinere Unternehmen profitieren derzeit nicht vom neuen Sozialpartnermodell in der betrieblichen Altersversorgung (bAV), weil es keine Tarifverträge gibt, an die sie sich anlehnen können. Der Gesetzgeber sollte deshalb neue Möglichkeiten für Firmen ohne Tarifbindung schaffen, sagte Fabian von Löbbecke von der Talanx bei einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV. Der Versicherer hat mit Verdi den ersten Vertrag in dem Bereich vereinbart. Die Gewerkschaft führt Gespräche mit der Energie- und der Bankwirtschaft über weitere Abschlüsse, sagte Verdi-Bundesvorstand Christoph Schmitz.

Der Mensch bleibt bei Schadenbearbeitung relevant

Aufgrund der Corona-Krise mussten Versicherer auf digitale Tools ausweichen, um Schäden zu regulieren. Statt persönlich wurden die Fälle per Video-Telefonie oder basierend auf Bildern bearbeitet. Diese digitalen Angebote werden auch nach der Pandemie Bestand haben, jedoch nicht ohne den Faktor Mensch einzubinden, glaubt Jochen Haug, Schaden-Vorstand der Allianz Versicherung. „Die Krise hat uns gezeigt, dass wir in jedem Moment einen hybriden Prozess brauchen“, sagte er bei einem Online-Kongress von Businessforum21. Empathie und Einfühlungsvermögen seien in einigen Fällen wichtiger als eine schnelle Abwicklung.

Aon findet Käufer für Betriebsrentengeschäft

Der britische Pensionsberater LCP übernimmt das deutsche Betriebsrentengeschäft des Maklers Aon. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass die Fusion zwischen den beiden Maklerschwergewichten Aon und Willis Towers Watson Anfang August grünes Licht von der EU erhält. Sie hatte verlangt, dass sich die beiden von Unternehmensteilen trennen. Vergangene Woche hatte der US-Industrieversicherungsmakler Arthur J. Gallagher bereits etliche Willis-Töchter gekauft. LCP steigt mit dem Zukauf zu einem der größten Pensionsberater in Deutschland auf.

Podcast O-Ton Mikrofon Microphone

Rheinländer: „Kein Marketing-Gag, sondern DNA“

 Versicherungsmonitor O-Ton   215 Mio. Euro erhalten die Kunden des Versicherers HUK-Coburg für das vergangene Jahr zurück, vor allem wegen geringerer Schäden in der Kfz-Sparte. Die Aktion sei kein Marketing-Gag, sondern bedingt durch die Rechtsform des Versicherungsvereins, betont Jörg Rheinländer im ersten Teil des Podcast-Interviews mit dem Versicherungsmonitor. Der für das Schaden- und Unfallgeschäft zuständige Vorstand erläutert auch, warum die Corona-Krise in absehbarer Zeit nicht zwangsläufig zu einem Schrumpfen der Kfz-Versicherung führt.

Wie Covid und Kunden die Digitalisierung voranbringen

 Themenschwerpunkt IT-Umbau  Die Pandemie hat es deutlich gemacht: Die Versicherer müssen bei der Digitalisierung aufs Gas drücken, denn die Kunden sind seit dem Lockdown noch anspruchsvoller geworden. Die wichtigste Frage dabei ist: Sollen die Versicherer den IT-Umbau selbst machen oder auf Standardlösungen setzen?

Allianz: Viele Chancen nach dem Krisenjahr 2020

Versicherer weltweit haben 2020 Prämien in Höhe von 2,1 Prozent eingebüßt und sind damit mit einem blauen Auge durch das Pandemiejahr gekommen. Zu diesem Schluss kommt der Allianz Global Insurance Report 2021. Vor einem Jahr hatte der Versicherer noch mit fast einem doppelt so hohen Einbruch gerechnet. Für das begonnene Jahrzehnt sieht Allianz viele Wachstumschancen für die Branche, die allerdings ihre Hausaufgaben etwa im Wettbewerb mit digital versierten Unternehmen machen muss. Neben der Beschleunigung der Digitalisierung hat die Pandemie auch Folgen für die Risikolandschaft.

Muddy Waters sieht Sicherheitslücken bei Lemonade

Der junge US-Versicherer Lemonade sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, dass seine Systeme gravierende Sicherheitslücken aufweisen. Dadurch könnten Dritte leicht Einsicht in die Kontodaten anderer Kunden erhalten, kritisiert die Investment-Research-Gesellschaft Muddy Waters. Die zufällig entdeckte Fehlfunktion sei „unverzeihlich fahrlässig“, schreibt Muddy Waters-Chef Carson Block in einem offenen Brief an Lemonade-CEO Daniel Schreiber. Die Internetpräsenz, mobile Anwendungen und alle Schnittstellen müssen sofort abgeschaltet werden, fordert er. Lemonade sieht dagegen keinen Fehler.

Vietnam erhebt Vorwürfe gegen HDI

Die Expansionspläne des Hannoveraner Versicherers HDI in Südostasien geraten ins Stocken: Vietnamesische Behörden werfen der Talanx-Tochter Verschleierung der Besitzverhältnisse an der Petro Vietnam Insurance Corporation (PVI) vor. HDI soll unrechtmäßig zu viele Anteile an dem Unternehmen erlangt haben. Die Vorwürfe waren schon im vergangenen Jahr laut geworden, jetzt hat die vietnamesische Wertpapieraufsicht SSC eine Rückabwicklung der Anteile bis Mitte Juni angeordnet.

Gehackter Pipelinebetreiber hat Cyberdeckung

Für den Hackerangriff auf den US-Pipelinebetreiber Colonial Pipeline müssen möglicherweise Versicherer geradestehen. Laut Medienberichten hat das Unternehmen eine Cyberdeckung über 15 Mio. Dollar. Wie jetzt bekannt wurde, hat Colonial Pipeline den Hackern offenbar 5 Mio. Dollar Lösegeld für die Entschlüsselung der Daten gezahlt. Ob solche Fälle in Zukunft von den Versicherern bezahlt werden, ist unklar. In der Cyberversicherung findet gerade ein Umdenken statt. Erste Anbieter wollen keine Lösegeldzahlungen mehr versichern.

Der Standardtarif wird teurer

Privat Krankenversicherte, die bei ihrem Unternehmen im Standardtarif sind, müssen sich auf eine deutliche Prämienerhöhung einstellen. Am 1. Juli steigen die Beiträge in dem brancheneinheitlich kalkulierten Tarif um durchschnittlich 13 Prozent. Betroffen ist eine überschaubare Gruppe – aber es sind Versicherte, die den Standardtarif gewählt haben, weil ihnen der vorherige Schutz zu teuer war. Der Verband der privaten Krankenversicherung weist darauf hin, dass es zuvor bei Frauen fünf und bei Männern drei Jahre lang keine Beitragsanpassung gab.

Versicherer müssen Vertriebsstrategie überdenken

Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Versicherer das Thema Digitalisierung angegangen. Um Kunden zu gewinnen und zu halten, müssen die Gesellschaften jedoch in die richtigen Technologien investieren, schreibt der Berater Capgemini in seinem World Insurance Report 2021. Für viele Versicherer sind Vermittler nach wie vor der bedeutendste Vertriebsweg – gerade, wenn es um komplexe Produkte geht. Jedoch müssen auch sie technisch aufrüsten, um die veränderten Kundenwünsche bedienen zu können.

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