Archiv ‘Naturkatastrophen’

AIG kauft Validus

Der US-Versicherer AIG hat den Schrumpfkurs, den er seit der Beinahepleite in der Finanzkrise 2008 verfolgt hat, verlassen: Der Konzern kauft den Rück- und Erstversicherer Validus mit Sitz auf Bermuda für 5,56 Mrd. Dollar. Das passt zur Strategie von AIG-Chef Brian Duperreault, der den Versicherer wieder auf Wachstum trimmen will. Zuvor waren Verhandlungen über eine Übernahme des Finanzdienstleisters Voya Financial gescheitert.

Experten erwarten hohe Schäden durch „Friederike“

Das Orkantief „Friederike“, das am Donnerstag über Deutschland wütete, könnte die Versicherungswirtschaft bis zu 800 Mio. Euro kosten. Davon gehen Experten der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) aus. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzt die Schäden auf rund 500 Mio. Euro. Betroffen waren vor allem Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Diese Bundesländer lagen direkt in der Sturmschneise.

AGCS: Furcht vor BU und Cyber am größten

Risikoexperten weltweit fürchten sich am meisten vor Betriebsunterbrechungen (BU) und Cybervorfällen, zeigt das Allianz Risk Barometer 2018. Auf den dritten Rang der größten Gefahren für Unternehmen kletterten Naturkatastrophen – eine Folge der Hurrikan-Saison 2017, die hohe Schäden verursacht hatte, sagte AGCS-Vorstand Andreas Berger. Er erwartet außerdem, dass die Geschäftsabschlüsse bei Cyber-Policen in Folge der EU-Datenschutzgrundverordnung zunehmen werden. Das Regelwerk sieht hohe Strafen bei Verstößen gegen den Schutz personenbezogener Daten vor und tritt im Mai 2018 in Kraft.

A.M. Best: Keine Herabstufung wegen Hurrikans

Die Hurrikan-Serie im dritten Quartal 2017 hat hohe versicherte Schäden verursacht, die Preiserhöhungen in der Rückversicherung könnten aber dennoch hinter den Erwartungen zurückbleiben, heißt es in einem aktuellen Bericht der Ratingagentur A.M. Best. Dafür sorgt das ungebrochen hohe Interesse von Investoren an Cat Bonds und anderen Versicherungsverbriefungen. Herabstufungen des Ratings von Rückversicherern aufgrund der Naturkatastrophen hat A.M. Best bisher nicht vorgenommen.

Mapfre: Preiserhöhungen, aber kein harter Markt

Die jüngsten Erneuerungsverhandlungen verliefen enttäuschend für Industrie- und Rückversicherer. Sie konnten ihr Ziel von hohen Preissteigerungen nur in Ausnahmefällen durchsetzen. Die Lage sei aber nicht so deprimierend wie sie zum Teil beschrieben werde, sagt Chris Smith, Chief Regions und Market Officer beim Industrieversicherer Mapfre Global Risks, auf dem Neujahrsempfang der deutschen Niederlassung. Zwar gebe es nicht mehr so starke Preiserhöhungen wie früher nach Weichmarktphasen, der Markt stabilisiere sich aber.

Millionenschäden durch Unwetter „Burglind“ erwartet

Die Schäden durch das Unwetter „Burglind“, das zum Jahresbeginn vom Atlantik über Westeuropa hinweg zog, dürften Versicherer einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Der Versicherungsmakler Aon Benfield schätzt die Schäden in einer frühen Prognose auf rund 300 Mio. Euro. In der Schweiz erwartet die Axa Winterthur Unwetterschäden von mehr als 2 Mio. Franken (1,7 Mio. Euro). Hierzulande verschaffen sich die Versicherer derzeit ein genaueres Bild der Schadenlage.

Naturkatastrophen 2017 auf Rekordniveau

Eine Serie schwerer Hurrikans in Nordamerika, ein Flächenbrand in Kalifornien und eine überdurchschnittlich schwere Monsunzeit in Südasien prägten das Naturkatastrophenjahr 2017, das für die Versicherer mit 135 Mrd. Dollar zu Buche schlug – und damit teurer war als jedes andere zuvor. Das zeigt ein Bericht von Munich Re. Der weltweit größte Rückversicherer rechnet für die Zukunft angesichts des Klimawandels mit einer Zunahme extremer Wetterereignisse.

