Archiv ‘Erstversicherung’

Munich Re hat großen Appetit

Die Corona-Krise hat den Risikohunger der Munich Re nicht negativ beeinflusst: Bei der Erneuerung zum 1. April 2020, die vor allem in Asien stattfand, steigerte der Rückversicherer sein Volumen um satte 25,7 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Davon stammten drei Prozentpunkte aus höheren Preisen. Wie stark sich die Krise auf die Ergebnisse des Rückversicherungs- und Versicherungskonzerns auswirkt, kann Finanzchef Christoph Jurecka aktuell nicht beantworten, erwartet aber für das volle Jahr 2020 keinen Verlust. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern bereits einen deutlich gesunkenen Gewinn und 800 Mio. Euro Schäden durch Corona.

Swiss Re verwaltet Sachbestände für Erstversicherer

Die Swiss Re bietet Erstversicherern die Verwaltung von Sachversicherungsbeständen auf einer mit der Beratungsfirma Sopra Steria lancierten Plattform an. Dabei geht es nicht nur um gängige Sachpolicen wie Hausrat-, Kfz- und Unfallversicherungen, sondern auch um Spezialverträge aus dem Geschäft mit Privatkunden sowie mit Gewerbe und Industrie. Im Gegensatz zu vielen bereits im Markt befindlichen Angeboten dieser Art handelt es sich nicht um den Run-off geschlossener Bestände, sondern um aktive Portfolios, die weiter für das Neugeschäft geöffnet sind. Außerdem soll der Kontakt des Erstversicherers zu seinen Kunden auch nach der Übertragung auf die Plattform bestehen bleiben.

Allianz Direct kurz vor dem Start

Die Allianz will mit ihrem neuen europaweiten Direktversicherer Allianz Direct noch zur Wechselsaison 2019/2020 in Deutschland an den Start gehen und zeitgleich in den Niederlanden den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Das sagte Finanzchef Giulio Terzariol bei der Vorstellung der Zahlen für das zweite Quartal. Er kündigte ein eher aggressives Verhalten des neuen Versicherers an: Die Schaden- und Kostenquote könne in den ersten Jahren auch bei 100 Prozent liegen, sagte er. Terzariol zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Konzerns. Sorgenkind bleibt der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty. Terzariol wollte nicht ausschließen, dass die Gesellschaft unprofitables Industriegeschäft aufgibt.

Munich Re will Cybervolumen bis 2020 verdoppeln

Munich Re erwartet für 2020 einen Weltmarkt für Cyberversicherungen von 8 Mrd. Dollar bis 9 Mrd. Dollar. Die Munich Re hat aktuell einen Marktanteil von 10 Prozent am Weltmarkt, den will sie behalten – und deshalb das Prämienvolumen in der Cyberversicherung verdoppeln. Das sagte Konzernchef Joachim Wenning bei der Hauptversammlung in München. Wenning kündigte an, das Unternehmen werde „digitaler, schneller, flexibler“. Er nahm zur Klimaveränderung Stellung und forderte eine CO2-Steuer. „Der Ausstoß von CO2 sollte ein klares Preisschild bekommen, über alle Wirtschaftssektoren hinweg“, sagte er. Umweltschützer kritisierten die Munich Re dennoch scharf.

Herbert Fromme

Das neue Gesicht der Rückversicherung

 Herbert Frommes Kolumne  Bei Talanx passiert Spannendes. Der Industrieversicherer HDI Global und die Rückversicherungstochter Hannover Rück bündeln ihr Specialty-Geschäft in einer gemeinsamen Gesellschaft. Damit bewegt sich die Hannover Rück ein Stück in Richtung Erstversicherung. Munich Re und Swiss Re gehen schon länger diesen Weg – nicht nur mit Erstversicherungstöchtern, sondern im Kerngeschäftsfeld, das lange nur die harte Rückversicherung umfasste. Die Unterschiede zwischen Rück- und Industrieversicherung verschwimmen. Einerseits ändern sich die Kundenansprüche, andererseits stimmen die Margen in der eigentlichen Rückversicherung nicht mehr.

GDV sagt leichtes Beitragsplus voraus

Der GDV rechnet für 2017 und 2018 mit einem Beitragsplus von 1,3 Prozent. Angesichts des stärkeren Wachstums der Gesamtwirtschaft könne man damit nicht ganz zufrieden sein, sagte der Chefvolkswirt des Branchenverbands Klaus Wiener auf einer Veranstaltung in Berlin. Impulse erhofft er sich von der Digitalisierung oder dem Bedarf nach Deckungen von neuen Risiken etwa im Bereich Cyber. Das Potenzial sei angesichts höherer Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen in Ländern wie Frankreich oder Italien vorhanden. Der Wirtschaftsforscher Michael Hüther zeigte sich unterdessen pessimistisch, ob eine Einigung auf einen geregelten Brexit gelingt.

