Die Signal Iduna gilt als Versicherer der Handwerker. So ganz scheint die Gesellschaft die Zielgruppe aber noch nicht durchdrungen zu haben, der neue Vorstandschef Torsten Uhlig sieht dort noch jede Menge unausgeschöpftes Potenzial. Wie er das heben will, erklärt er im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Außerdem spricht er über den immer noch bestehenden IT-Kapitalzuschlag der BaFin, das Signa-Investment und wie Kooperation die Branche weiterbringen kann.
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Signa: Rückenwind für die Signal Iduna
Im Juli 2025 war bekannt geworden, dass die Signal Iduna-Tochter Hansainvest Strafanzeige gegen ehemalige Manager der insolventen Signa-Gruppe gestellt hat. Der Vorwurf: Trotz der Zusicherung, das über Genussscheine investierte Geld vollständig und ausschließlich projektbezogen in fünf Immobilien zu investieren, sei es verwendet worden, um verschiedene Finanzlöcher im Signa-Konzern zu stopfen. Ein internes WebEx-Gespräch aus dem Signa-Konzern, über das die Wirtschaftswoche berichtet, scheint diese Befürchtung zu bestätigen.
Signal Iduna stellt Strafanzeigen gegen Signa
Die Anlagetochter der Signal Iduna, Hansainvest, hat nach Medienberichten Strafanzeigen gegen ehemalige Manager der insolventen Signa-Gruppe von Firmengründer René Benko gestellt. Sie fühlt sich betrogen, weil Kapitalanlagegelder nicht in vereinbarte Projekte geflossen, sondern innerhalb des Firmenkonglomerats weitergeleitet worden sein sollen. Hansainvest erlitt nach der Pleite einen Verlust von 60 Mio. Euro, weil sie über sogenannte Genussscheine in verschiedene Signa-Immobilienprojekte in Deutschland und Österreich investiert hatte.
Bildergalerie: Ihre Lieblingscartoons aus 2024
BaFin-Chef Mark Branson als empörter Kunde in der Generali-Bar, Tupperware-Beraterinnen, die den Strukturvertrieb in Richtung DVAG wechseln wollen, eine Verjüngungskur im GDV-Präsidium dank hipper Kleidung – die Ereignisse des Jahres 2024 haben unserem Zeichner Konrad Lohrmann wieder jede Menge Stoff für seine Cartoons geliefert. In unserer Bildergalerie finden Sie die zehn beliebtesten Zeichnungen des zu Ende gehenden Jahres.
Versicherer haben wenig Lust auf Immobilien
Steigende Zinsen, Werteverfall am Immobilienmarkt, die Pleite des Signa-Konzerns – der Immobilienmarkt hat in den vergangenen Monaten turbulente Zeiten erlebt. Das macht sich auch bei den Investments der Versicherer in das Betongold bemerkbar. Nach Jahren des Anstiegs stagniert ihre Immobilienquote erstmals, wie eine Umfrage des Beraters EY zeigt. Chancen darauf, dass die Lust der Versicherer auf Immobilien bald wieder zunimmt, sehen die Experten nicht. Vor allem Büroimmobilien meiden die Versicherer.
Signal Iduna trotz Signa-Abschreibungen profitabler
Die Signal Iduna hat im vergangenen Geschäftsjahr trotz Abschreibungen auf Investments in René Benkos Signa-Gruppe gut verdient. Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna-Gruppe, kritisierte vor Journalisten die Politik scharf wegen ihrer Haltung in der Diskussion um die Elementarschadenpflichtversicherung. Um die Bearbeitungsrückstände in der Krankenversicherung aufzuholen, will das Unternehmen bereits ausgeschiedenes Personal zurückholen. Zudem stellte Leitermann, der im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, das neue Strukturprogramm mit dem Namen Momentum 2030 vor.
Arag steigert Gewinn und baut PKV-Geschäft aus
Die Arag hat ihren Nachsteuergewinn 2023 gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 86 Mio. Euro fast verdoppelt, das Vorsteuerergebnis legte um 40 Prozent zu. Grund ist vor allem das stark gestiegene Kapitalanlageergebnis. In der privaten Krankenversicherung (PKV) konnten die Düsseldorfer erneut kräftig zulegen und die Zahl der Vollversicherten deutlich ausbauen. Das PKV-Prämienvolumen liegt inzwischen über dem des inländischen Rechtsschutzgeschäfts.
