Moody’s: Höhere Renditen sind nicht illegitim

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Die Rückversicherer verdienen so gut wie lange nicht mehr. Das weckt Begehrlichkeiten aufseiten von Maklern und Erstversicherern. Christian Badorff, Vice President EMEA Insurance Ratings bei Moody’s, hält die höheren Eigenkapitalrenditen der Rückversicherer für gerechtfertigt, zumal auch ihre Kapitalkosten höher liegen als die der Erstversicherer. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er zudem über die Freude der Rückversicherer am Specialty-Geschäft und die problematische Kfz-Versicherung.

Moody’s: Moderate Kapitalfreisetzung

Die Überarbeitung der Eigenkapitalregeln Solvency II soll Milliarden an Kapital freisetzen, das die Versicherer dann in nachhaltige Investments stecken werden, so die Hoffnung der EU. Die Ratingagentur Moody’s spricht in einer aktuellen Analyse von einer „moderaten Menge an Kapital“. Wie hoch die Summe ausfällt, hängt stark davon ab, wie sich die Zinsen bis zur Einführung der Regeländerungen im Jahr 2026 entwickeln.

Moody’s erwartet Probleme für Bestandskäufer

Die Aufsichtsbehörden werden Übernahmen von Altbeständen aus dem Lebensversicherungsgeschäft durch Unternehmen, die von Private Equity-Gesellschaften finanziert werden, künftig noch kritischer sehen. Das ist die Erkenntnis einer Kurzanalyse von Moody’s Investor Service zur geplatzten Übernahme des Altbestandes der Zurich Deutschland durch den Run-off-Spezialisten Viridium. Sein Haupteigentümer ist der Londoner Investor Cinven.

Generali kauft Liberty-Töchter für 2,3 Mrd. Euro

Der italienische Versicherer Generali hat vom US-Versicherer Liberty Mutual die Liberty Seguros in Madrid mit Geschäft in Spanien, Portugal, Irland und Nordirland übernommen. Die Italiener zahlen 2,3 Mrd. Euro. Damit bauen sie ihre Marktposition auf der iberischen Halbinsel und in den beiden Teilen Irlands deutlich aus. Liberty hatte im Juni bereits vier Gesellschaften in Lateinamerika an die Talanx-Gruppe verkauft.

Moody’s senkt Ausblick für Kompositversicherer weltweit

Die Ratingagentur Moody’s hat ihren Ausblick für den weltweiten Schaden- und Unfallversicherungsmarkt auf negativ gesenkt. Die hohe Schadeninflation, teurer Rückversicherungsschutz sowie die wieder gestiegene Schadenfrequenz in der Kfz-Sparte belasten das Geschäft der Kompositversicherer. Allerdings sind die Anbieter weltweit unterschiedlich stark von den Faktoren betroffen.

Moody’s: Schlechte Aussichten für Schadenversicherer

Die Ratingagentur Moody’s behält angesichts der hohen Schadeninflation ihren negativen Ausblick für die deutschen Schaden- und Unfallversicherer bei. Vor allem in der Wohngebäude- und der Kfz-Versicherung sieht Analyst Christian Badorff Bedarf für deutliche Preiserhöhungen. Dem entgegen steht allerdings der scharfe Wettbewerb in der Autoversicherung. In der Lebensversicherung hat sich die Lage dank der gestiegenen Zinsen stabilisiert. Allerdings bleiben Risiken in der Kapitalanlage.

Aussichten für Lebensversicherer bleiben düster

Für die deutschen Lebensversicherer gibt es keine Aussichten auf Besserung der Ertragslage: Nachdem die Pandemie auch die letzten Hoffnungen auf ein Ansteigen der Zinsen zunichte gemacht hat, erwartet die Ratingagentur Moody’s, dass der Markt dem Beispiel der Allianz folgen und die Bruttobeitragsgarantie abschaffen wird. Den Ausblick für die Branche lassen die Analysten auf negativ. Im Schaden- und Unfallgeschäft geht Moody’s dagegen trotz Corona-Schäden von stabilen Aussichten aus.

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