Legal Eye – Die Rechtskolumne In die gerade beginnenden Verhandlungen über eine Regierungsbildung ist von der SPD auch wieder der Gedanke einer Bürgerversicherung eingebracht worden. An diesen Plänen wollen die Sozialdemokraten trotz aller Widerstände festhalten. Grund genug, an das Postulat des Bundesverfassungsgerichts an die Adresse des Gesetzgebers zu erinnern. Es hatte angesichts der Einführung des Basistarifs gefordert, die Belastung der PKV im Auge zu behalten. Die bessere Alternative zur Bürgerversicherung wäre die private Krankenversicherung für alle.
Archiv ‘Bürgerversicherung’
Hamburg schafft Wahlfreiheit für Beamte
Ab dem nächsten Sommer können sich Beamte in Hamburg gesetzlich versichern, ohne den Arbeitgeber-Anteil zu verlieren. Der Hamburger Senat hat einen Gesetzentwurf beschlossen, nach dem sich Beamte in der Hansestadt ab dem 1. August 2018 die Hälfte des Krankenversicherungsbeitrags erstatten lassen können – egal ob sie sich gesetzlich oder privat versichern. Die Neuregelung greift nur bei neuen Beamten oder solchen, die bereits gesetzlich versichert sind, für sie ist die Entscheidung aber endgültig. Die Wahlfreiheit für Beamte gilt als erster Schritt Richtung einer Bürgerversicherung. Das Vorgehen des rot-grünen Senats wird von den privaten Krankenversicherern entsprechend scharf kritisiert.
PKV setzt auf Kooperationen und Digitalisierung
Die privaten Krankenversicherer (PKV) müssen schneller und digitaler werden, um mit den veränderten Kundenbedürfnissen Schritt zu halten, findet der Vorstandsvorsitzende der Signal Iduna Ulrich Leitermann (Bild). Zudem sei es notwendig, dass die Versicherer die Entwicklung der Leistungsausgaben in den Griff bekommen, damit die Beiträge möglichst stabil bleiben. Allein werden die einzelnen Unternehmen diese Herausforderungen kaum meistern, deshalb braucht die Branche Kooperationen, sagte Leitermann auf einer Fachtagung in Dortmund. Vehement kritisierten er und der Direktor des PKV-Verbands Volker Leienbach die Forderungen nach einer Bürgerversicherung: Eine Einheitsversicherung würde die Gesundheitsversorgung verschlechtern.
WIP: Wartezeiten sind kein Problem
Die Diskussion über Wartezeiten und die damit verbundene Benachteiligung von Kassenpatienten ist übertrieben, findet das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherung (WIP). In Deutschland erhalten Patienten nach einer aktuellen Untersuchung des Instituts im internationalen Vergleich in der Regel sehr schnell einen Termin. Bei akutem Behandlungsbedarf gibt es danach keinen Unterschied zwischen gesetzlich und privat Versicherten. Ein einheitliches Versicherungssystem mit Abschaffung der PKV würde laut WIP die Wartezeiten der Kassenpatienten in den Arztpraxen nicht spürbar verkürzen.
Bürgerversicherung: PKV soll mit Emotionen kontern
Beim Thema Bürgerversicherung müssen die privaten Krankenversicherer (PKV) nicht nur mit Fakten gegenhalten, sondern auch mit Emotionen, findet der Vorstandsvorsitzende der Continentale-Gruppe Christoph Helmich. Klar ist für ihn, dass sich mit der Bürgerversicherung die wirklichen Herausforderungen des Gesundheitswesens nicht lösen lassen. Auf dem PKV-Forum der Continentale bestand Einigkeit darüber, dass ein einheitliches Krankenversicherungssystem in Deutschland nicht zu mehr Gerechtigkeit im Gesundheitswesen führen würde.
Lohrmanns Verunsicherung CCVIII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Versicherungswirtschaft zur Bundestagswahl klar festgelegt
Herøy: Wahlfreiheit für alle
Statt die Dualität von gesetzlicher und privater Krankenversicherung zugunsten einer Bürgerversicherung zu zerstören, sollte man lieber das bestehende System besser machen, findet Hans Olav Herøy, Vorstand der HUK-Coburg. Er hält es für sinnvoll, die Wechselmöglichkeiten innerhalb von GKV und PKV, aber auch zwischen den beiden Versicherungsarten zu erleichtern. Einzelheiten des von ihm favorisierten Modells will er erst nach der Bundestagswahl nennen, damit die Anhänger der Bürgerversicherung sich nicht die Elemente heraussuchen, die der PKV schaden. Sein Vorschlag stößt auf Skepsis.
