Archiv ‘Konsultation’

Solvency II: Versicherer dringen auf Nachbesserung

Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag für die technische Ausgestaltung des Solvency-II-Reviews vorgestellt. Interessierte Parteien haben bis September Zeit, sich dazu zu äußern. Versicherungsverbände sehen noch Verbesserungsbedarf, um mit dem Bürokratieabbau und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Ernst zu machen. Analysten warnen dagegen vor einer überzogenen Entlastung der Branche.

Eiopa stellt Solvency II-Änderungen vor

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt Änderungen am Regelwerk Solvency II zur Konsultation. Geplant sind unter anderem geringere Berichtspflichten im Einklang mit entsprechenden Zielen der Europäischen Kommission. Für langfristige Investitionen in Infrastruktur und grüne Projekte kann sich Eiopa-Chefin Petra Hielkema nur eine leichte Senkung der Kapitalanforderungen vorstellen. Eine stärkere Lockerung könnte die Widerstandsfähigkeit schwächen – außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Versicherer freiwerdendes Kapital nutzen, um ihre Aktionäre zu bauchpinseln.

Robusteres Mandat für Eiopa?

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht Handlungsbedarf bei der europäischen Aufsichtspraxis, um einen einheitlichen Verbraucherschutz in der Union sicherzustellen und das Vertrauen der Bürger in den gemeinsamen Markt zu stärken. Das schreibt die Behörde in einer Stellungnahme zu den Plänen der EU-Kommission für eine Spar- und Investitionsunion.

Eiopa nimmt Massenstorno-Rückdeckung ins Visier

Mit Massenstorno-Rückversicherungen schützen sich Lebensversicherer vor dem Risiko, dass viele Kunden innerhalb kurzer Zeit ihre Verträge kündigen. Da die nationalen Aufseher die Rückdeckungen im Hinblick auf Kapitalerleichterungen unter Solvency II unterschiedlich bewerten, hat die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa Vorschläge für eine Vereinheitlichung vorgelegt. Sie treffen aber auf wenig Gegenliebe. Experten fürchten, dass sich die Policen dadurch verteuern.

Gegenwind für Captive-Pläne in Großbritannien

Bemühungen der britischen Regierung, das Land für Captives attraktiver zu machen, haben den Protest von Klimaaktivisten provoziert. Das Netzwerk Insure Our Future warnt, dass Ölfirmen in der Folge an umweltschädlichen Aktivitäten festhalten und Risiken zum Nachteil der Allgemeinheit unterschätzen könnten. Die Selbstversicherung berge einen inhärenten Interessenkonflikt.

BaFin: Neue Regeln für Führungskräfte

Die Finanzaufsicht BaFin hat neue Regelungen für die Eignung von Führungskräften in der Versicherungsbranche zur Konsultation gestellt. Primär hat die Aufsicht die aktuell geltenden Merkblätter von 2018 um Erfahrungen aus der Praxis und neue Gesetzesgrundlagen erweitert. Unter anderen müssen Unternehmen künftig vor der Aufsicht explizit begründen, inwiefern eine Führungskraft den Anforderungen einer Stelle gerecht wird.

Eiopa vor Kampagne gegen unfaire Preise

Die EU-Aufsicht macht ernst. Eiopa will in den kommenden Monaten die Meinung von Marktteilnehmern zu unfairen Preisunterschieden erfragen und auf die Auswertung der Ergebnisse reagieren. Es geht um den Vorwurf, dass Versicherer bei treuen Kunden, die wahrscheinlich nicht kündigen, die Preise eher erhöhen als bei umkämpften Neukunden. Die Behörde glaubt, dass manche dieser Praktiken „nicht mit den gesetzlichen Vorschriften übereinstimmen und zu einer unfairen Behandlung von Kunden führen“.

Versicherer gegen Änderung der Produkthaftung

Insurance Europe sieht keinen Änderungsbedarf beim Produkthaftungsrecht der Europäischen Union zur Anpassung an den technologischen Wandel. Der Verband der europäischen Versicherer warnt in einer Stellungnahme vielmehr davor, dass signifikante Änderungen den Versicherungsschutz von Unternehmen bedrohen könnten. Verbraucherschützer halten die Regeln dagegen für veraltet. Sie machen sich dafür stark, dass sie ausdrücklich auch für Software gelten und dass der Schadensbegriff auf Datenverluste ausgedehnt wird.

Insurance Europe macht Vorschläge für PRIIPS-Reform

Die geplante Überarbeitung der Produktinformationsblätter für Kleinanleger und Versicherungsnehmer (PRIIPS) geht in die heiße Phase. Bis Mitte des Jahres soll die Neufassung stehen. Nachdem die europäischen Aufsichtsbehörden einen gemeinsamen Entwurf bei der EU-Kommission eingereicht haben, meldet sich nun der Versichererverband Insurance Europe zu Wort. Neben mehreren Vorschlägen gibt es auch Kritik am Vorgehen der Aufseher.

Run-off – neue Regulierung am Horizont?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) hat Ende Juli eine Konsultation zum Run-off gestartet und bittet Unternehmen um Stellungnahme zu ihrer aufsichtsrechtlichen Erklärung. Eiopa will damit eine hochwertige und einheitliche Aufsicht von Run-off-Unternehmen oder -Portfolios sicherstellen. Run-off-Unternehmen könnten damit fast ein eigenes Aufsichtsregime bekommen. Das wäre zwar teurer, muss für langfristig denkende Anbieter aber kein Nachteil sein.

Eiopa kritisiert mangelnden Risikotransfer

Etliche Versicherer haben sich Rückdeckungen zugelegt, die ihnen helfen sollen, die Solvenzkapitalanforderungen unter dem EU-Aufsichtsregime Solvency II zu reduzieren. Jetzt hat die europäische Versicherungsaufsicht ein kritisches Auge darauf geworfen: Sie vermutet in einem Konsultationspapier, dass bei einigen Vertragskonstruktionen der Risikotransfer zu kurz kommt. Auch etablierte Elemente wie proportionale Quotenrückversicherungen zählt sie dazu, wenn darin hohe Provisionszahlungen vereinbart sind. Diese Verträge könnten künftig Anerkennungsprobleme bekommen, fürchtet Stefan Materne, Professor an der Technischen Hochschule Köln.

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