Seit vergangenem Herbst hatte sich abgezeichnet, dass die Allianz ihr Joint Venture mit dem indischen Finanzdienstleister Bajaj Finserv beenden will. Jetzt haben die Münchener Verträge zum Verkauf der 26-prozentigen Anteile am gemeinsamen Sachversicherer Bajaj Allianz General Insurance Company und am Lebensversicherer Bajaj Allianz Life Insurance Company abgeschlossen. Bajaj zahlt dafür 2,6 Mrd. Euro. Die Allianz will dem indischen Markt treu bleiben und den Verkaufserlös dort reinvestieren.
Versicherer
State Farm darf Preise massiv erhöhen
Der US-Versicherer State Farm darf die Preise für Hausbesitzer in Kalifornien um rund 22 Prozent erhöhen. Der kalifornische Versicherungsaufseher Ricardo Lara hat dem größten Schaden- und Unfallversicherer des Bundesstaates die vorläufige Genehmigung für die Notmaßnahme gegeben. Hintergrund sind die schweren Waldbrände Anfang des Jahres, die zu hohen Schäden und finanziellen Engpässen bei State Farm geführt hatten.
Fitch: Höhere Rüstungsausgaben gut für Versicherer
Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben, die viele Staaten angesichts geopolitischer Verwerfungen planen, hat positive Auswirkungen auf die europäischen Versicherer, schreibt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Marktkommentar. Demnach sorgen höhere Rüstungsausgaben für steigende Renditen von Staatsanleihen und machen so langfristige Sparprodukte wie Lebensversicherungen wieder attraktiver. Dennoch sollten die Gesellschaften höhere Refinanzierungskosten und Solvency-II-Positionen im Auge behalten, so Fitch.
Stürme in den USA, Erdbeben und Regen in Italien
Naturereignisse haben in den vergangenen Tagen in mehreren Ländern schwere Schäden versursacht: In den USA hat eine Reihe von Wirbelstürmen schwere Verwüstungen angerichtet und mindestens 40 Menschen das Leben gekostet. Insgesamt sind seit dem vergangenen Freitag rund 80 Stürme über den mittleren Westen und den Süden der USA gezogen. Unterdessen haben sich in Italien mehrere Erdbeben ereignet, in der Region Neapel wächst die Sorge vor dem Ausbruch eines sogenannten Supervulkans. Zudem wurden die Regionen Emilia-Romagna und Toskana von starken Regenfällen getroffen.
Allianz will Vorbild sein
Mit ihrem jüngsten Geschäftsbericht setzt die Allianz nach eigener Einschätzung einen Standard für die Branche: Erstmals wurden alle EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung vollständig umgesetzt. Auch von der neuen US-Regierung will sich der Konzern nicht von seinen weiteren Zielen in diesem Bereich abbringen lassen, versichert er. Analyst Carsten Zielke sieht dagegen mehr Masse als Klasse, er hätte lieber mehr konkrete Informationen gesehen.
Hybride Kunden: Versicherer machen Fortschritte
Die Versicherer in Deutschland haben sich bei der Beratung und Betreuung der sogenannten hybriden Kunden in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Allerdings gibt es noch viel Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt die Beratungsgesellschaft Wavestone in einer aktuellen Studie. Untersucht wurden 13 deutsche Erstversicherer im Privatkundengeschäft. Spitzenreiter ist die Allianz. Etliche Gesellschaften haben sich gegenüber der Vorjahresstudie verbessert, einige aber auch verschlechtert.
20 Mio. Euro für Tierversicherungs-Start-up Dalma
Exklusiv Der Markt für Tierversicherungen in Deutschland bietet weiterhin großes Geschäftspotenzial – das sehen offensichtlich nicht nur Versicherer, sondern auch Investoren so: Das französische Tierversicherungs-Start-up Dalma hat in einer Series B-Finanzierungsrunde jetzt weitere 20 Mio. Euro einsammeln können. Mit dem frischen Geld will Dalma auf dem Heimatmarkt und in Deutschland wachsen sowie in weitere Länder expandieren.
Nachfrage nach Schutz gegen politische Risiken wächst
Die Zeiten sind unsicher, politische Unruhen und wirtschaftliche Umbrüche sorgen für große Unsicherheiten bei Unternehmen. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Versicherungen gegen politische Risiken und Kreditrisiken. Das hat der Versicherungsmakler Gallagher ermittelt. Die Anbieter haben ihre Kapazitäten erhöht und können solche geopolitischen Gefahren langfristig absichern, schreibt er in einem aktuellen Bericht.