Gesundheit: Nicht ohne PKV bitte
Meinung am Mittwoch Das Gesundheitssystem in Deutschland ist eines der besten der Welt – es verfügt im internationalen Vergleich über sehr umfangreiche Leistungen, kurze Wartezeiten und freie Arztwahl. Das duale System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung hat sich bewährt. Die PKV trägt entscheidend zu einem leistungsfähigen Gesundheitssystem in Deutschland bei. Politische Vorschläge einer Einheitsversicherung erscheinen daher wenig durchdacht und kontraproduktiv.
PKV-App kommt 2018
Die privaten Krankenversicherer machen Tempo bei der Digitalisierung. Sie arbeiten gemeinsam an einer Alternative zur elektronischen Gesundheitskarte in der gesetzlichen Krankenversicherung, kündigte der Vorsitzende des PKV-Verbands Uwe Laue auf der Jahrestagung in Berlin an. Am 1. Januar 2018 soll eine App für Privatversicherte auf den Markt kommen. Sie bildet die technologische Basis für verschiedene Anwendungen, die die einzelnen Unternehmen ihren Kunden individuell anbieten können.
WIP: Die höheren Privathonorare nutzen allen
Die höheren Honorare, die private Krankenversicherer (PKV) im Vergleich zu den gesetzlichen Krankenkassen zahlen, nutzen nicht nur Ärzten, Kliniken und anderen Leistungserbringern, sondern das gesamte Gesundheitswesen profitiert von dem sogenannten Mehrumsatz. Darauf weist das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) hin. Wer der Branche ans Leder will, schadet damit allen Patienten und den Anbietern von Gesundheitsleistungen sowieso. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des WIP, die passend zum bevorstehenden Bundestagswahlkampf erschienen ist.
GKV und PKV einig: Duales System soll bleiben
In Deutschland hat sich das duale System von gesetzlicher und privater Krankenversicherung bewährt, der Umstieg auf ein komplett neues Modell wie die Bürgerversicherung macht keinen Sinn. Darin waren sich PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach und der Chef der DAK-Gesundheit Andreas Storm bei einer Diskussionsveranstaltung einig. Sie setzen eher auf die Weiterentwicklung des Bestehenden. Dabei wird die Digitalisierung eine entscheidende Rolle spielen. Die PKV hofft, dass sich in der nächsten Legislaturperiode ihre Wachstumschancen wieder verbessern.
Debatte um Bürgerversicherung
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Diskussion um Bürgerversicherung, Bilanzpressekonferenz der Signal Iduna und Insurtech-Symposium der TH Köln.
SPD will die paritätische Bürgerversicherung
Die Einführung einer Bürgerversicherung für alle in der Kranken- und der Pflegeversicherung gehört zu den Themen, mit denen die SPD in den Bundestagswahlkampf zieht. Dabei wird aus der bislang propagierten „solidarischen Bürgerversicherung“ die paritätische Bürgerversicherung. Mit Ausnahme der bislang Privatversicherten sollen ihr alle angehören. Die SPD setzt auch auf die Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen. Bei Finanzdienstleistungen inklusive der Versicherungsvermittlung will die SPD für die Verbraucher die Transparenz bei der Beratung erhöhen, unter anderem durch eine Stärkung der Honorarberatung.
PKV: CDU will Reform bei Beitragsanpassungen
Die CDU will in der kommenden Legislaturperiode offensichtlich das Problem der Beitragssprünge in der privaten Krankenversicherung angehen. Das sieht zumindest ein Positionspapier des Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege der Partei für das Wahlprogramm vor. In dem Papier spricht sich die CDU erneut für die Beibehaltung des dualen Systems aus privater und gesetzlicher Krankenversicherung aus und lehnt wenig überraschend eine staatliche Einheitsversicherung ab. Für sinnvoll halten die Fachleute aber bessere Kooperationsmöglichkeiten zwischen PKV-Unternehmen und Krankenkassen.
WIP: Versorgungssystem profitiert von der Dualität
Im europäischen Vergleich ist in Deutschland die Verbreitung von privaten Krankenzusatzversicherungen vergleichsweise gering. Das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherer (WIP) sieht darin einen Beleg für das sehr hohe medizinische Versorgungsniveau hierzulande. Daran hat das duale System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung einen nicht unerheblichen Anteil, heißt es in einer aktuellen Untersuchung des WIP – die passend zu den anstehenden Landtagswahlen und der Bundestagswahl erscheint und Argumente gegen die Bürgerversicherung oder andere Formen der Zusammenführung von GKV und PKV liefert. Gerade einkommensschwache Bevölkerungsgruppen profitieren von dem dualen System, so das WIP.














