Autorenarchiv

Herbert Fromme, Jahrgang 1953, schreibt vor über die Versicherungs- und Rückversicherungsbranche. Er ist Versicherungskorrespondent der Süddeutschen Zeitung. Zu seinen Stationen gehören Reuters, Financial Times World Insurance Report, Lloyd's List und Insurance Day. Von 2000 bis Dezember 2012 war er Versicherungskorrespondent der Financial Times Deutschland. Er ist Herausgeber von "Herbert Frommes Versicherungsmonitor Premium"

  • Selbst angerührte D&O-Probleme

    Herbert Fromme

     Herbert Frommes Kolumne  Die deutschen D&O-Versicherer müssen mit einem neuen Großschaden rechnen. Die Ansprüche des Baukonzerns Bilfinger gegen Vorstände und möglicherweise auch Aufsichtsräte können leicht zu einem dreistelligen Schaden führen. Diese Ansprüche werden mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nur gestellt, weil das Unternehmen eine D&O-Police abgeschlossen hat. Bis vor 25 Jahren gab es hierzulande kaum solche Verträge. Man kann die Versicherer nicht dafür verantwortlich machen, dass sie eingeführt wurde, dafür hat eher die Globalisierung gesorgt. Aber dass sie so hohe Deckungen in der Binnenhaftung bietet und ihre Policen zu Dumpingpreisen anbietet, liegt ganz allein in der Verantwortung der Versicherer. … Lesen Sie mehr ›

  • Allianz führt Bilfinger-D&O-Police

    Die Ansprüche des Baukonzerns Bilfinger gegen Vorstände aus den Jahren 2006 bis 2014 sorgen bislang nicht für Unruhe bei den deutschen D&O-Versicherern. Das Konsortium wird nach Informationen des Versicherungsmonitors von der Allianz Global Corporate & Specialty geführt. Der Fall hat eine besondere politische Dimension, weil der frühere CDU-Politiker und hessische Ministerpräsident Roland Koch betroffen ist, der von 2011 bis 2014 an der Spitze der Baufirma stand. Ihm und anderen Vorständen wirft das Unternehmen jetzt vor, die Compliance-Systeme nicht ordnungsgemäß eingeführt zu haben und Fehler bei Übernahmen gemacht zu haben. … Lesen Sie mehr ›

  • Softbank-Einstieg bei Swiss Re konkreter

    Der japanische Telekom- und Technologiekonzern Softbank strebt mit seinem Einstieg beim Rückversicherer Swiss Re eine Reihe von Verwaltungsratsmandaten an. Das berichtet die Financial Times. Die Transaktion, bei der die Japaner bis zu einem Drittel der Swiss Re-Aktien übernehmen würden, wird jetzt konkreter. Softbank wird von der Bank UBS beraten, Swiss Re von Credit Suisse. Ein Treffen zwischen Softbanks Chef Masayoshi Son und Swiss Re-Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz stehe kurz bevor, heißt es. … Lesen Sie mehr ›

  • Hoffnungslos im Run-off verheddert

    Herbert Fromme

     Herbert Frommes Kolumne   Die deutsche Versicherungswirtschaft verheddert sich gerade auf das Schönste in der Diskussion über den möglichen Run-off von Lebensversicherungsgesellschaften und ihren Verkauf. Während der GDV und die großen Anbieter argumentieren, dass der Run-off als eine Option möglich sein muss, attackieren kleine und mittlere Anbieter alle Konzerne, die solche Pläne verfolgen oder verfolgt haben. Dabei wird es auf beiden Seiten der Debatte etwas bizarr. Das hängt damit zusammen, dass die deutschen Lebensversicherer seit Jahrzehnten ihre Verträge ideologisch überhöhen. … Lesen Sie mehr ›

  • Allianz bleibt vorsichtig

    Die Allianz hat 2017 trotz der Stürme und der Dollarschwäche gut verdient. Dazu trugen gestiegene Gewinne in anderen Geschäftsfeldern und eine vorsichtige Zeichnungspolitik bei. Bei der Vorhersage für das Jahr 2018 bleibt der Versicherer vorsichtig, wesentliche Gewinnsteigerungen erwartet er nicht. Seine Aktionäre will Konzernchef Oliver Bäte auch in Zukunft durch hohe Dividenden und Aktienrückkäufe bei Laune halten. Seine Aussagen zur Digitalisierung blieben eher vage. Großen Respekt hat er vor Amazon. … Lesen Sie mehr ›

