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Wie sich Versicherer bei Cyberschäden strafbar machen

Bei Ransomwareangriffen können sich auch die Opfer und deren Versicherer strafbar machen. Das mag dem Gerechtigkeitssinn womöglich widersprechen, ist aber wegen einer ungenauen Rechtslage doch möglich, sagte Oberstaatsanwältin Miriam Margerie bei einer Fachveranstaltung in Köln. Ihrer Meinung nach sollten sich Versicherer der Gefahr bewusst sein – und selbst eine größere Rolle in der Verhinderung von Cyberkriminalität spielen.

Swiss Re: Viele Probleme, mehr Gewinn

Trotz eines turbulenten Jahresauftakts konnte der Rückversicherer Swiss Re seinen Konzernüberschuss im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres steigern und damit die Erwartungen der Analysten übertreffen. Allerdings musste die Gruppe im versicherungstechnischen Ergebnis Rückgänge hinnehmen. Auch die Nachreservierung im US-Haftpflichtgeschäft wirkt noch nach. Laut Swiss Re ist die Gewinnsteigerung auf die disziplinierte Zeichnungspolitik, günstige Investitions- und Steuereffekte sowie höhere Kapitalerträge zurückzuführen.

Delvag deutlich profitabler

Die Delvag, der konzerneigene Versicherer der Lufthansa-Gruppe, hat im vergangenen Jahr von einem günstigeren Schadenverlauf profitiert und konnte seine Schaden- und Kostenquote wieder deutlich unter 100 Prozent bringen. Den Großteil des Gewinns steuerte die Vermittlertochter Albatros bei. Von dem 2023 erwogenen Verkauf ihrer Versicherungstöchter hat sich die Lufthansa inzwischen wieder verabschiedet.

Nürnberger Brotsuppe

 Herbert Frommes Kolumne  Die Nürnberger Versicherung serviert ihren Aktionären dünne Kost. Die Dividende für das Jahr 2024 beträgt lediglich 14 Cent, im Vorjahr waren es noch 3,50 Euro. In der Schadenversicherung erwartet die Gesellschaft zwei weitere Verlustjahre. Dennoch erhielt der Vorstand bei der Hauptversammlung am 14. Mai 2025 starke Unterstützung durch die Aktionäre. Ein wichtiger Grund: Er redet offenbar auch mit möglichen Kandidaten für eine Fusion oder einen Verkauf.

Mobilitätverhalten ändert sich nur schleppend

Die Kfz-Versicherer müssen sich darauf einstellen, dass ihr Geschäft künftig nicht mehr in dem Maße wächst wie in den vergangenen Jahrzehnten. Weil die Mobilitätswende aber nur langsam voranschreitet, sind drastische Veränderungen zumindest bislang ausgeblieben. Grund zur Entwarnung ist das aber nicht – das wurde bei einer Fachveranstaltung der Hannover Rück-Tochter E+S deutlich.

Das sind die Schwerpunkte der Versicherungsaufsicht

Die Finanzaufsicht BaFin will bei Versicherern in diesem Jahr auf vier Bereiche ein besonders scharfes Auge werfen: Risiken alternativer Kapitalanlagen, künstliche Intelligenz, das Wohlverhalten und den Bürokratieabbau. Das betonte Versicherungsaufseherin Julia Wiens auf einer Veranstaltung in Düsseldorf. Geopolitische Unruhen spielen dabei zwar eine wichtige Rolle, stellen aus Sicht der BaFin aber kein eigenständiges Risiko dar.

Fast jedes zweite Unternehmen ist cyberversichert

Der Cyberversicherungsmarkt wächst längst nicht mehr so stark wie noch vor ein paar Jahren, während die Gefahr durch Angriffe stetig steigt. An der Nachfrage liegt die abflachende Entwicklung in dieser Sparte nicht, zeigt ein Report des ZEW Mannheim. Demnach hat aktuell fast jedes zweite Unternehmen eine Cyberversicherung abgeschlossen. Ein weiteres Fünftel plant, bald zu dieser Gruppe zu stoßen.