VKB gründet Immobilieneinheit
Die Versicherungskammer will ihre Position im Immobilienmarkt stärken. Dafür hat der Versicherer eine eigene Immobilientochter gegründet. Seit 1. April laufen in der Versicherungskammer Real Estate GmbH alle Aktivitäten rund um diesen Bereich zusammen. Geleitet wird die neue Tochter von Daniel Preuße und Robert Heinlein.
R+V stagniert bei der Kundenzahl
Der zum genossenschaftlichen Finanzlager gehörende Versicherer R+V stagniert bei der Kundenzahl in der Schaden- und Unfallversicherung. Nur die höheren Preise sorgten dafür, dass der Umsatz 2023 stieg. In der Lebensversicherung leidet die Gruppe unter dem Rückgang des Einmalgeschäfts. Zum Engagement beim gescheiterten Immobilienkonzern des österreichischen Investors René Benko blieben R+V-Chef Norbert Rollinger (Bild) und Finanzvorstand Marc Michallet wortkarg.
W&W: Neue Kunden, weniger Gewinn
Der schwäbische Versicherungs- und Bausparkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat im vergangenen Jahr einen deutlich geringeren Überschuss erwirtschaftet als in den Vorjahren. Hohe Unwetterschäden, steigende Schadenaufwendungen in der Kfz-Versicherung sowie ein schwächelnder Immobilienmarkt drückten das Ergebnis des Konzerns. Deutliche Zuwächse erzielte die Gruppe im Bauspar- und Neukundengeschäft.
BaFin von Signa-Exposure der Versicherer überrascht
Das Investment-Exposure der deutschen Versicherer bei Gewerbeimmobilien treibt die BaFin derzeit gewaltig um. Die deutsche Finanzaufsicht legt vor dem Hintergrund des Signa-Debakels aktuell besonderes Augenmerk auf die entsprechenden Risiken der Gesellschaften, betonte Julia Wiens, die neue Chefin der BaFin-Versicherungsaufsicht, beim Insurance Summit des GDV. Die Behörde erwarte von den Versicherern in der Kapitalanlage, insbesondere bei Immobilien- und Unternehmensanlagen, aber auch in der IT gutes Risikomanagement, betonte Wiens bei ihrer ersten Rede vor der Branche.
Gläubiger stimmen Plan für Signa-Immobilien zu
Versicherer, Banken und andere Gläubiger der insolventen Signa-Gruppe haben einem Plan zugestimmt, der unter anderem den schnellen Verkauf von Luxusimmobilien stoppt. Dadurch könnten die Geldgeber bis zu 20 Prozent mehr ihrer Investitionen zurückgewinnen. Wie viele Versicherer davon profitieren können, ist aber noch nicht sicher.
Experten analysieren Benko-Policen
Exklusiv Die Versicherer der Benko-Gruppe müssen nicht nur mit Ansprüchen in Höhe von 105 Mio. Euro aus der D&O-Versicherung rechnen, sondern auch mit weiteren Schadenmeldungen aus der E&O-Deckung und der Vertrauensschadenversicherung. Das schreiben die Anwälte der Wiener Kanzlei Abel Rechtsanwälte in ihrem dritten Bericht zur Sanierung der Benko-Hauptgesellschaft an das Handelsgericht Wien. Die Kanzlei Abel lässt die Versicherungssituation von Spezialisten analysieren.
Versicherer fragen: Trickst Benko?
Deutsche und österreichische Versicherer haben den vom österreichischen Geschäftsmann René Benko gegründeten Immobilienfirmen Milliarden geliehen. Rund eine Milliarde davon soll auf nachrangige Darlehen entfallen, die wegen der Insolvenz verloren sein könnten. Bei manchem Versicherer wächst ein Verdacht: Kann es sein, dass Vertraute des Unternehmensgründers dafür sorgen, dass sie günstig an Immobilien aus dem Bestand Benkos kommen, während andere Gläubiger leer ausgehen?
Signal Iduna setzt auf KI in der Krankenversicherung
Die Signal Iduna hat es mit mehr als 1.000 Krankenversicherungstarifen in ihrem Bestand zu tun. Bald soll künstliche Intelligenz (KI) den Mitarbeitenden bei der Beantwortung der Frage helfen, ob etwas versichert ist oder nicht, kündigte Vorstandschef Ulrich Leitermann bei einem Pressegespräch an. Von Übernahmen oder einer Fusion, wie sie Barmenia und Gothaer verfolgen, hält er nicht viel. Er sparte nicht mit Kritik an der BaFin und dem Kapitalaufschlag, den sie dem Versicherer wegen IT-Mängeln aufgebrummt hat. Erstmals rückte Leitermann mit der Höhe des Aufschlags heraus.












