Archiv ‘Riester-Rente’

Schulz: „Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat“

 Exklusiv  Anja Schulz ist seit dieser Legislaturperiode in der FDP-Bundestagsfraktion für die Versicherungsthemen zuständig. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht sie über die Rolle der Aktienrente zur Stabilisierung der Rentenversicherung, das Potenzial des Sozialpartnermodells in der betrieblichen Vorsorge und die Pläne der Koalition für eine Reform der privaten Altersvorsorge. Außerdem äußert sie sich zum Umgang mit überhöhten Provisionen und zur Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung für Gebäudebesitzer.

Nahles-Rente ohne Tarifbindung?

Angesichts der Alterung der Gesellschaft steht die gesetzliche Rentenversicherung unter Druck. Die Rentenpolitik der Regierung konzentriert sich auf die Stabilisierung der ersten Säule. Dazu soll auch die von der FDP forcierte kapitalgedeckte Aktienrente beitragen. Über die genaue Ausgestaltung gibt es in der Koalition noch Redebedarf, zeigte eine Veranstaltung in Berlin. Bei der ergänzenden Altersvorsorge ruhen die Hoffnungen auf dem Sozialpartnermodell, bei dem es endlich die ersten Abschlüsse gibt. Martin Rosemann (SPD) und Anja Schulz (FDP) befürworteten eine Ausdehnung auch auf nicht tarifgebundene Unternehmen.

Lindner: Aktienrente noch 2022 angehen

Der Branchenverband GDV konnte sich auf seinem Versicherungstag in Berlin über Zuspruch vom Bundesfinanzminister freuen. Christian Lindner (FDP) lobte die Branche als Asset und versprach eine angemessene Regulierung. Er forderte die Versicherer auf, ihre Beitragsmilliarden auch in Wagniskapital anzulegen. In der Rentenpolitik will Lindner bald die Aktienrente angehen, die Versicherer sollen von der geplanten Vorsorgepflicht für Selbstständige profitieren. Der neue GDV-Präsident Norbert Rollinger beschwor in seiner Antrittsrede die Notwendigkeit zum Wandel.

VM NewsQuiz Nr. 200

In dieser Woche gab es neben interessanten Personalien vor allem spannende Kooperationen. Dazu gehört unter anderem die Zusammenarbeit von Generali und Airbnb. Was bietet der Versicherer über das Vermietungsportal bald auch in Deutschland an? Außerdem hat das Insurtech Hepster einen wichtigen Partner für sein neues Whitelabel SaaS-Angebot gefunden. Wer ist das? Diese und weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 200. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!


Mohn: „Unzureichendes Riester-Reförmchen“

Die Riester-Rente hat ihre Ziele verfehlt, findet Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Das staatlich geförderte Produkt ist nicht weit verbreitet, die Zielgruppe eine andere als eigentlich angedacht, und die Kosten sind zu hoch. Die von der Bundesregierung eingebrachten Reformvorschläge hält sie für unzureichend. Die Finanzexpertin sprach sich bei einer Fachveranstaltung stattdessen für einen Vorsorgefonds aus. Den geplanten Kapitalstock in der gesetzlichen Rentenversicherung hält sie für überflüssig.

CDU diskutiert Riester-Pflichtbeitrag

 Exklusiv  Oppositionspolitiker warnen davor, die Reform der Altersvorsorge angesichts von Pandemie und Ukraine-Krieg auf die lange Bank zu schieben. Die 16 Millionen Riester-Sparer hätten einen „Reparaturanspruch“, argumentiert Finanzexperte Carsten Brodesser im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Die CDU diskutiert einen Vorschlag, der eine obligatorische Riester-Vorsorge für Arbeitgeber zugunsten von Beschäftigten mit niedrigem Einkommen vorsieht.

Kein Provisionsdeckel mit der FDP!

Die Diskussion über die Altersvorsorge wird in Deutschland zu sehr von der Kostenfrage dominiert. Das kritisierte Allianz-Vorstand Rolf Wiswesser auf einer Podiumsdiskussion bei der Hauptversammlung des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Maximilian Mordhorst stellte klar, dass aus dem Bundesfinanzministerium kein Provisionsdeckel kommen wird. Martin Gräfer von der Bayerischen warb für eine Aktienrente innerhalb der Riester-Rente.

FDP: Bei Riester passiert in diesem Jahr nichts mehr

Bei der Riester-Rente, die nach der Senkung des Höchstrechnungszinses bei voller Beitragsgarantie für die Versicherer nicht mehr darstellbar ist, wird es auch in diesem Jahr zu keiner Reform oder einer Ablösung durch ein Nachfolgeprodukt kommen. Das sagte Pascal Kober, der sozialpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, bei der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung. Priorität habe derzeit die Stabilisierung der gesetzlichen Rente – und die Einführung der sogenannten Aktienrente. Details dazu wollte Kober wegen laufender Verhandlungen nicht nennen, er bestätigte aber, dass sie Ende 2022 oder Anfang 2023 kommen wird.

Rentenkürzungen vor Gericht

 Exklusiv  Das Landgericht Köln muss sich mit der Frage beschäftigen, ob ein Lebensversicherer einseitig den Rentenfaktor für eine zugesagte Riester-Rente kürzen darf. Ein Betroffener klagt gegen die Zurich. Die Bürgerbewegung Finanzwende des früheren Grünen-Finanzexperten Gerhard Schick unterstützt die Klage. Ihr geht es um eine Grundsatzentscheidung, die für viele Lebensversicherer und ihre Kunden bedeutend wäre. Die Zurich sieht sich im Recht und verweist auf gesetzliche Vorschriften.

Geht gute Vorsorge nur verpflichtend?

Die Ampel-Koalition will die Altersvorsorge reformieren, ein wesentliches Element ist ein staatlicher Fonds, der auf Aktien basieren soll. Um ein möglichst schlankes, kostengünstiges Angebot zu erreichen, sei eine obligatorische Teilnahme entscheidend, betonte der CDU-Finanzexperte Carsten Brodesser auf einer Veranstaltung des Bundes der Versicherten (BdV). Zwar sollte es ein Opt-out geben – davon würden jedoch nur wenige Sparer Gebrauch machen. Auch die Riester-Rente hätte von der ursprünglich vorgesehenen Ausgestaltung als Obligatorium profitiert, sagte Namensgeber Walter Riester. Laut BdV-Chef Axel Kleinlein hat die Freiwilligkeit die Versicherer erst in die Lage versetzt, „Schindluder mit guten Ideen zu treiben“.

Riester-Rente bleibt in jedem Fall – im Bestand

Die Zukunft der Riester-Rente ist ungewiss, wegen einer Änderung der Regeln verabschieden sich die Anbieter zunehmend aus dem Neugeschäft. Die neue Regierung hält sich bislang mit Plänen für das umstrittene Modell zurück. Auf einer Veranstaltung des Versicherungsmonitors wurde deutlich, dass Riester der Branche in jedem Fall erhalten bleibt – nämlich in Form der Vertragsbestände. Davon könnten Dienstleister wie Swiss Post Solutions profitieren. Während Martin Gräfer von der Bayerischen eine Lockerung der Beitragsgarantie forderte, plädierten Analyst Carsten Zielke und Verbraucherschützer Axel Kleinlein für die Abschaffung des Verrentungszwangs.

Friederike Krieger

Streit um die Riester-Rente

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Breakfast Lectures des Versicherungsmonitors und Vertragserneuerung von Hannover Rück

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