Talanx: Mehr Geschäft durch neue Bundesregierung

Der Talanx-Konzern blickt mit Zuversicht auf die neue Bundesregierung. Wenn sie mit dem angekündigten Bürokratieabbau und den Infrastrukturinvestitionen ernst macht, profitieren davon nicht nur die Kunden, sondern auch der Versicherer, glaubt Finanzchef Jan Wicke. Auch von den Elementarschaden-Plänen erhofft sich der Konzern zusätzliches Geschäft. Im ersten Quartal 2025 hat Talanx trotz hoher Schäden durch Waldbrände in Kalifornien ein Rekordergebnis eingefahren. Schon jetzt bekommt der Konzern allerdings das Ende der Targobank-Kooperation zu spüren.

Tim Bethge Hiscox Deutschlandchef

Hiscox findet neuen Deutschlandchef

 Leute – Aktuelle Personalien  Tim Bethge wird der neue Deutschlandchef von Hiscox. Anfang März hatte sein Vorgänger Markus Niederreiner den Spezialversicherer überraschend verlassen. Außerdem: Der auf Cyberdeckungen spezialisierte US-Assekuradeur Resilience expandiert nach Deutschland und Österreich und hat dafür Thorsten Mairhofer als Head of Germany and Austria verpflichtet, der ehemalige Blau-Direkt-Manager Oliver Lang kehrt der Branche den Rücken, und der Versicherer Relyens verstärkt den Bereich Account Management in Deutschland.

Allianz steckt hohe Naturkatastrophenschäden weg

Der Versicherungskonzern Allianz musste bereits im ersten Quartal knapp 400 Mio. Euro für Naturkatastrophenschäden verkraften. Auch die geopolitischen Unsicherheiten gingen nicht spurlos an dem Unternehmen vorbei und betrafen vor allem die Vermögensverwaltung. Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre zeigte sich jedoch zufrieden mit dem Jahresstart und sieht sich weiter auf Kurs, die gesteckten Jahresziele zu erreichen.

Was kostet Regulierung?

Die Einhaltung von Aufsichtsregeln, Compliance-Vorschriften und damit verbundene Kosten machen im Schnitt mehr als 5 Prozent der Kosten eines Versicherungsvertrages aus, zeigt eine Untersuchung des britischen Maklerverbands Biba. Er appelliert an die Politik, die Auflagen in Großbritannien zu prüfen und übertriebene Regulierung zu streichen. Die Experten stoßen damit auf offene Ohren: Die Aufsicht FCA nimmt künftig Industrieversicherer von einigen Compliance-Vorschriften aus, die vorrangig für Privatkunden und kleine Unternehmen relevant sind.

HUK-Coburg macht Gewinn mit Telematik

Der Aufbau des Telematik-Geschäftes in der Kfz-Versicherung und die hohen Investitionen in ein großangelegtes Data-Analytics-Programm rechnen sich für die HUK-Coburg inzwischen merklich. Deutschlands größter Kfz-Versicherer profitiert außerdem davon, dass Telematik-Kunden mit gutem Fahrwert besonders treu sind und Kunden mit schlechten Werten öfter kündigen. Unter dem Gesichtspunkt der Risikoselektion ist diese Entwicklung für das Unternehmen positiv.

Mit KI den Personalmangel ausgleichen?

 Dossier – KI in der Praxis  Schadenfälle in der Kfz-Versicherung können schnell kompliziert werden, wenn es sich nicht um Bagatellschäden wie Parkrempler handelt. Einige Versicherer sind bereits dabei, die Schadenregulierung durch künstliche Intelligenz (KI) zu unterstützen. Neben Sprachrobotern, die bei Kumulereignissen wie Hagel Schäden aufnehmen und weiterleiten, sind auch KI-Pricing-Tools im Rennen, die Schadenprognosen abgeben und Trends analysieren können. Bis die KI den heutigen und künftigen Personalmangel ausgleichen kann, ist es laut der Makler- und Beratungsgruppe WTW aber noch ein langer Weg.

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