Herbert Frommes Kolumne Der Rückversicherer Munich Re hat am 8. August 2025 seine Halbjahreszahlen bekannt gegeben, die in etwa den Markterwartungen entsprachen. Dabei änderte die Gesellschaft den Ausblick zum erwarteten Umsatz in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung. Das reichte für einen deutlichen Absturz des Aktienkurses. Auch wenn er übertrieben gewesen sein dürfte, zeigt der Preisverfall doch, wie nervös die Munich-Re-Aktionäre inzwischen sind. Nach 14 positiven Jahren steht der Rückversicherer vor unruhigen Zeiten.
Zeitreise: Axa, Munich Re, Gen Re, Allianz, DEVK
Vor 20 Jahren Eigentlich herrschte Sommerflaute im Juli 2005, aber die Versicherungsbranche sorgte dennoch für zahlreiche Schlagzeilen. Die Axa feuerte ihren Deutschlandchef Claus-Michael Dill, die Munich Re – die damals noch als Münchener Rück auftrat – sorgte sich um Altlasten bei ihrer US-Tochter, die BaFin verstärkte den Druck auf die Gen Re und die DEVK glaubte, dass sie im Preiskrieg der Autoversicherer gegen die mächtige Allianz bestehen könnte.
Munich Re-Chef Wenning tritt ab
Leute – Aktuelle Personalien Überraschung beim Rückversicherer Munich Re: Vorstandschef Joachim Wenning verlässt den Konzern zum Jahresende und tritt mit dem Abschluss des aktuellen Strategieprogramms in den Ruhestand. Persönliche Gründe sollen den Ausschlag gegeben haben. Seine Nachfolge tritt der Munich Re-Finanzchef Christoph Jurecka an. Neuer Finanzchef wird Andrew Buchanan. Zudem bekommt der Rückversicherer mit Robin Johnson erstmals einen Chief Technology Officer.
Zeitreise: HDI/Gerling, Provinzial, Gothaer, Munich Re
Vor 20 Jahren Im Mai 2004 sorgten die öffentlichen Versicherer für Schlagzeilen. Die Fusion der Gesellschaften in Wiesbaden und Stuttgart war vollzogen und ging mit einem Arbeitsplatzabbau einher, der Zusammenschluss Düsseldorf, Münster und Kiel scheiterte. Schließlich kamen Münster und Kiel zusammen, die große Lösung wurde erst 15 Jahre später Realität. Die Rivalität zwischen HDI und Gerling, die Wiederauferstehung der siechen Munich Re und der Stellenabbau bei der Gothaer waren ebenfalls große Themen.
Zeitreise: Unisex, Allianz, Ergo-Umbau, Provinzial-Fusion
Vor 20 Jahren Das Thema Unisex beherrscht die Debatte in der deutschen Versicherungswirtschaft im April 2004. Der Gesetzgeber gibt die Gleichbehandlung von Männern und Frauen für die Riester-Rente vor, die Versicherer sind empört. Die Allianz kämpft mit der Umsetzung ihrer Allfinanz-Vorstellungen, die Münchener Rück geht die Restrukturierung der Tochter Ergo an und im Sparkassenlager wird mal wieder über die Fusion der Provinzial-Gesellschaften in Münster und Düsseldorf diskutiert.
Lohrmanns Verunsicherung: Wenning gibt Aktionären Kontra
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Munich Re-Chef Wenning findet neue Argumente.
Schlappe für von Bomhard
Die Empfehlung des einflussreichen US-Stimmrechtsberaters ISS, den Aufsichtsrats- und früheren Vorstandschef der Munich Re Nikolaus von Bomhard nicht erneut an die Spitze des Gremiums zu wählen, hat Wirkung gezeigt. Mehr als ein Viertel der Aktionäre folgte dem Appell. Neu im Aufsichtsrat des Rückversicherers sind vier hochkarätige Wirtschaftspersönlichkeiten. Die Dividende für 2023 stieg erwartungsgemäß deutlich.