  • HDI drängt auf Preiserhöhungen in Feuer

    Der Talanx-Industrieversicherer HDI Global will seine Kunden in der industriellen Feuerversicherung zur Kasse bitten. Das technische Ergebnis in dieser Sparte war 2017 tief rot, sagte Unternehmenschef und Talanx-Vorstand Christian Hinsch (Bild) vor Journalisten. Jetzt soll saniert werden. In der Transportversicherung sei das in den vergangenen Jahren gelungen. Hinsch und der demnächst ausscheidende Talanx-Konzernchef Herbert Haas beklagten die US-Steuerreform, die den Konzern zu Veränderungen bei Struktur und Kapitalausstattung zwingt – und möglicherweise die Entscheidung erleichtert, demnächst in den USA in der Industrieversicherung zuzukaufen. … Lesen Sie mehr ›

  • Wie Swiss Re die Kunden bindet

    Ein kleiner oder mittelgroßer Versicherer braucht ein Underwriting-Werkzeug für Naturgefahrenrisiken? Eine andere Gesellschaft beschäftigt sich mit Telematik und braucht Unterstützung? Nichts lieber als das, sagt der Rückversicherer Swiss Re. Genau für diese Fälle hat er den Bereich P&C Solutions geschaffen, der von Eric Schuh geleitet wird. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutert Schuh, welche gemeinsamen Interessen Swiss Re und ihre Kunden haben, welche Zukunft er für den Kfz-Markt sieht und warum er seinen digitalen Assistenten im Auto so wichtig findet. … Lesen Sie mehr ›

  • Große Koalition: Die eigentliche Bedrohung

    Herbert Fromme

     Herbert Frommes Kolumne   In den Verhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD über den Koalitionsvertrag ist die Versicherungswirtschaft ohne größere Blessuren davongekommen. Im Gegenteil, einiges von dem, was die neue große Koalition verspricht, steht auch auf der Agenda der Versicherer. Das gilt vor allem für die digitale Infrastruktur. Die eigentliche Bedrohung für das langfristige Geschäft der Branche kommt nicht von möglichen Initiativen der künftigen Regierungsparteien. Sie hätte viel mehr zu verlieren, sollte die letzte Regierung Merkel spektakulär scheitern. … Lesen Sie mehr ›

  • Softbank will ein Drittel von Swiss Re

    Der japanische Mischkonzern Softbank spricht mit Swiss Re über einen langfristigen Einstieg bei dem Rückversicherer. Das bestätigte Swiss Re am Mittwochabend. Zuvor hatte das Wall Street Journal in New York gemeldet, Softbank wolle bis zu einem Drittel der Schweizer Gesellschaft übernehmen. Softbank folgt mit dem möglichen Einstieg bei Swiss Re dem Vorbild von Warren Buffett, dem große Versicherer und Rückversicherer wie Gen Re gehören. … Lesen Sie mehr ›

  • Munich Re plant Stellenabbau im Kerngeschäft

    Die Munich Re erhöht die Schlagzahl bei ihrem Transformationsprogramm im Kerngeschäft Rückversicherung. Als Teil der Maßnahmen soll es einen spürbaren Stellenabbau geben, der vor allem in der Münchener Zentrale und bei der US-Tochter zu Reduzierungen führen wird. Der Konzern setzt dabei auf Pensionierungen und das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern. Durch den Schnitt will Konzernchef Joachim Wenning den Abwärtstrend bei den Gewinnen in dem Segment stoppen und Spielraum für Investitionen in die Digitalisierung schaffen. In einem Interview in der internen Publikation Go Ahead Online kündigt Wenning an, die „Zukunftsfähigkeit unseres Konzerns auch mit einer Stellenreduzierung zu stärken“. … Lesen Sie mehr ›

