Archiv ‘Erpressung’

Munich Re übernimmt Mehrheit an Hansekuranz

Der Rückversicherer Munich Re übernimmt die Mehrheit des Münsteraner Assekuradeurs Hansekuranz Kontor. Das Unternehmen ist ein Spezialanbieter für Lösegeldversicherungen, der in der Vergangenheit vor allem für die Ergo Geschäft gezeichnet hat. Diese Zusammenarbeit endete Ende letzten Jahres. Jetzt zeichnet der Assekuradeur unter anderem Risiken für die Munich Re-Tochter Great Lakes und die R+V. Das Unternehmen rechnet mit deutlichem Wachstum bei Lösegeldversicherungen.

AGCS: Cyberpolicen sollen Lösegelder decken dürfen

Deutsche Versicherer dürfen im Rahmen von Cyberpolicen keine Lösegeldzahlungen versichern. Das sei ein Wettbewerbsnachteil für die hierzulande ansässigen Anbieter, kritisierte Christopher Lohmann, Zentral- und Osteuropachef des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) auf einer Veranstaltung in Berlin. Er wünschte sich, dass die BaFin die seit 1998 geltende Regelung aufhebt. Die Allianz bietet nun auch für Mittelständler eine Cyberpolice an.

Osteuropa wird gefährlicher

Die Länder Osteuropas werden für Unternehmen, die dort aktiv sind, wieder gefährlicher, glaubt der Sicherheitsexperte Christopher Schramm vom britischen Beratungsunternehmen Red24. Er nennt eine Reihe von Gründen, darunter die Sanktionen gegen Russland und eine steigende Zahl an verrohten Söldnern, die in Syrien, der Ukraine und in anderen Krisenherden gekämpft haben. Dazu kommen politische und wirtschaftliche Verhältnisse, die eine einst vertrauensvolle Zusammenarbeit in Bedrohungs- und Erpressungsszenarien verwandeln können. Extreme Vorsicht und das Screening von Geschäftspartnern sind angesagt.

Keine Lösegelder für Terroristen

Die britische Regierung hat Versicherern verboten, Lösegeld zu erstatten, wenn Terroristen im Spiel sind. Das könnte ein Wettbewerbsnachteil für den Londoner Markt werden, der das Geschäft mit Entführungspolicen dominiert. Die britischen Versicherer sind bemüht, die Auswirkungen der Gesetzesänderung herunterzuspielen.

Kreditech-Datendiebstahl trifft Versicherer

Das Hamburger Kreditunternehmen Kreditech erlitt Ende 2014 einen Datendiebstahl. Doch anders als die meisten deutschen Unternehmen hat Kreditech eine Cyberdeckung. Damit handelt es sich um einen der ersten versicherten Schäden aus der jungen Sparte in Deutschland. Das könnte die Nachfrage nach den Verträgen deutlich steigern. Allerdings will Kreditech zu dem Vorgang wenig sagen, das Ausmaß des Schadens und die Höhe der Deckung sind bislang nicht bekannt. Mit dem renommierten US-Sicherheitsspezialisten Brian Krebs liefert sich Kreditech eine bizarre juristische Auseinandersetzung um einen Artikel zu Kreditech, den Krebs veröffentlicht hat.

Zunehmende Unsicherheit

Meinung am Mittwoch: Die steigende Bedeutung geopolitischer Risiken hat Folgen für die Wertigkeit von Versicherungsverträgen. Gesetze, die Versicherern Zahlungen von Lösegeldern an terroristische Organisationen verbieten, und Sanktionen gegen einige Länder schaffen Unsicherheiten über den Deckungsumfang des eingekauften Versicherungsschutzes. Frühzeitige, eindeutige und einhellige Stellungnahmen hierzu wären wünschenswert, sei es von Versicherern, Maklern oder Verbänden.

Ratschläge statt Schadenzahlungen

In der Industrie- und Gewerbeversicherung sind Policen, die im Schadenfall keinerlei Geld- sondern nur Sachleistungen vorsehen, unüblich. Hiscox bringt jetzt eine reine Assistance-Deckung auf den Markt. Sie soll Mittelständler in Krisensituationen mit Beratungsleistungen unterstützen.

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