Konferenzen, Bilanzen und Hauptversammlungen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Kfz-Konferenz von Business Forum21, Bilanzen der VHV, Deutschen Familienversicherung und der Süddeutschen Krankenversicherung sowie die Hauptversammlungen der Axa, Generali und Munich Re
Von Bomhard ist nicht das Problem
Herbert Frommes Kolumne Der amerikanische Stimmrechtsberater ISS ist gegen die Wiederwahl des ehemaligen Chefs Nikolaus von Bomhard in den Aufsichtsrat der Munich Re. Der Berater sieht die Unabhängigkeit des Gremiums gefährdet. Die deutschen Versicherer machen gerne ausscheidende Vorstandschefs zu Aufsichtsratsvorsitzenden. Das schadet den Unternehmen. Aber: Von Bomhard ist nicht das Problem, es gibt ganz andere Fälle.
Stimmrechtsberater will von Bomhard stürzen
Die Hauptversammlung des Rückversicherers Munich Re am kommenden Donnerstag dürfte interessant werden. Der einflussreiche US-Stimmrechtsberater ISS hat sich gegen eine Wiederwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen Munich Re-Chefs Nikolaus von Bomhard ausgesprochen. Inhaltlich hat er an seiner Arbeit nichts auszusetzen, es geht ums Prinzip. ISS will die Regeln des Deutschen Corporate Governance Kodex, nach denen Chefs nach zwei Jahren Wartezeit auf den Chefsessel im Aufsichtsrat wechseln dürfen, nicht länger akzeptieren.
Einmal in die Hall of Fame
Was wirklich wichtig ist Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Schauspieler träumen von einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, Versicherungsmanager von einer Aufnahme in die Insurance Hall of Fame. Die Institution versammelt nach fast 70 Jahren zahlreiche bekannte Namen der Branche, aber auch sehr überraschende. Nicht immer hat das Auswahlkomitee höchste moralische Standards angesetzt – wie eine der ersten Aufnahmen aus Deutschland zeigte.
Munich Re schreibt Abschlussprüfung neu aus
Seit 2020 nimmt EY die Bilanzen der Munich Re unter die Lupe, jetzt muss der Wirtschaftsprüfer um sein Mandat bangen. Der Rückversicherer schreibt die Abschlussprüfung für den Konzern und seine Tochtergesellschaften für das Jahr 2026 neu aus. Zuerst hatte das Finance Magazin darüber berichtet. Der Schritt kommt überraschend: Laut den gesetzlich vorgeschriebenen Rotationspflichten muss Munich Re erst 2030 den Prüfer wechseln. Zudem hatte sich der Rückversicherer mit EY trotz der unrühmlichen Rolle des Prüfers im Wirecard-Skandal bisher stets hochzufrieden gezeigt.
Zeitreise: Hitzewelle, frisches Geld für Munich Re
Vor 20 Jahren Die Hitzewelle ging weiter, das Kartellamt weitete seine Ermittlungen gegen Industrieversicherer aus, die Mannheimer musste die Scherben der Beinahe-Pleite ihres Lebensversicherers zusammenkehren, und die Munich Re brauchte frisches Geld von Anlegern. Das waren die Hauptthemen im August 2003.
Munich Re hat Lust auf Naturkatastrophenrisiken
Während andere Versicherer wegen der hohen Schäden sehr zurückhaltend sind, was die Zeichnung von Naturkatastrophenrisiken angeht, will Munich Re in die Vollen gehen. „Wir können uns weiteres Wachstum leisten“, sagte Konzernchef Joachim Wenning bei der Hauptversammlung des Konzerns. Die Gefahren des Geschäfts habe der Konzern im Griff, gleiches gelte für die Cyberversicherung. Kritik gab es von Aktionären unter anderem dafür, dass der Rückversicherer auch nach dem Wirecard-Skandal an Ernst & Young als Abschlussprüfer festhält.
Zeitreise: Münchener Rück, Mannheimer, Gerling, Allianz
Vor 20 Jahren Die Nöte von Münchener Rück und Allianz angesichts der Verluste durch die Aktienkrise und der Überlebenskampf der Mannheimer beherrschen die Schlagzeilen über die Versicherer im April 2003. Auch in der mehrjährigen Gerling-Saga gibt es ein neues Kapitel: Der Kölner Versicherer verkauft seinen Kreditversicherer und hofft, mit dem Erlös überleben zu können.











