VW will Captive nach Deutschland verlagern

Laut Medienberichten plant der Volkswagen-Konzern, seine Captive mit Sitz in Dublin nach Deutschland zu verlagern. Der Umzug der Volkswagen Insurance Company DAC soll für Anfang 2027 geplant sein. Zusammen mit der Telekom-Rückversicherungs-Captive, die sich Mitte 2026 hierzulande ansiedeln will, wäre der stagnierende Captive-Standort Deutschland damit um zwei Unternehmen reicher.

GVNW: GDV-Klausel zu PFAS ist rechtswidrig

Die vom Versichererverband GDV im April vorgestellte Musterklausel für den Umgang mit PFAS-Risiken ist nach Ansicht des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) rechtswidrig. Das habe ein vom GVNW beauftragtes Rechtsgutachten ergeben, sagte GVNW-Chef Patrick Fiedler bei der Eröffnung des diesjährigen Industrieversicherungs-Symposiums des Verbands. Über den Umgang mit den sogenannten Ewigkeitschemikalien wird seit einiger Zeit in der Industrieversicherung intensiv diskutiert.

Fiedler: Markt zeigt Aufweichungstendenzen

Exklusiv

Die Preise in der Industrieversicherung gehen in vielen Sparten nach unten. Allerdings können kleinere Unternehmen weniger stark von Prämienreduktionen profitieren als größere, sagt Patrick Fiedler, Vorstandsvorsitzender des Industriekundenverbands GVNW, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Er spricht außerdem über die geplanten Datenplattform, die Gründung neuer Captives und erklärt, warum Unternehmen, die vor kurzem aus ESG-Gründen Probleme beim Versicherungsschutz hatten, jetzt wieder Deckung bekommen.

Captives: Das eigene Risiko im Griff

Auch wenn die Preise in weiten Teilen des Industrieversicherungsmarktes wieder sinken, ist das Interesse an firmeneigenen Versicherern nach wie vor ungebrochen. Unternehmen schätzen die Captives als Risikomanagement-Instrument – und Gewinne werfen die Gesellschaften meist auch noch ab. Trotz widriger Rahmenbedingungen in Deutschland denken Firmen darüber nach, auch hierzulande einen eigenen Versicherer zu gründen.  

GVNW-Spezial: Harter Markt am Ende?

Vom 10. bis 12. September 2025 treffen sich Versicherungseinkäufer aus der Industrie mit Versicherern und Maklern beim Symposium des Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) in Unterschleißheim bei München. Wir haben im Vorfeld mit Experten wie dem GVNW-Chef Patrick Fiedler über aktuelle Markttrends gesprochen. Hier finden Sie alle Interviews und Analysen aus unserem GVNW-Spezial in voller Länge.

Wachsende Nervosität im D&O-Markt

Die Preise im D&O-Markt sind weiter im Sinkflug, zeigt eine Umfrage des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW). Gleichzeitig steigen die Insolvenzzahlen und die D&O-Schadenmeldungen. Das sorgt für Unsicherheit, ob der Markt bald wieder drehen könnte, hieß es auf der Financial-Lines-Tagung des GVNW in Köln. Ein datenbasierter Ansatz im Underwriting könnte für mehr Stabilität sorgen, glaubt Alexander Probst von der Zeichnungsagentur VOV, die ein solches Projekt angeschoben hat.

Versicherer stemmen sich gegen Bedeutungslosigkeit

Geopolitische Krisen, Klimawandel, Handelskriege – die Risiken, denen Industrieunternehmen ausgesetzt sind, werden größer. Industrieversicherer haben die Chance, ihre Relevanz für diese Kundengruppe zu beweisen, indem sie diese bei technologischen Transformationsprozessen von Anfang an begleiten. Das sagte Edgar Puls, Vorstandschef des Industrieversicherers HDI Global, auf dem SZ-Versicherungstag auf Schloss Bensberg. Es sei die Pflicht der Anbieter, neue Technologien von der Pike auf zu kennen, um sie versichern zu können. Andernfalls droht die Bedeutungslosigkeit.

„Eine Riesenchance für Assekuradeure“

Industrieversicherer haben immer häufiger Probleme, die steigenden und zunehmend individuellen Anforderungen der Unternehmen und ihrer Makler zu erfüllen. „Ich sehe hier eine Riesenchance für Assekuradeure“, sagte Thomas Zimmermann, Chef der GGW-Tochter Wecoya. Assekuradeure können seiner Ansicht nach bei Aufgaben punkten, die Makler nicht oder nicht mehr erledigen dürfen und zu denen Versicherer nicht mehr in der Lage sind.

Bischof: Wir brauchen keine Riesen-Plattform

Die vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) initiierte Plattform RD-X soll für einen effizienten Austausch von Daten in der Industrieversicherung sorgen. Doch nicht überall trifft das Projekt auf Begeisterung. „Ich glaube nicht an die eine Riesen-Plattform, die alle Probleme löst“, sagte Gothaer-Manager Thomas Bischof (Bild) bei einer Veranstaltung. Von individuellen Verbesserungen in der Kooperation mit Maklern verspricht er sich mehr. Bei GVNW-Geschäftsführer Stefan Rosenowski traf die Zurückhaltung auf wenig Verständnis.

GVNW: Datenplattform sucht Geldgeber

Die vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) initiierte Datenaustauschplattform für die Industrieversicherung steht vor einer entscheidenden Hürde. In den kommenden Monaten müssen der GVNW und seine Mitstreiter genügend Geldmittel für den Aufbau der Plattform einwerben. Der Verein, der die Plattform betreiben soll, soll bis zum Jahresende gegründet werden. Die Hauptlast bei der Finanzierung sollen die Versicherer tragen.

GVNW: Plattform-Gründung auf der Zielgeraden

Die von der deutschen Industrie geplante Plattform zum Austausch von Risikodaten in der Industrieversicherung hat gute Chancen, Realität zu werden. Das Projekt sei auf der Zielgeraden, sagte Patrick Fiedler, Chef des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) auf dem Fachsymposium des Verbands in Unterschleißheim bei München. Das Thema Nachhaltigkeit sorgt unterdessen weiter für Konflikte zwischen Industrieversicherern und ihren Kunden. Fiedler beklagte „zu viel Peitsche und zu wenig Zuckerbrot“.

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