Archiv ‘Schiffsversicherung’

Reeder müssen mehr Schiffshaftpflicht zahlen

Schiffseigner müssen sich darauf einstellen, dass die Preise für ihre Haftpflicht-Deckungen erneut steigen werden. Die P&I-Clubs, spezialisierte Gegenseitigkeitsversicherer, werden die Prämien bei der Erneuerung im Februar erneut anheben, erwarten Branchenbeobachter. Im Schnitt werden die Preise wohl um etwas mehr als 5 Prozent steigen, erwartet die Ratingagentur S&P. Der Makler Lockton erwartet Erhöhungen zwischen 5 und 10 Prozent. Künftig könnten Prämiensteigerungen allerdings schwieriger werden.

Energiewende als Risiko für Schiffsversicherer

Der Wettbewerb in den wichtigsten Regionen ist intensiv, und der Markt wird weicher, gleichzeitig werden die Risiken immer größer. So stellt sich laut der Internationalen Vereinigung der Transportversicherer (IUMI) die Lage auf dem Schiffskaskomarkt dar. Eine der großen Herausforderungen sei der Übergang zu alternativen Antriebsformen, erklärte Ilias Tsakiris: „Die Energiewende ist nicht nur eine grüne Story, sie ist auch eine Risiko-Story“, sagte der Vorsitzende des IUMI-Kasko-Komittees auf der Jahrestagung.

Schiffsversicherung: Hohe Schäden, niedrige Preise

Die Preise für Seekasko-Deckungen, mit denen Reeder ihre Schiffe versichern, sind weiter niedrig. Der Wettbewerb unter den in der Sparte aktiven Versicherern und Assekuradeuren ist hoch, die Anbieter haben ehrgeizige Wachstumsziele. Deswegen sinken die Preise für schadenfreie Flotten weiter, hat der Makler Gallagher beobachtet. Dieser Trend könnte im kommenden Jahr ein Ende finden, wenn viele Anbieter wahrscheinlich wieder rote Zahlen schreiben.

Transportsparte wächst – dank Reiseversicherung

Die Prämieneinnahmen in der Transport- und Luftfahrtversicherung sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen, so der aktuelle Managementbericht des Versichererverbands GDV zur Sparte. Das Wachstum ging allerdings fast ausschließlich auf das Konto der Sonderzweige, vor allem der Reiseversicherung. Hier gibt es einige neue Anbieter und hohe Nachfrage. Die Hauptsparte Warenversicherung verzeichnete dagegen einen deutlichen Rückgang.

Aon weist auf steigende Risiken in Nahost hin

Die Lage in Nahost verschärft sich zunehmend. Unternehmen müssen ihre Risiken deswegen neu und intensiver bewerten und sich um zielgenauen Versicherungsschutz bemühen, schreibt der Großmakler Aon in einem aktuellen Bericht. Demnach sollte vor allem auf den Transportwegen ein größeres Augenmerk liegen, um die Policen gegebenenfalls hinsichtlich veränderter Umstände zu justieren.

Großschaden durch brennenden Autotransporter

Der Autofrachter „Morning Midas“ treibt nach einem Brand an Bord führerlos im Pazifik. Das Schiff hat rund 3.000 Fahrzeuge geladen, darunter 800 Elektroautos, teilte der Reeder Zodiac Maritime mit. Brände auf Autotransportern sorgen immer wieder für Großschäden. Der Auslöser des Feuers ist noch nicht geklärt, im Verdacht stehen aber die Batterien der Elektrofahrzeuge.

Handelskonflikt macht Schiffsversicherern Sorgen

Die Zahl der Totalverluste großer Schiffe ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, hat der Industrieversicherer Allianz Commercial beobachtet. Auch bei Bränden auf Containerschiffen und Autotransportern habe es Fortschritte gegeben, schreibt der Versicherer in seinem jährlichen Bericht zur Schifffahrt. Dafür erhöht der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Risiken für die Branche. Auch die wachsende Schattenflotte beunruhigt den Versicherer.

Dual wirbt Hamburger Transport-Team ab

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Hamburger Assekuradeur Dual hat beim Konkurrenten Wecoya gewildert und ein Team von drei Transportversicherungsspezialisten abgeworben. Der erfahrene Underwriter Klaus Weber soll jetzt eine Marine-Einheit in Hamburg aufbauen. Dual wächst stark und expandiert in neue Geschäftsfelder. Im Transport-Geschäft ist das Unternehmen bereits mit Einheiten in Genua und Rotterdam aktiv. Außerdem: Die Stuttgarter bekommt eine neue Nachhaltigkeitsbeauftragte.

Schiffskollision: Bis zu 300 Mio. Dollar Gesamtschaden

Nach der Schiffskollision in der Nordsee steht jetzt die Frage nach dem Verursacher des Zusammenstoßes im Mittelpunkt. Bei dem Unfall wurden beide Schiffe schwer beschädigt. Der versicherte Gesamtschaden könnte laut Experten bis zu 300 Mio. Dollar (276 Mio. Euro) betragen. An der Versicherung des Tankers „Stena Immaculate“ ist auch die Allianz beteiligt. Verkompliziert wird die Lage durch eine Untersuchung der US-Regierung, in deren Auftrag der Tanker unterwegs war.

Transport: Gute Zahlen, aber Sorgen

Eigentlich läuft es gut für die Transportversicherer weltweit. Doch die Herausforderungen nehmen zu, stellt die Vereinigung der Transportversicherer fest, die International Union of Marine Insurers (IUMI). Vier Wochen nach ihrer Tagung in Berlin im September legt IUMI jetzt den Zahlenbericht für 2023 vor – und beklagt die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen. Zeitgleich hat die Rating-Agentur S&P eine Schätzung veröffentlicht, nach der die P&I-Clubs ihre Preise erneut um fünf Prozent erhöhen werden.

GDV kritisiert veralteten Brandschutz auf Schiffen

Immer wieder sorgen Feuer auf Containerschiffen und Autofrachtern für hohe Schäden. Der Versichererverband GDV hat anlässlich des Starts der internationalen Transportversicherer-Tagung in Berlin den Brandschutz auf Frachtschiffen deutlich kritisiert. Teilweise werde noch mit Technik aus den 1950er Jahren gearbeitet, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. IUMI-Präsident Frédéric Denèfle sah in seinem Statement zum Konferenzstart eine Zeitenwende für die Schiffsversicherer kommen.

Preise für Schiffsversicherungen unter Druck

Der Markt für Seekasko-Deckungen, mit denen Reeder sich gegen Schäden an ihren Schiffen versichern, steht vor einer Preiswende. Nach einigen Jahren mit steigenden oder stabilen Prämien sinken die Preise um teils zweistellige Prozentsätze, berichten Spezialmakler. Auch Allianz Commercial, einer der großen Anbieter, beobachtet einen stärkeren Wettbewerb. Gleichzeitig häufen sich die Schäden in der Kriegsversicherung durch Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen.

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