Mehr als 10 Mio. Euro für Allianz-Chef Bäte
Allianz-Chef Oliver Bäte hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Gehaltssprung hingelegt. Seine Vergütung stieg erstmals auf über 10 Mio. Euro – ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das hat er vor allem Boni-Zahlungen aus früheren Jahren, aber auch einem erhöhten Jahresbonus für das Rekordergebnis 2024 zu verdanken. Im laufenden Jahr winkt den Allianz-Vorständen eine weitere Gehaltserhöhung. Zudem soll ihre Vergütung stärker an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen geknüpft werden.
Viridium-Deal könnte Run-off-Markt wiederbeleben
Sollte der Verkauf der Run-off-Plattform Viridium tatsächlich wie erwartet in den kommenden Tagen über die Bühne gehen, wäre das eine gute Nachricht für den derzeit brachliegenden Abwicklungssektor, glaubt der Berater WTW. Der Druck auf die Lebensversicherer ist groß, Zusammenschlüsse oder Bestandsabgaben werden immer attraktiver. WTW-Berater Michael Klüttgens erwartet deshalb in den kommenden fünf Jahren jeweils eine Run-off-Transaktion in Deutschland.
M&A-Aktivitäten der Versicherer auf 16-Jahres-Tief
Die M&A-Aktivitäten in der globalen Versicherungsbranche sind auf dem niedrigsten Niveau seit 16 Jahren, schreibt die Großkanzlei Clyde & Co. in einem aktuellen Bericht. Im Jahr 2024 habe es nur 204 Transaktionen gegeben, das entspricht einem Rückgang von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gründe liegen in geopolitischen Verwerfungen, dem Zinsumfeld und der strengen und uneinheitlichen Regulatorik, schreiben die Expertinnen und Experten. Für das kommende Jahr prognostizieren sie eine leichte Erholung.
Neuer Chef für Asset Manager der Barmenia Gothaer
Leute – Aktuelle Personalien Die Barmenia Gothaer Asset Management AG, die Finanzanlagentochter des frisch fusionierten Versicherers Barmenia Gothaer, bekommt mit Gerrit Heine (Bild) im Sommer einen neuen Vorstandssprecher. Er folgt auf Christof Kessler, der in den Ruhestand geht. Der Großmakler Ecclesia baut unterdessen sein IT-Team um. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Rückversicherer VIG Re, dem US-Gesundheitskonzern Cigna sowie dem Run-off-Spezialisten Compre.
Eiopa will die Versicherungslücke schließen
Damit Europas Wirtschaft nachhaltig wird, muss die Versicherungslücke bei Naturkatastrophen geschlossen werden – darin waren sich die Teilnehmenden eines Kongresses der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa einig. Wirtschaftswachstum und Klimaschutz bedingen einander demnach, statt sich auszuschließen. Um diesen Gedanken auch bei Versicherten zu verankern, will die Aufsicht zu mehr Aufklärung beitragen. Denn aktuell wissen vor allem diejenigen zu wenig über die finanziellen Risiken durch Naturkatastrophen, die am meisten von ihnen gefährdet sind.
Deutschland für ausländische Versicherer unattraktiv
Versicherer, die ihren Hauptsitz in einem anderen Land haben, sind seit vielen Jahrzehnten fester Bestandteil des deutschen Versicherungsmarktes. Eine wichtige Rolle spielen deutsche Töchter multinationaler Versicherungsgruppen, zudem sind etliche ausländische Gesellschaften über das freie Dienstleistungs- und Niederlassungsgeschäft hierzulande tätig. Der starke Wettbewerb und das im Vergleich zu anderen Regionen schwache Wachstumspotenzial begrenzt allerdings die Attraktivität des deutschen Marktes für ausländische Anbieter, moniert der Versicherungsverband GDV.
VÖV: Mit dem Sondervermögen Prävention stärken
Ein 500 Mrd. Euro schweres Sondervermögen wollen CDU/CSU und SPD für Infrastrukturinvestitionen vorsehen. Der Verband öffentlicher Versicherer (VöV) fordert, dass bei der damit einhergehenden Grundgesetzänderung sowie im anschließenden Umsetzungsgesetz die Klimafolgenanpassung und die Prävention gegen Überschwemmung und Starkregen ausdrücklich in den Katalog der Verwendungszwecke aufgenommen werden. Weil die Investitionen in Prävention vor allem auf kommunaler Ebene anfallen, sollten Länder und Kommunen außerdem mehr als nur 20 Prozent des Sondervermögens erhalten.














