Der Rückversicherer Hannover Rück sieht Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung kritisch. Sie lohnen sich nach Einschätzung von Autoversicherungsexperte Andreas Kelb nur für Fahranfänger und Kfz-Flotten von Unternehmen. Stärker als die Telematik wird das autonome Fahren den Kfz-Markt verändern, sagte er beim Branchentreffen in Baden-Baden. Wie andere Experten rechnet Hannover Rück mit einem Rückgang des Prämienvolumens. Im kommenden Jahr werden die Prämien aber erst einmal anziehen. Kunden müssen mit Erhöhungen von durchschnittlich drei Prozent in der Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung rechnen.
Archiv ‘Baden-Baden’
Aon Benfield: Cyber-Markt wird stark wachsen
Die Prämien in der Cyber-Versicherung werden in den nächsten Jahren weiter stark wachsen, erwartet der Rückversicherungsmakler Aon Benfield. In Europa könnten neue Datenschutzregeln für eine größere Nachfrage sorgen. Aon verstärkt sich in dem Bereich gerade mit dem Zukauf des US-Cybersicherheitspezialisten Stroz Friedberg. Bei den Vertragserneuerungen im Januar können Kunden in der Rückversicherung erneut bessere Bedingungen und Preise durchsetzen, wie das Rückversicherer-Treffen in Baden-Baden zeigt.
Munich Re: Geringer Sachschaden durch BASF-Feuer
Nach Einschätzung des weltweit größten Rückversicherers Munich Re wird die Explosion beim Chemiegiganten BASF den Feuerversicherungsmarkt nicht sonderlich stark beeinflussen. Den Sachschaden schätzt der Konzern als nicht sehr groß ein, als Unsicherheitsfaktor bleibt der Betriebsunterbrechungsschaden. Insgesamt ist der deutsche Feuerversicherungsmarkt in keiner guten Verfassung. Auch in der Rückversicherung sieht die Situation nach wie vor nicht rosig aus. Munich Re setzt daher auf innovative Produkte jenseits des Kerngeschäfts.
Odyssey Re will sich weiter mit Kunden treffen
Der US-Rückversicherer Odyssey Re spürt die Unsicherheit seiner Kunden in Deutschland. Grund sind die Regeln der BaFin zu US-Rückversicherern und anderen Anbietern, deren Sitz außerhalb der Europäischen Wirtschaftszone liegt. Jetzt hat die US-Gesellschaft reagiert und einen Brief an ihre deutschen Kunden veröffentlicht, in dem sie Einzelheiten ihrer Gespräche mit der BaFin nennt. Der Tenor: Odyssey Re sieht nur wenige Einschränkungen. Auch Treffen mit Kunden seien weiter erlaubt, solange nur über allgemeine Fragen und nicht über spezifische Verträge gesprochen wird.
Geschäftsfeld öffentlicher Sektor
Versicherer und Rückversicherer sollten sich verstärkt um die Übernahme von Risiken aus dem öffentlichen Sektor bemühen, forderten Teilnehmer einer Diskussionsrunde zum Auftakt des Rückversicherungstreffens in Baden-Baden. Vor allem bei Naturkatastrophen ist ein großer Teil der Schäden in der Regel nicht versichert – auch in Europa. Eine verstärkte Übernahme solcher Risiken durch private Anbieter könnte auch den Rückversicherern helfen, die unter Überkapazitäten und niedrigen Prämien leiden. Allerdings fordert das Thema viel Überzeugungsarbeit, denn der Ruf der Versicherungswirtschaft bei den Politikern ist nicht der beste.
Baden-Baden und DKM
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherungstreffen in Baden-Baden und Vermittlermesse DKM in Dortmund.
Lohrmanns Verunsicherung CLXIV
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Solvency II-Regelung zu Drittstaatenrückversicherern – BaFin sorgt für Ordnung.
