Mit der Veröffentlichung der delegierten Verordnung zu Solvency II durch die EU-Kommission nähert sich der seit 2020 laufende Überprüfungsprozess des Regelwerks der Ziellinie. Der Versichererverband GDV zeigt sich mit den Änderungen im Großen und Ganzen zufrieden. Für die Zukunft wünscht sich der Verband allerdings, dass mehr Anbieter von den für kleine und nicht-komplexe Versicherungsunternehmen eingerichteten Erleichterungen profitieren.
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So gehen DORA und KI-Verordnung Hand in Hand
Mit dem zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Versicherungsbranche stellt sich immer deutlicher die Frage, wie KI effektiv, sicher und regelkonform gesteuert werden kann. Ein integrierter KI-Governance-Rahmen, der die EU-Verordnung DORA und die KI-Verordnung miteinander verknüpft, macht KI bei Versicherungsunternehmen nutzbar, sicher und prüfbar.
Wie Brüssel die zusätzliche Vorsorge stärken will
Die Spar- und Investitionsunion der EU-Kommission zielt unter anderem darauf, dass Bürger den Kapitalmarkt stärker als bisher für die zusätzliche Altersvorsorge nutzen. Welche konkreten Maßnahmen Brüssel voraussichtlich im November vorstellen wird, darüber berichtete Philipp Eckhardt (links), Fachbereichsleiter Finanzmärkte und Informationstechnologien bei der Denkfabrik Centrum für Europäische Politik, auf einer Veranstaltung der Generali in Berlin. Zustimmung gab es zum Zeitplan des Koalitionsausschusses für eine Reform der Riester-Rente.
Eiopa stellt Solvency II-Änderungen vor
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt Änderungen am Regelwerk Solvency II zur Konsultation. Geplant sind unter anderem geringere Berichtspflichten im Einklang mit entsprechenden Zielen der Europäischen Kommission. Für langfristige Investitionen in Infrastruktur und grüne Projekte kann sich Eiopa-Chefin Petra Hielkema nur eine leichte Senkung der Kapitalanforderungen vorstellen. Eine stärkere Lockerung könnte die Widerstandsfähigkeit schwächen – außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Versicherer freiwerdendes Kapital nutzen, um ihre Aktionäre zu bauchpinseln.
Versicherer wollen mitspielen
Die Versicherungsbranche in Europa und Deutschland fordert, dass eine Initiative der EU-Kommission für Spar- und Anlagekonten zur Stärkung des europäischen Kapitalmarkts auch für Versicherungsanlageprodukte gelten muss. Die Verbände Insurance Europe und GDV haben sich entsprechend in einer Konsultation im Rahmen der Spar- und Investitionsunion geäußert.
Junge Menschen wollen einfache Versicherungen
Junge Menschen wünschen sich einfachere Versicherungen. Das zeigt eine Umfrage des europäischen Versichererverbands Insurance Europe. Grundsätzlich sind die Jüngeren gegenüber Versicherungen aber eher aufgeschlossen. Vor allem die Leistung der Policen steht für sie im Fokus. In Sachen Bildung sehen sie aber Nachholbedarf. Was die Umfrage außerdem zeigt: Versicherer müssen ihre Geschichte besser erzählen.
Insurance Europe: Globale Mindeststeuer aussetzen
US-Präsident Donald Trump sorgt bei europäischen Versicherern nicht nur mit seinen Zollplänen für Bauchschmerzen. Auch seine Ablehnung einer globalen Mindeststeuer für Unternehmen von 15 Prozent bereitet ihnen Sorgen – insbesondere die Drohung von „Vergeltungsmaßnahmen“ gegen Firmen aus Ländern, die sich nach wie vor an das Steuerabkommen halten und US-Unternehmen nachbesteuern. Der Versichererverband Insurance Europe fordert von der EU, sich für eine Aussetzung der Mindeststeuer stark zu machen.
EU-Spar- und Investitionsunion: Whatever it takes?
The Long View – Der Hintergrund Die EU-Kommission hat am 19. März 2025 ihre neue, hochambitionierte Strategie für eine Spar- und Investitionsunion (SIU) vorgestellt. EU-Bürger sollen mehr Einlagen in Kapitalmarktinstrumente umschichten, Unternehmen ein breiteres Spektrum an Finanzierungswegen erhalten – mehr Wohlstand der Bevölkerung soll mit Wirtschaftswachstum und einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit der EU einhergehen. Für Versicherer und Pensionsfonds sieht die Kommission eine stärkere Aktivität in den Bereichen Risikokapital, privates Beteiligungskapital und Infrastruktur vor.
Eiopa will die Versicherungslücke schließen
Damit Europas Wirtschaft nachhaltig wird, muss die Versicherungslücke bei Naturkatastrophen geschlossen werden – darin waren sich die Teilnehmenden eines Kongresses der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa einig. Wirtschaftswachstum und Klimaschutz bedingen einander demnach, statt sich auszuschließen. Um diesen Gedanken auch bei Versicherten zu verankern, will die Aufsicht zu mehr Aufklärung beitragen. Denn aktuell wissen vor allem diejenigen zu wenig über die finanziellen Risiken durch Naturkatastrophen, die am meisten von ihnen gefährdet sind.
Einfachere Versicherung für öffentlichen Sektor
Die EU sollte bei der Überarbeitung ihrer Vergaberichtlinien die Möglichkeiten öffentlicher Unternehmen verbessern, sich effizient und zu adäquaten Preisen mit Versicherungsschutz zu versorgen. Das fordert die Risikomanager-Vereinigung Ferma. Hohe bürokratische Anforderungen, die Länge des Vergabeprozesses und Vorgaben, die nicht mit privatwirtschaftlichen Versicherungspraktiken konform sind, hielten Versicherer von der Teilnahme an Ausschreibungen ab.
Für ein starkes und nachhaltiges Europa
Meinung am Mitttwoch Die Nachhaltigkeitsberichterstattung steht vor deutlichen Veränderungen: Die Europäische Kommission plant mit dem kürzlich vorgestellten Omnibus-Paket eine Aufweichung der Berichtspflichten. An der hohen Bedeutung von ESG-Daten für Unternehmen und ihre Stakeholder ändert sich dadurch jedoch nichts. Die europäische Wirtschaft sollte bei Klimawandel und Nachhaltigkeit ihren Blick über die reine Compliance hinaus erweitern und Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil für Europa begreifen. Die Industrieversicherer sollten vorne mit dabei sein.
FIDA: Zeit zum Durchatmen, nicht zum Ausruhen
Digitaler Dienstag Mit Blick auf die Financial Data Access-Richtlinie (FIDA) liegen spannende Wochen hinter uns. Mitte Februar überschlugen sich die Nachrichten. Während an einem Tag die Meldungen zur möglichen Abschaffung durch die Versicherungsmedien ging, hieß es am nächsten Tag, dass die EU das Vorhaben weiterhin verfolgen wird. Die Verordnung wird nun unter den sogenannten „Pending Proposals“ von der EU geführt. Doch was bedeutet diese Klassifizierung konkret? Und wie sollten Versicherer mit den neuesten Entwicklungen umgehen?










