Archiv ‘BaFin’

Die Risiken des KI-Ausschlusses

Künstliche Intelligenz (KI) in Versicherungspolicen auszuschließen, kann langfristig eine Gefahr für die Branche sein, ist Frederik Wulff, Vorstandsvorsitzender des Spezialversicherers Markel Insurance SE, überzeugt. „Wir wollen keine Ausschlüsse, sondern Lösungen finden“, sagte er auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz in Köln. Die Anstrengungen sollten vielmehr in die Frage investiert werden, wie man sich auf die veränderte Risikolandschaft einstellt.

BaFin: Kein Vollkasko-Ansatz bei Insurtechs

Die Insolvenz des Insurtechs Element ist für die Finanzaufsicht BaFin kein Grund, zurückhaltender bei den Versicherungslizenzen für Start-ups zu sein. Wenn die Behörde einen Vollkasko-Ansatz verfolge, könnten sich neue Geschäftsmodelle erst gar nicht entwickeln, sagte BaFin-Chef Mark Branson in Frankfurt. Zum Fortgang des Insolvenzverfahrens wollte er sich nicht äußern. Stattdessen standen andere Probleme im Fokus, allen voran die physischen Risiken des Klimawandels. Die sollten Banken und Versicherer noch stärker als bisher berücksichtigen, findet Branson.

Kein Vertrauen in Selbstheilung bei Versicherern

Der Höchstrechnungszins ist zum 1. Januar erstmals seit 30 Jahren gestiegen, von 0,25 auf 1,0 Prozent. Von der Höhe des Anstiegs sei er überrascht gewesen, sagte Ex-BaFin-Versicherungsaufseher Frank Grund beim Kölner Versicherungstag. Grundsätzlich ist er aber Befürworter des staatlichen Instruments: Auf die Selbstheilungskräfte der Gesellschaften setzt er nämlich nicht.

Element, Haftpflicht und große Umbrüche

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Pressekonferenz der BaFin, die jährliche Euroforum-Haftpflichtkonferenz und der Versicherungstag der Süddeutschen Zeitung in Bergisch-Gladbach

Element: Volle Schadenregulierung nicht garantiert

Gut eineinhalb Wochen nach Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens des Insurtechs Element hat sich die BaFin mit Informationen für die Versicherten zu Wort gemeldet. Die Finanzaufsicht warnt darin, dass eine vollständige Regulierung aller Schäden im Falle der Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens nicht garantiert ist. Die endgültige Insolvenz könnte allerdings noch durch eine Übertragung des Element-Vertragsbestands auf einen anderen Versicherer abgewendet werden.

Versicherer müssen bei DORA noch nachsitzen

 Exklusiv  Seit dem 17. Januar gelten die Regeln des Digital Operational Resilience Act (DORA), der die europäischen Finanzunternehmen weniger anfällig für IT-Risiken machen soll. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor sprachen Frank Püttgen, Partner bei KPMG Law, und Caroline Sieveritz, Senior Managerin und Prokuristin im Bereich Technology & IT-Compliance von der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, über die größten Hürden, die Probleme für kleine Versicherer und darüber, wie viele Versicherer die Anforderungen noch nicht erfüllen.

Schadenfreude fehl am Platz

 Kommentar  Erst Wefox, dann Cogitanda, jetzt Element. Die jüngsten Nachrichten aus der Insurtech-Szene laden zu einem Abgesang auf die jungen Unternehmen ein, die einst mit großen Versprechungen angetreten waren. Mancher Versicherungsvorstand dürfte sich bestätigt fühlen. Jetzt in Schadenfreude zu verfallen, wäre aber falsch. Für die Versicherer ist es keine gute Nachricht, wenn sie von außen nicht mehr unter Druck gesetzt werden – auch im Hinblick auf die künstliche Intelligenz.

BdV: Element-Kunden sollten umdecken

Nachdem die Finanzaufsicht BaFin in der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag für das überschuldete Insurtech Element gestellt hat, meldet sich jetzt auch der Bund der Versicherten (BdV) zu Wort. Die Verbraucherschützer raten Kunden, sich schnellstmöglich um alternativen Versicherungsschutz zu bemühen. Denn ob alle neu eintretenden Schäden auch in vollem Umfang reguliert werden, ist nicht sicher. Der BdV kritisiert, dass die betroffenen Kunden noch nicht direkt informiert worden sind und sich auch die BaFin mit Informationen zurückhält.

Wie geht es mit Element weiter?

 Kommentar  Versicherer gehen in Deutschland nicht pleite? Das Insurtech Element hat mich eines Besseren belehrt. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die BaFin einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung für den Berliner White-Label-Anbieter eingereicht hat. Der Fall zeigt: Es ist gut, dass die Aufsicht die Jung-Versicherer so eng im Blick hat. Wie es jetzt mit Element weitergeht, ist ungewiss. Ein Bestandsverkauf noch vor Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens wäre wahrscheinlich der beste Weg.

Element-Insolvenz: Folgen für Kunden und Investoren

 Exklusiv  Das von Astrid Stange geführte Insurtech Element befindet sich seit Mittwochmittag im vorläufigen Insolvenzverfahren. Der Insolvenzantrag der BaFin für den Versicherer hat die Partner des White Label-Anbieters zum Teil überrascht. Wie es für die Kunden weitergeht, ist noch unklar. Auf Investorenseite dürfte eine Insolvenz von Element vor allem das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin hart treffen.

Unsichere Zukunft für Element

 Exklusiv  Vor dem Start-up Element liegt ein schwieriges Jahr. Nachdem die Finanzaufsicht BaFin dem Unternehmen das Neugeschäft verboten hat, kämpfen die Berliner ums Überleben. Auch in der Belegschaft wächst die Unzufriedenheit, wie Bewertungen auf dem Portal Kununu zeigen. Element fehlen finanzielle Mittel und der Rückversicherungsschutz, das Unternehmen ist nicht profitabel genug, und die BaFin sitzt ihm im Nacken. Eine einfache Lösung für die Probleme dürfte es nicht geben.

Ein turbulentes Jahr 2025

 Herbert Frommes Kolumne  2024 war schon lebendig genug, aber 2025 wird noch unruhiger. Das gilt auch für die Versicherungswirtschaft. Langfristige Trends setzen sich durch, oft in Form von Disruptionen und Krisen. Einer dieser Trends ist der Siegeszug der künstlichen Intelligenz, der sowohl Versicherungskunden als auch Versicherer in diesem Jahr massiv beschäftigen wird. Klimawandel, Kfz-Versicherung, Fachkräftemangel, Maklerfusionen, das energische Auftreten der BaFin und die Diskussion über die Nachfolge von Allianz-CEO Oliver Bäte werden ebenfalls eine große Rolle spielen.

Wochenspot: So wird 2025

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In der ersten Ausgabe des Wochenspots für dieses Jahr sprechen Chefredakteurin Friederike Krieger und Herausgeber Herbert Fromme über die Themen, die 2025 wichtig werden.

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