Preise in der Rückversicherung steigen kaum

Die Rückversicherer gingen mit großen Erwartungen in die Verhandlungen für die Vertragserneuerungen zum 1. Januar. Die Preise sollten deutlich steigen. Die Hoffnungen der Branche wurden allerdings enttäuscht. Laut einem aktuellen Bericht des Rückversicherungsmaklers Willis Re gingen die Preise in der Rückversicherung nicht so stark nach oben wie erhofft. Schuld daran ist vor allem das branchenfremde Kapital, das sich von den Schäden nicht abschrecken ließ.

Munich Re: Teuerstes Hurrikan-Jahr der Geschichte

Die Tropenstürme „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ haben die teuerste Hurrikan-Saison der Geschichte verursacht, so der Rückversicherer Munich Re. Der Gesamtschaden liegt demnach bei etwa 215 Mrd. Dollar. Verantwortlich für die hohe Sturmaktivität war nach einer Analyse des Rückversicherers das Zusammenspiel mehrerer meteorologischer Voraussetzungen wie einer überdurchschnittlich hohen Temperatur der Wasseroberfläche im tropischen Entstehungsgebiet. Munich Re erwartet, dass es künftig häufiger zu schweren Hurrikan-Jahren kommen wird.

Swiss Re rechnet mit steigenden Preisen

Die hohen Katastrophenschäden haben bei Versicherern und Rückversicherern für Verluste gesorgt. Deshalb dürften die Preise in der Schadenversicherung steigen, auch über die betroffenen Bereiche hinaus. Das prognostiziert der Rückversicherer Swiss Re in seinem neuen Marktausblick. Für schadenbelastete Verträge erwartet das Unternehmen deutliche Anstiege. Die guten Aussichten für die Weltwirtschaft werden den Versicherern ebenfalls helfen, die Prämien zu steigern, so Swiss Re. Allerdings gibt es auch einige Risiken für die Assekuranz.

Munich Re: Kein Markt wird sich entziehen können

Hermann Pohlchristoph ist seit April 2017 Mitglied des Munich Re-Vorstands und verantwortlich für das Ressort Deutschland, Asien-Pazifik, Afrika sowie für die Bereiche Central Procurement und Services. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er darüber, wie die hohen Hurrikan-Schäden in den USA den Rückversicherungsmarkt verändern werden. Pohlchristoph rechnet mit steigenden Preisen – nicht nur in den Vereinigten Staaten. Das alternative Kapital wird dem Markt trotz der Großschäden erhalten bleiben, glaubt er.

Haas erwartet reibungslosen Chefwechsel

Die Talanx-Gruppe hat wegen hoher Naturkatastrophenschäden in den ersten neun Monaten deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Gewinn ging auf 444 Mio. Euro nach 636 Mio. Euro im Vorjahr zurück. Der scheidende Vorstandschef Herbert Haas sieht in dem Ergebnis einen Beleg für die stabile Ausrichtung des Unternehmens und freut sich über ein Wachstum der Prämieneinnahmen. Für seinen für 2018 geplanten direkten Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrates erwartet er keine Probleme. Der Umbau des Deutschlandgeschäfts laufe nach Plan.

Allianz: Milliarden für die Anteilseigner

Wegen der US-Hurrikans nimmt die Allianz ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr ein klein wenig zurück. Das sollte eigentlich keinen Aktionär verärgern. Aber das Unternehmen will sichergehen, dass Anleger und Analysten ihm auf jeden Fall gewogen bleiben. Deshalb hat die Allianz ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in Höhe von zwei Mrd. Euro beschlossen, kurz bevor das im Februar angekündigte Programm von drei Mrd. Euro ausgelaufen ist.

Munich Re schont Aktionäre

Die Munich Re will Aktionären eine unveränderte Dividende zahlen, auch wenn der Gewinn für 2017 nach den Stürmen in der Karibik und den USA sehr bescheiden ausfallen wird. Das Unternehmen meldete für die ersten neun Monate einen Verlust von 146 Mio. Euro und rechnet für das volle Jahr mit einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ als Gewinn, sagte Finanzchef Jörg Schneider. Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Gewinn von 2 Mrd. Euro bis 2,4 Mrd. Euro erwartet. Zu dem Verkauf von Lebensversicherern im Run-off bei der Tochter Ergo sagte Schneider, noch sei nicht entschieden, ob die Gesellschaften wirklich verkauft würden.

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