Archiv ‘Risikoträger’

Gossmann: 98 Prozent der Daten sind ungenutzt

 Exklusiv  Abwicklungsexperte Arndt Gossmann hat im Zuge der Pandemie neue Wege eingeschlagen: Mit einem Gemeinschaftsunternehmen, das er mit der schweizerisch-dänischen Technologiefirma Deon Digital aufgebaut hat, bietet er intelligente Digitalisierung von Schadenakten an. Mit der Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten zeigt sich Gossmann zufrieden, sechs Kunden hat das Unternehmen bereits gewonnen. Zielgruppe sind nicht nur Gesellschaften, die Bestände kaufen wollen, erläutert er im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Interessiert sind auch Versicherer, die ganz neue Einsichten in ihre Bestände erhalten wollen, um Underwriting und Schadenbearbeitung zu verbessern.

Darag: „Bis heute nicht anerkannt“

Run-off-Spezialisten werden im Versicherungsmarkt immer wichtiger, an Akzeptanz mangelt es aber, vor allem in Kontinentaleuropa. „Unser Geschäftsmodell ist bis heute nicht anerkannt als Bestandteil der Wertschöpfungskette der Versicherungswirtschaft“, monierte Alexander Roth, Deutschland-Chef des Abwicklers Darag, bei einer Fachveranstaltung in Hamburg. Um erfolgreich zu sein, bleibe Run-off-Gesellschaften nicht viel anderes übrig, als international breit zu wachsen. Dadurch steigt jedoch auch die Komplexität. Darag will daher die Zahl seiner Risikoträger deutlich eindampfen.

Allianz bündelt globales Direktgeschäft in Deutschland

Die weltweite Konsolidierung der Direktversicherer der Allianz nimmt konkrete Formen an: In einem ersten Schritt wird der Konzern sein Direktgeschäft aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und Spanien auf einem neu geschaffenen Risikoträger vereinen, der seinen Sitz in Deutschland haben soll. Weitere Direktversicherer sollen folgen. Erstes Produkt des neuen Gemeinschaftsunternehmens wird eine online abschließbare Kfz-Versicherung sein. Bestandskunden der bisher national agierenden Direktanbieter haben laut der Allianz keine Änderungen zu erwarten. Welche Konsequenzen die Maßnahme für die Mitarbeiter hat, ist dagegen noch unklar.

Insurtechs: Digitaler Weckruf für Versicherer

 Meinung am Mittwoch  Versicherer und Investoren setzen zunehmend auf Insurtechs und Technologie-Start-ups. Zwischen 2010 und 2016 hat sich ihre Zahl verdoppelt. Aber bislang stellen die neuen Unternehmen noch keine große Gefahr für die etablierten Anbieter dar. Nur wenige wagen den großen Wurf und werden selbst Risikoträger. Die Versicherer sollten sich aber nicht darauf verlassen, dass das so bleibt. Denn das Potenzial für digitale Disruption wächst massiv. Die Versicherer müssen ihren Vorsprung nutzen und ihre Transformation beschleunigen.

W&W baut Digitalmarke

Der neue W&W-Chef Jürgen Junker will mit einer neuen Digitalmarke um die Gunst von jungen und online-affinen Kunden buhlen. Sie soll Mitte des Jahres mit einer ersten Schaden- und Unfallpolice auf den Markt kommen. Die Digitalmarke soll enger mit dem Konzern verzahnt sein als beim Rivalen Ergo. Zusätzlich will Junker in den nächsten drei Jahren rund 100 Mio. Euro in die Digitalisierung des Unternehmens investieren. Im vergangenen Jahr hat W&W rund 235 Mio. Euro verdient und damit das gesteckte Gewinnziel erreicht.

Herbert Fromme

Rückversicherer sind Geburtshelfer der Insurtechs

 Herbert Frommes Kolumne  Auch wenn viele traditionelle Versicherer es nicht wahrhaben wollen – neue Unternehmen aus dem Technologiebereich, die Fintechs oder Insurtechs, werden immer öfter auch Risikoträger. Natürlich ist ein solcher Schritt nicht einfach für sie. Aber sie haben mächtige Verbündete: Die Rückversicherer sind nur zu gern bereit, Hilfestellung zu leisten. Das haben sie in einer ähnlichen Konstellation schon einmal mit Telefon-Direktversicherern gemacht. Die Kombination Insurtech plus Rückversicherer wird zur ernsthaften Bedrohung für traditionelle Versicherer.

Finleap beantragt Versicherungslizenz

Das Fintech Finleap hat nach Informationen des Versicherungsmonitors bei der Finanzaufsicht BaFin eine Versicherungslizenz beantragt. Seit Anfang 2016 hat Finleap bereits eine Banklizenz für die Solarisbank, im Oktober eine Lizenz für den Vermögensverwalter Elinvar beantragt. Finleap hat schon geholfen, den Versicherungsmakler Clark zu gründen, und ist an dem Verbraucherportal MoneyMap beteiligt. Wenn jetzt ein eigener Risikoträger hinzukommt, dürfte der auch in das Gesamtkonzept des Inkubators Finleap passen, Plattformen für andere Start-ups aufzubauen.

Herbert Fromme

Ottonovas Chancen

 Herbert Frommes Kolumne  Das Insurtech Ottonova will im Juni an den Start gehen. Die traditionellen Anbieter geben sich gelassen. Aber der Newcomer aus München hat eine echte Chance im Markt. Das glauben jedenfalls die Investoren, die jetzt knapp 20 Mio. Euro bereitgestellt haben. Auch das Vertrauen in andere Insurtechs wächst – Simplesurance und Wefox haben Millionensummen eingesammelt. Aber sie haben bislang keine Pläne, als Risikoträger aktiv zu werden. Einfach wird die Ottonova-Gründung nicht. Zentrale Fragen sind die Akquisitionskosten für neue Kunden und der Aufbau der Alterungsrückstellung.

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