Die Industrieversicherung befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Die Digitalisierung erlaubt neue Einblicke bei der Risikoanalyse, sie schafft aber auch zusätzliche Risiken. Neue Anbieter wagen sich immer weiter in das traditionelle Geschäft der Versicherer und Makler vor. In diesen turbulenten Zeiten müssen Makler Schritt halten. Spartendenken und starre Konzernstrukturen passen da nicht mehr, warnte Eric Andersen, Co-President des Großmaklers Aon, am dritten Tag des GVNW-Symposiums in München. „Wir müssen die Silos einreißen“, sagte er.
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Cyber: Keiner wird gewinnen
Herbert Frommes Kolumne Die Cyberversicherung erweist sich immer mehr als Konfliktzone zwischen der Industrie und ihren Versicherern. Die Konzerne spüren, welche gewaltigen Risiken hier lauern – und fühlen sich von den Versicherern alleingelassen. Denn die Industrieversicherer zeichnen sich zurück bei den dezidierten Cyberdeckungen. Was aus Sicht der Kunden noch schlimmer ist: Die Versicherer durchsuchen ihre Altpolicen und schließen Cyberrisiken ausdrücklich aus. Das ist genauso verständlich wie die Empörung der Industrie. Lösbar wird die Sache nur durch ein Pool-Modell – wenn nötig, mit staatlicher Deckung, wenn die Schäden Milliardensummen erreichen.
AGCS verteidigt Vorgehen bei Silent Cyber
Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) prüft seine Versicherungsverträge zurzeit auf Silent Cyber-Risiken. Darunter versteht die Branche versteckte Cyberrisiken, die nicht explizit in der Policen erwähnt werden. Kunden sollen danach erfahren, ob diese Risiken in Zukunft von ihren Verträgen gedeckt werden oder nicht. Andere Industrieversicherer gehen ähnlich vor. Das sorgt bei der Industrie für Unverständnis. AGCS-Cyberexperte Jens Krickhahn hat das Vorgehen der Branche jetzt auf einer Konferenz des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft in Köln verteidigt. Die Risiken hätten sich in den vergangenen 25 Jahren deutlich verändert.


