Archiv ‘UK’
UK: Verbraucherschützer starten Superbeschwerde
Verbraucher in Großbritannien klagen über schleppende Schadenbearbeitung und andere Schikanen in der Wohngebäude- und Reiseversicherung. Häufig sei der Kontakt mit der Versicherung nervenaufreibender als der Schadensfall selbst, kritisieren Verbraucherschützer. Die Verbraucherschutzorganisation Which? hat deshalb nun eine sogenannte Super Complaint bei der Aufsicht FCA eingereicht, eine Art Sammelbeschwerde, die Missstände aufdecken und Verbesserungen durchsetzen soll.
Fitch sieht britische Captive-Reform kritisch
Die Ratingagentur Fitch steht den Plänen der britischen Regierung, für Captives und Versicherungsverbriefungen regulatorische Lockerungen einzuführen, skeptisch gegenüber. Sie erwartet zwar kurzfristig keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der Versicherer. Jedoch könnten langfristig systemische Probleme entstehen, wenn Risiken in weniger regulierte Bereiche verlagert würden, so Fitch ein einem aktuellen Marktkommentar. Die Lockerungen, die die Wettbewerbsfähigkeit britischer Finanzunternehmen stärken sollen, sollen ab 2027 zur Anwendung kommen.
Britischer Autoversicherer Direct Line geht an Aviva
Der britische Versicherungsmarkt steht vor einer Großübernahme. Der Direktversicherer Direct Line will ein nachgebessertes Angebot des britischen Versicherungskonzerns Aviva annehmen. Aviva will umgerechnet rund 4,3 Mrd. Euro für den kleineren Konkurrenten zahlen. Mit dem Deal wird der britische Markt für Sachversicherungen neu geordnet, und es entsteht ein neuer Marktführer in der Kfz-Versicherung.
UK-Wahl hat kaum Auswirkungen auf Versicherer
Der Wahlsieg der Labour-Partei in Großbritannien wird kaum Auswirkungen auf die britischen Versicherer haben, prognostiziert die Research-Abteilung der Deutschen Bank. Die Bewertungen der Versicherer sind derzeit gut und werden es wohl bleiben. Obwohl die Labour-Partei sich für die Senkung der Preise in der Kfz-Versicherung einsetzt, wird es dazu voraussichtlich erst einmal nicht kommen.
Deutsche Rück schafft neuen Auslandsbereich
Leute – Aktuelle Personalien Die Deutsche Rück setzt ihre Internationalisierung fort und hat den neuen Bereich Leben/Kranken Nahost und Nordafrika geschaffen. Seine Leitung hat Nawal Himes übernommen, die bislang in Marokko für die Société Centrale de Réassurance tätig war. Außerdem: Die Allianz in Großbritannien beruft eine neue Risikovorständin sowie einen Chief Transformation Officer und der Vermittlerverband BVK hat sein Präsidium neu gewählt.
UK: Aufsicht sorgt sich um Lebens-Rückversicherer
In Großbritannien lagern viele Lebensversicherer Teile ihrer Pensionsverpflichtungen an Offshore-Rückversicherer mit Sitz in Bermuda oder den Cayman Islands aus. Die britische Finanzaufsicht wittert in diesem Vorgehen hohe Risiken und will die Versicherer nun einem gezielten Stresstest unterziehen.
Tesla macht in Europa Tempo bei Versicherungen
Die Entscheidung des Autobauers Tesla, in den USA Kfz-Policen ohne Kooperation mit Versicherern auf den Markt zu bringen, hat auch die europäischen Versicherer aufhorchen lassen. Die Schritte, die Tesla in Großbritannien derzeit unternimmt, dürften den Druck nochmals erhöhen: Tesla hat bei dem mit dem deutschen Handelsregister vergleichbaren Companies House Unterlagen eingereicht, um in London eine britische Niederlassung seiner in Malta ansässigen europäischen Versicherungsgesellschaft Tesla Insurance aufzubauen. Auch Mitarbeiter sucht das Unternehmen schon.
Brexit – da geht noch was
Legal Eye – Die Rechtskolumne Versicherer aus der EU mit entsprechenden Ambitionen können trotz des Brexits unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin vom britischen Markt profitieren und auch binnenmarktähnliche Vorteile genießen. Zwar ist es nach Ablauf der Übergangsphase Ende 2023 notwendig, dort Niederlassungen und Tochterunternehmen zu etablieren. In begrenztem Umfang ist es jedoch auch möglich, über Rückversicherungslösungen und auf non-admitted-Basis Geschäftschancen zu nutzen.
FCA: Millionen Kunden zahlen zu viel Prämie
Die britische Finanzaufsicht FCA hat im Rahmen ihrer 2018 gestarteten Untersuchung der Preisstrategien von britischen Sachversicherern einen Zwischenbericht veröffentlicht. Das Ergebnis: Rund sechs Millionen britische Versicherungskunden zahlen pro Jahr insgesamt 1,2 Mrd. Pfund zu viel Prämie, weil sie nicht jährlich ihren Anbieter wechseln und damit in den Genuss deutlich geringerer Neukunden-Konditionen kommen. Die FCA will nicht länger tolerieren, dass der Bestandskunde der Dumme ist, und will 2020 konkrete Maßnahmen vorstellen. Die betroffenen Versicherer sollten sich auf sinkende Gewinne und Einbußen im Neugeschäft einstellen, schreiben Versicherungsanalysten der Bank J.P. Morgan.









