Archiv ‘Aktienkurs’

Versicherer mit Kursgewinn nach M&A

Aus Aktionärssicht haben sich Zusammenschlüsse und Übernahmen (M&A) von Versicherern in den vergangenen Jahren ausgezahlt. Im Vergleich zum Markt legte der Kurs der Unternehmen mit M&A-Aktivitäten seit 2008 um 3,7 Prozentpunkte zu. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Beratungs- und Maklerunternehmens Willis Towers Watson. Das Unternehmen hat alle Deals weltweit mit einem Wert von mindestens 50 Mio. Dollar seit 2008 unter die Lupe genommen.

Allianz-Quartalsgewinn bricht ein

Die erfolgsverwöhnte Allianz hat im zweiten Quartal 2016 deutlich weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit 1,1 Mrd. Euro war der Nettogewinn um 46 Prozent niedriger. Vorstandschef Oliver Bäte machte dafür hohe Schäden aus Naturkatastrophen sowie bereits gebuchte Belastungen aus dem geplanten Verkauf der südkoreanischen Lebens-Tochter verantwortlich. Am operativen Gewinnziel von 10 Mrd. Euro bis 11 Mrd. Euro für das volle Jahr 2016 hält Bäte fest. Übernahmen prüft die Allianz. Wenn es keine lohnenden Ziele gibt, will der Vorstand auch über Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden Geld an Aktionäre zurückgeben. Dennoch verlor die Aktie am Vormittag deutlich.

Herbert Fromme

Oliver Bätes Verbeugung

 Herbert Frommes Kolumne  Allianz-Chef Oliver Bäte hat Investoren eine Steigerung des Gewinns pro Aktie um fünf Prozent zugesagt – jährlich. Das ist angesichts der Marktsituation eine sehr sportliche Ansage, aber die Verbeugung vor den Anlegern macht aus seiner Sicht Sinn. Denn die Kapitalmärkte lieben die Versicherungswirtschaft nicht wegen ihres Geschäftsmodells, sondern wegen der hohen Cash-Bestände in den Reserven und entsprechenden Ausschüttungsmöglichkeiten. Und sie scheuen nicht davor zurück, die Zerstückelung ganzer Konzerne zu betreiben – AIG ist ein gutes Beispiel.

Zurich meldet US-Probleme und sagt RSA-Kauf ab

Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich muss die Reserven in der US-Haftpflichtversicherung deutlich erhöhen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Außerdem trifft die Explosionsserie im chinesischen Hafen Tianjin das Unternehmen mit rund 275 Mio. Dollar. Die geplante Übernahme des britischen Rivalen RSA hat Zurich abgesagt. Aktionäre hoffen jetzt wieder auf eine Sonderdividende, die das Unternehmen vor Aufnahme der Gespräche mit RSA in Aussicht gestellt hatte.

Aktiencrash schmerzt Versicherer

Die Aktienquote der deutschen Lebensversicherer liegt bei 4,4 Prozent, bei den Schaden- und Unfallversicherern sind es 6,6 Prozent, alle Erstversicherer zusammen kommen auf 4,5 Prozent. Es handelt sich um vergleichsweise kleine Anteile an den gesamten Kapitalanlagen. Dennoch kann die Branche den Crash an den Aktienbörsen nicht gelassen betrachten. Erstens sind trotz kleiner Prozentzahlen hohe Summen im Spiel. Dazu kommt, dass die höhere Volatilität der Märkte den Versicherern enorm schadet. Außerdem sind die großen Anbieter von fallenden Kursen ihrer eigenen Aktien betroffen.

Health Check: Zurich Gruppe

 Der Health Check  Das waren zwei Achterbahn-Jahre für den Versicherer Zurich. 2013 war geprägt durch den Suizid des Finanzchefs Pierre Wauthier und den Abgang des Verwaltungsratspräsidenten Josef Ackermann. 2014 versuchte die Gruppe mit einer frischen Drei-Jahres-Strategie den Befreiungsschlag. Inzwischen hat der weltweit fünftgrößte Versicherer bewiesen, dass es ihm mit seinen Zielen ernst ist. Aber bei der Schaden-Kosten-Quote sehen Analysten noch Verbesserungsbedarf, und die Ergebnisse des Jahres 2014 enttäuschten. Daneben fehlt eine Strategie, die über die drei Jahre hinausgeht. In der vierten Folge unserer Serie „Health Check“ analysieren wir die Lage der Zurich Gruppe.

Aktienkurse von Swiss Re und Zurich auf Talfahrt

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re und des Versicherers Zurich verloren am Donnerstag bis 13.45 Uhr deutlich um 5,92 Prozent und 9,33 Prozent. Insgesamt war der Schweizer Aktienmarkt rund 9 Prozent im Minus. Hintergrund ist die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestwechselkurs von 1,20 Franken zum Euro aufzugeben. Direkte wirtschaftliche Auswirkungen auf die Versicherer dürfte die Entscheidung aber kaum haben.

Herbert Fromme

Trügerischer Aktienboom

Ihre Branche leidet unter den niedrigen Zinsen und schwachem Neugeschäft, aber die Aktienkurse der meisten börsennotierten europäischen Versicherer haben in den vergangenen zwölf Monaten kräftig zugelegt. Allerdings ist allzu viel Optimismus in den Chefetagen nicht angebracht. Denn beim Anstieg der Kurse spielen – das ist schon fast ironisch – wiederum die niedrigen Zinsen für Anleihen eine Rolle, außerdem steigende Preise in der Schaden- und Unfallversicherung. Daneben haben Anleger Hoffnungen auf höhere Dividenden und Aktienrückkäufe.

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