Munich Re: Glück beim Kapital, Pech mit Großschäden

Der Rückversicherer Munich Re hat im ersten Quartal einen Gewinn von 557 Mio. Euro eingefahren, ein Plus von 121 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Leben-Rückversicherung lief für den Konzern gut, in Schaden- und Unfall enttäuschte das Ergebnis wegen vieler Großschäden. Am heftigsten schlug Zyklon „Debbie“ mit 100 Mio. Euro zu Buche. Mit dem Ergebnis der Düsseldorfer Tochter Ergo ist Finanzvorstand Jörg Schneider zufrieden, das Gewinnziel für 2017 mit bis zu 200 Mio. Euro bleibt bestehen. In wenigen Tagen müssen Versicherer ihre Solvenz-Kennzahlen offenlegen, so will es die Aufsicht Eiopa. Munich Re greift vor und präsentiert solide Zahlen – auch […]

Munich Re verteidigt Ergo

Die Probleme bei der Erstversicherungstochter Ergo spielen eine wichtige Rolle bei der Hauptversammlung der Munich Re. Aktionärsvertreter greifen das Festhalten der Munich Re-Führung an der Düsseldorfer Gesellschaft an. Doch der Vorstand verteidigt das Unternehmen vehement, auch der neue Chef Joachim Wenning (rechts im Bild). Der digitale Umbau und die Cyber-Versicherung werden von Aktionären und Vorständen thematisiert. Viel Lob erhält der ausscheidende Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard. Im Streit mit Großanlegern um die Boni für Vorstände und um das genehmigte Kapital gibt es bis 13 Uhr noch keine Entscheidung. Für das Gewinnziel 2017 sei Munich Re nach den ersten drei Monaten auf […]

Munich Re: Prämienwachstum zieht wieder an

In den vergangenen Jahren ist die globale Versicherungswirtschaft nur um durchschnittlich zwei Prozent gewachsen. Das wird sich ändern, prognostiziert der Rückversicherer Munich Re. Bis 2025 wird die Assekuranz demnach weltweit um jährlich 4,5 Prozent zulegen. Getragen wird das Wachstum vor allem von den asiatischen Schwellenländern. Sie werden in den kommenden Jahren mit Westeuropa gleichziehen, was den Anteil an den globalen Erstversicherungsprämien angeht.

Talanx: Selbstbewusst und vorsichtig

Der Talanx-Konzern erwartet für 2017 einen Gewinnrückgang von rund 100 Mio. Euro auf 800 Mio. Euro, weil Sonderfaktoren aus dem Jahr 2016 wegfallen und der Versicherer mit höheren Katastrophenschäden rechnet. Der Vorstand unter Konzernchef Herbert Haas bleibt vorsichtig. Aber eigentlich herrscht großes Selbstbewusstsein in Hannover. Das Unternehmen glaubt, beim Sorgenkind Privat- und Gewerbegeschäft in Deutschland endlich einen entscheidenden Schritt vorangekommen zu sein. Der Industrieversicherer hält seinen Turnaround für beendet, die Tochter Hannover Rück liefert gewohnt zuverlässig hohe Gewinne – und kauft nebenbei ein Lloyd’s-Syndikat.

Rückversicherer müssen Geschäftsmodell ändern

Das Geschäftsmodell der Erstversicherer wird sich in Zukunft stark verändern – und das Geschäftsmodell der Rückversicherer gleich mit. Davon zeigten sich Experten auf dem Rückversicherungstag der Süddeutschen Zeitung überzeugt. So kann sich Roland Oppermann, Vorstand bei der SV Sparkassenversicherung, gemeinsame Assistance-Dienstleister von Erst- und Rückversicherern vorstellen. Die Digitalisierung stellt zusätzliche Anforderungen.

Munich Re startet Telematik-App für Autofahrer

Der Rückversicherer Munich Re wagt sich in ein neues Geschäftsfeld vor. In den USA hat der Konzern zusammen mit dem Telematik-Spezialisten Drivefactor eine Telematik-App für Autofahrer auf den Markt gebracht. Damit können die Nutzer ihr Fahrverhalten messen und sollen bei besonnener Fahrweise Rabatte auf die Versicherungsprämie erhalten. Mit dem Vorstoß macht Munich Re Erstversicherern wie Allianz, HUK-Coburg und Axa Konkurrenz, die den noch jungen Markt erobern wollen.

Munich Re setzt auf Innovationen

Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re sieht Wachstumschancen vor allem in innovativen Produkten wie Cyberpolicen und einer neuen Versicherung gegen Epidemie-Risiken. In der traditionellen Rückversicherung seien die Preise zu niedrig, um dort zu wachsen, sagte Vorstand Torsten Jeworrek beim Branchentreffen in Monte Carlo. Allerdings machen die neuen Policen erst einen kleinen Teil der Gesamtprämien aus – vielleicht zu wenig, um den Anbieter vor den Problemen im Kerngeschäft zu bewahren.

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