Bei Versicherungsverbriefungen scheint es doch mehr Rechtsstreitigkeiten zu geben als bisher bekannt. Etwa 50 Prozent der Schadenfälle landen vor Gericht, berichtete Niklaus Hilti, bei der Credit Suisse zuständig für den Bereich Insurance Linked Strategies, auf dem Rückversicherungstreffen in Baden-Baden. Während andere Experten wie der Rückversicherungsmakler Aon Benfield mit einer Verdoppelung des alternativen Kapitals rechnen, glaubt Hilti nicht, dass noch sehr viele neue Investoren in den Markt strömen werden.
Archiv ‘Alternatives Kapital’
Munich Re: Geringer Sachschaden durch BASF-Feuer
Nach Einschätzung des weltweit größten Rückversicherers Munich Re wird die Explosion beim Chemiegiganten BASF den Feuerversicherungsmarkt nicht sonderlich stark beeinflussen. Den Sachschaden schätzt der Konzern als nicht sehr groß ein, als Unsicherheitsfaktor bleibt der Betriebsunterbrechungsschaden. Insgesamt ist der deutsche Feuerversicherungsmarkt in keiner guten Verfassung. Auch in der Rückversicherung sieht die Situation nach wie vor nicht rosig aus. Munich Re setzt daher auf innovative Produkte jenseits des Kerngeschäfts.
Hannover Rück optimistisch
Der zum Talanx-Konzern gehörende Rückversicherer Hannover Rück hat sich auf seinem Investorentag in London optimistisch präsentiert. Ein hoher Reservepuffer in der Schadenrückversicherung dürfte nach Ansicht der Unternehmensleitung ein positives Ergebnis sicherstellen. Besonders gut entwickelt sich offenbar auch das Finanzierungsgeschäft. Schwierigkeiten gibt es wohl mit dem US-Mortalitätsgeschäft.
Monte Carlo 2016: Weicher Markt, Fintechs, Fusionen
Eine baldige Rückkehr zu höheren Preisen für die Rückversicherung ist nicht in Sicht, aber es geht auch nicht weiter nach unten. Das ist die Meinung der Mehrheit von Teilnehmern des Branchentreffens in Monte Carlo, die der Versicherungsmonitor befragte. Nicht einig sind sich die Teilnehmer, welche Faktoren die Trendwende auslösen könnten. Ein Großschaden? Das Ende der Reserve-Freisetzungen, die heute noch die Ergebnisse positiv beeinflussen? Eine mögliche Zinswende? Außerdem: Die technologischen Änderungen machen sich bemerkbar. Und der Fusionsdruck für kleine und mittelgroße Anbieter nimmt zu. Hier unsere Übersicht über die Monte Carlo-Woche 2016.
S&P: Rückversicherer müssen innovativer werden
Schlechte Nachrichten für Rückversicherer: Die Preise für Rückdeckungen werden nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) auch in diesem und im kommenden Jahr weiter sinken. Besonders betroffen ist das Geschäft mit US-Katastrophenrisiken. Um ihre Profitabilität zu halten, müssten die Anbieter innovativer werden und sich neue Geschäftsfelder erschließen. Handlungsbedarf sieht Johannes Bender, Director bei S&P, vor allem bei Cyber- und Flutrisiken und in der Lebensrückversicherung.
A.M. Best: Negativer Ausblick für Rückversicherer
Der Markt für Rückversicherungen ist nach wie vor herausfordernd: Das zur Verfügung stehende Kapital ist hoch und die Erstversicherer erhöhen weiter ihre Selbstbehalte, was die Nachfrage nach den Rückdeckungen sinken lässt. Die Ratingagentur A.M. Best hat der Branche daher einen negativen Ausblick verpasst. Insgesamt hält das Unternehmen europäische Rückversicherer für besser gewappnet als andere Gesellschaften, dem Gegenwind zu trotzen.
Aon Benfield: Rückversicherungskapital gesunken
Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield hat die Ergebnisse der 27 größten Rückversicherer weltweit analysiert. Demnach ist das Rückversicherungskapital im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das in der Branche gefürchtete alternative Kapital steigt aber nach wie vor an. Auch wenn die Gesellschaften noch gute Zahlen vorweisen können, machen sich der Preisdruck und die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt allmählich bemerkbar. Aon Benfield erwartet, dass die Konsolidierungswelle in der Branche wieder an Fahrt gewinnt.
Neue Risiken gesucht
Angesichts der schwierigen Lage der Branche sollen Rückversicherer sich neue Risiken zur Absicherung suchen, riet Munich Re-Vorstand Torsten Jeworrek auf einer SZ-Fachkonferenz in München. Dafür gebe es noch genügend Potenzial, auch in Europa und den USA. Außerdem ist die Absicherung gegen Naturgefahren in den Ländern, in denen sie am meisten Schaden anrichten, am geringsten. Hier können Rückversicherer noch wachsen.
Risikotransfer: Welche Rolle spielt der Kapitalmarkt?
Meinung am Mittwoch Seit Mitte der neunziger Jahre gibt es einen Kapitalmarkt für Versicherungsrisiken. Mithilfe von Schuldverschreibungen oder Zweckgesellschaften werden sie direkt an Investoren transferiert. Diese Produkte konkurrieren unmittelbar mit traditionellen Angeboten der Rückversicherer und zunehmend auch der Erstversicherer. Für Versicherer ist es deshalb wichtig, sich kontinuierlich mit dem Thema zu befassen, und zwar sowohl mit Blick auf das Risikomanagement als auch auf die eigene Produktentwicklung.
Lohrmanns Verunsicherung CXXVII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Rückversicherer – Optimismus im Kapazitätsbecken
A.M. Best: Konsolidierung geht weiter
Die Ratingagentur A.M. Best geht davon aus, dass es in der Rückversicherungsbranche weiterhin zahlreiche Fusionen und Übernahmen geben wird. Auch wenn die Preise für US-Katastrophendeckungen in der Erneuerungsrunde nicht mehr ganz so stark gefallen und die Kapazitäten nicht weiter gestiegen sind, sieht die A.M. Best keine Trendwende. Die Ratingagentur spricht vielmehr von einer „neuen Normalität“, der sich die Rückversicherer stellen müssen.










