Archiv ‘Cyber’

Marsh: Industrie-Preise stabilisieren sich

Die Versicherungseinkäufer in der Industrie scheinen das Schlimmste hinter sich zu haben: Zwar steigen die Preise in der Industrieversicherung weiter, die Erhöhungen lagen weltweit im dritten Quartal aber erneut deutlich unter der Spitze im vierten Quartal 2020 – außer in den USA, zeigt eine Untersuchung des Großmaklers Marsh. Vor allem in der Sachversicherung und in der D&O-Versicherung gab es weltweit Entspannung. In der Cyberversicherung gehen die Preiserhöhungen allerdings ungebremst weiter.

Franke und Bornberg: Kfz-Tarife werden immer besser

Der scharfe Wettbewerb in der Kfz-Versicherung in Deutschland steigert die Qualität der Tarife spürbar. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Franke und Bornberg in ihrer diesjährigen Untersuchung der Kfz-Versicherer. Obwohl das Unternehmen seine Bewertungskriterien im vergangenen Jahr deutlich nachgeschärft hat, erreichten 33 der untersuchten 159 Tarife von 81 Gesellschaften die Bestnote. Bei der Vorjahresuntersuchung gelang das nur 13 von 177 Tarifen. Die Versicherer orientieren sich stark an den von Franke und Bornberg definierten Qualitätskriterien, um ihre Position im Wettbewerb auszubauen, schreibt das Unternehmen.

Gothaer-Chef wird Vorsitzender von Eurapco

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Gothaer-Chef Oliver Schoeller ist neuer Vorsitzender des Eurapco-Verbunds. Auch das Reinsurance Advisory Board des Versichererverbands Insurance Europe hat mit Denis Kessler einen neuen Präsidenten. Außerdem: Munich Re New Ventures ernennt Arif Hameed zum neuen Chief Information Security Officer. Der Versicherer Axa XL bekommt eine neue Senior Claims Adjuster, und der Londoner Rückversicherer Riverstone hat ein neues Vorstandsmitglied und einen neuen Chief Investment Officer. Personelle Veränderungen gibt es auch bei der britischen Finanzmarktaufsichtsbehörde FCA, beim Cybersicherheitsunternehmen Lodestone und beim japanischen Versicherer Sompo.

Überraschende Effekte der Corona-Pandemie

Für viele kam die Corona-Pandemie unerwartet, für die Assekuranz war allerdings vor allem überraschend, in welchen Bereichen die Krise Auswirkungen hatte. Entgegen den Erwartungen war vor allem der Schaden- und Unfall-Bereich betroffen und weniger die Lebensversicherung, sagten Experten auf einer Veranstaltung von A.M. Best. Die direkten Auswirkungen hielten sich aber insgesamt in Grenzen, anders sieht das bei den langfristigen Konsequenzen für den Versicherungsmarkt aus.

Munich Re glaubt fest an den harten Markt

Es gibt ausreichend Kapazität im Markt – aber die Preise für Rückversicherungsdeckungen werden trotzdem zum Januar 2022 deutlich steigen, glaubt der Rückversicherer Munich Re. Dafür sorgen die hohen Schäden des Jahres 2021, die steigende Inflation und die niedrigen Zinsen, sagte Vorstandsmitglied Doris Höpke aus Anlass des Rückversicherungstreffens in Baden-Baden. Etwas vorsichtiger als in der Vergangenheit äußerte sie sich zur Übernahme von Cyber-Risiken. Höpke, die im April 2022 die Munich Re verlässt, glaubt nicht, dass Frauen es besonders schwer bei der Gesellschaft haben.

Makler profitieren von steigenden Courtagen

Die deutschen Versicherungsmakler sind im zweiten Corona-Jahr überwiegend guter Dinge – das hat zumindest eine Befragung des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) unter seinen Mitgliedern ergeben. Der Optimismus stammt vor allem von den insbesondere in der Schaden- und Unfallversicherung steigenden Courtage-Einnahmen. An Kritik an den Versicherern kam BDVM-Präsident Thomas Haukje bei einem Pressegespräch jedoch nicht vorbei. Zwar fielen die Prämien-Mehrforderungen aktuell nicht mehr so drastisch aus wie in den vergangenen Jahren. Viele Anbieter überlegten aber nach wie vor bis zur letzten Minute, für welche Risiken und zu welchen Preisen sie Kapazitäten bereitstellen wollen.

Kein weicher Markt in Sicht

Nach Jahren sinkender Preise in der Industrieversicherung ist das Prämienniveau zuletzt stark angestiegen. Eine baldige Rückkehr zur früheren Weichmarktphase sei nicht absehbar, sagte Henning Haagen, Vorstand beim Allianz-Industrieversicherer AGCS, bei einer Veranstaltung der europäischen Risikomanagervereinigung Ferma. Neben hohen Schäden durch Cyberrisiken, die Pandemie und Naturkatastrophen belastet die Inflation die Versicherer. Dennoch sind einige Anbieter durchaus bereit, bei guten Schadenverläufen Gewinne mit Kunden zu teilen.

Marsh: Ransomware-Schäden steigen stark

Die Schäden in der Cyberversicherung sind auf dem europäischen Festland im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, teilte der Großmakler Marsh in einem neuen Bericht mit. Besonders stark legten Angriffe mit Verschlüsselungssoftware zu, bei denen Cyberkriminelle versuchen, ein Lösegeld zu erpressen. Die Schadenquote bei den Versicherern erhöhte sich auf 74 Prozent – ein großer Teil der Anbieter dürfte also in der Sparte nicht profitabel arbeiten.

Zurich kooperiert mit Cyber-Kümmerer

Die Schweizer Zurich hat eine Kooperation mit dem Cyber-Insurtech Boxx Insurance geschlossen und sich an einer aktuellen Finanzierungsrunde der Kanadier beteiligt. Der Assekuradeur verbindet IT-Sicherheitsservices mit Versicherungsschutz und ist auf mittelständische Unternehmen spezialisiert. Für die Assekuranz ist die Cyberversicherung einerseits ein Wachstumsmarkt, andererseits fürchtet die Branche das Kumulrisiko. Da macht ein präventiver Ansatz, wie der von Boxx, offensichtlich Sinn.

Cyber-Schäden: Herausforderung für Versicherer

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Ein effizientes Vorfallsmanagement und eine gute Schadenregulierungspraxis sind zwei wesentliche Faktoren, die – neben einem transparenten Bedingungswerk – die Qualität einer Cyberversicherung prägen. Die an Cyberversicherer gestellten Anforderungen sind aufgrund ihres Leistungsversprechens, im Krisenfall bei einem Cyberangriff professionelle Soforthilfe zu leisten, durchaus hoch. Die Schadenregulierung in der Cyberversicherung stellt Versicherer vor besondere Herausforderungen und bietet zugleich die Chance, sich positiv mit dem von ihnen angebotenen Leistungsangebot abzugrenzen und auf dem Markt hervorzuheben.

Scor: Gesellschaftliche Risiken auf dem Vormarsch

Großen Krisen folgen meist erst wirtschaftliche und dann gesellschaftliche Probleme. Das wird nach der Corona-Krise nicht anders sein, glaubt Laurent Rousseau, Chef des Rückversicherers Scor. „Wir befinden uns gerade am Beginn dieses Dominoeffekts“, sagte er bei einer virtuellen Veranstaltung im Rahmen des Weltrückversicherungstreffens. Versicherer und Rückversicherer dürften das nicht unterschätzen, mahnte er. Risikomodelle sind dabei nicht das Allheilmittel.

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