Die Grenzen der Korrespondenzversicherung
Legal Eye – Die Rechtskolumne Aktiv im deutschen Markt tätige Rückversicherer unterliegen seit dem 1. Januar 2016 der Erlaubnispflicht und einem Niederlassungszwang. Ohne deutsche Niederlassung ist für Rückversicherer, die ihren Sitz weder im Europäischen Wirtschaftsraum noch in Bermuda, der Schweiz oder Japan haben, nur noch die Korrespondenzversicherung zulässig. Dabei geht die Initiative zu den Vertragsverhandlungen vom Rückversicherungseinkäufer aus. Die Grenzen der Korrespondenzversicherung sind nirgends festgelegt und hängen stark von der praktischen Handhabung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ab.
Hannover Rück rechnet mit steigenden Kfz-Prämien
Im Gegensatz zum Online-Vergleichsportal Verivox, das sinkende Preise für Kfz-Versicherungen in der anstehenden Wechselperiode erwartet, rechnet Hannover Rück-Vorstand Michael Pickel mit Prämiensteigerungen – auch für die Endkunden. Versicherte müssen laut Einschätzung des Rückversicherers im Schnitt rund 2,3 Prozent mehr zahlen. Auch 2016 soll es weiter aufwärts gehen. Prämiensteigerungen erwartet die Hannover Rück auch bei der Rückdeckung von Naturkatastrophenrisiken.
Munich Re: Branche vor „dramatischen Änderungen“
Die Digitalisierung und neue Risiken werden für dramatische Veränderungen in der Versicherungs- und Rückversicherungsbranche sorgen, glaubt Munich Re-Vorstand Ludger Arnoldussen. Dazu gehören Industrie 4.0 und selbstfahrende Autos. Munich Re reagiere mit engen Kundenkontakten und Partnerschaften mit Technologieführern auch außerhalb der Versicherungsbranche, sagte Arnoldussen beim Rückversicherungstreffen in Baden-Baden. Aber das selbstfahrende Auto mache die Kfz-Versicherung nicht überflüssig.
Aon Benfield: Kapazitäten als Chance für Innovationen
Die hohen Kapazitäten im Rückversicherungsmarkt wären kein Problem, wenn die Anbieter sie für innovative Lösungen verwenden würden, hieß es beim Rückversicherertreffen in Baden-Baden. Trotz des hohen Drucks auf die Preise werden die Gesellschaften wieder einmal Rekordergebnisse abliefern, erwartet Jan-Oliver Thofern, Deutschlandchef des Rückversicherungsmaklers Aon Benfield. Gefährlicher sei das stagnierende Prämienwachstum, hier hofft Thofern auf neue Impulse beispielsweise durch die Übertragung von Risiken von staatlichen US-Hypothekenfinanzierern an den Kapitalmarkt.
Rückversicherer und Solvency II
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Treffen der Rückversicherer in Baden-Baden und die SZ-Fachkonferenz „Finanztreffen der Assekuranz“
Maklerzoff und Baden-Baden
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Pressegespräch des VDVM und Rückversicherertreffen in Baden-Baden.
Mit Flexibilität und starker Verteidigung gegen den Schnupfen
Meinung am Mittwoch Beim diesjährigen Rückversicherungstreffen in Monte Carlo wurde den Teilnehmern viel Improvisationsvermögen abverlangt. Wegen Bauarbeiten in einem der üblichen Treffpunkte, dem Hotel de Paris, war das benachbarte Straßencafé in diesem Jahr augenscheinlich noch stärker frequentiert. Flexibilität brauchen Rückversicherer auch, wenn es um die aktuellen Themen geht, die die Branche umtreiben: Konkurrenz durch alternatives Kapital, Preisdruck und Marktkonsolidierung. Nur wenn sie flexibel genug sind, können sie sich in diesem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich positionieren.
Rückversicherer in der Sinnkrise
Herbert Frommes Kolumne: Das globale Treffen in Baden-Baden hat gezeigt: Die Rückversicherer können nicht einfach so weitermachen wie bisher. Die Veränderungen im Markt sind viel größer, als viele von ihnen erwartet hatten, und sie haben auch nur zum Teil mit dem Eindringen von alternativem Kapital zu tun. Neue Ideen sind gefragt – und liegen möglicherweise auf der grünen Wiese.