  • Signal Iduna: Milliardenprozess beginnt

    Vor dem Landgericht Dortmund hat am Dienstag im Prozess um Schadenersatzansprüche des Investors Anno August Jagdfeld gegen den Versicherer Signal Iduna die Beweisaufnahme begonnen. Der Versicherer soll wegen eines Investments in einem Fonds, der das Hotel Adlon (Bild) aufgebaut hat, unwahre Behauptungen über Jagdfeld verbreitet haben. Die Anwälte Jagdfelds beziffern den Vermögensschaden des Investors inzwischen mit rund 1 Mrd. Euro. Allerdings geht es bei dem Dortmunder Prozess nicht um eine Summe, sondern nur um die Frage, ob Jagdfeld überhaupt Anrecht auf Schadenersatz hat. Heute trat der frühere Leiter des Bereichs für Finanzen und Beteiligungen als Zeuge vor Gericht auf. … Lesen Sie mehr ›

  • Munich Re ändert die Tonart

    Vom einst so konservativen Rückversicherer Munich Re kommen neue Töne: Zwar stiegen die Preise zum Jahresanfang nur um enttäuschende 0,8 Prozent, aber zusammen mit den höheren Zinsen reicht das für den Münchenern als Begründung für eine kräftige Geschäftsausweitung im Kernsegment Schaden-Rückversicherung. Um satte 19 Prozent steigerte das Unternehmen das Volumen bei der Erneuerung zum 1. Januar 2018. Das Jahr 2017 mit seinen hohen Sturmschäden und dem nachfolgenden Gewinneinbruch hat die Munich Re weitgehend abgehakt. Das gilt nicht für die Aktionäre: Bei einer ohnehin schwachen Börse war die Aktie des Konzerns zeitweise mit sechs Prozent im Minus und damit das Schlusslicht […] … Lesen Sie mehr ›

  • Allianz verliert Altin als Digitalchef

     Leute – Aktuelle Personalien  Solmaz Altin, der bisherige Digitalisierungschef der Allianz, geht nach Singapur in die Asien-Holding des Konzerns. Was der Schritt bedeutet, ist unklar: Altin sei als Chief Digital Officer gescheitert, glauben die einen. Er stehe kurz vor der nächsten Karrierestufe, meinen die anderen. Fest steht: Er hat sich im Konzern als Digitalisierungschef nicht nur Freunde gemacht. Die Personalie könnte gefährlich werden für Konzernchef Oliver Bäte, der Altin geholt hat und jetzt eine neue Digitalisierungsstrategie braucht. … Lesen Sie mehr ›

  • Vergiftete Cyberdeckungen

    Herbert Fromme

     Herbert Frommes Kolumne   Die Cyberversicherung gilt als wichtigster Wachstumsmarkt in der Industrie- und Gewerbeversicherung. Zweifellos gibt es großen Bedarf bei den Unternehmen, auch wenn sich das noch nicht in entsprechender Nachfrage äußert. Aber ob die Versicherungswirtschaft damit jemals  langfristig Geld verdienen wird, ist sehr zweifelhaft. Im Gegenteil, mancher Anbieter könnte sich hier gefährlich die Finger verbrennen. Ohne rigorose Underwriting-Richtlinien, Kumulkontrolle und Limite wird es nicht gehen. Der Vorschlag einer staatlichen Deckung für Großschäden, der von der Swiss Re kommt, ist auf jeden Fall bedenkenswert. … Lesen Sie mehr ›

  • Das Ende der Cowboys

    Herbert Fromme

     Herbert Frommes Kolumne   Manche Profis in der Branche haben sich darüber gewundert, dass die Munich Re-Tochter Ergo ihren Maklervorstand Stephan Schinnenburg gefeuert hat, nachdem seine ruppigen Äußerungen über Mitarbeiter bekannt geworden waren. Die Sprache im Vertrieb sei nun mal etwas rauer, wird argumentiert. Möglicherweise reagiere Ergo wegen der vorangegangenen Skandale auch besonders empfindlich. Ich glaube, es geht um etwas anderes: Die Zeit der Cowboys an der Spitze der Vertriebe neigt sich dem Ende zu. Es reicht nicht mehr, die richtige Mischung aus Druck und Schmeichelei zu beherrschen (und eine leistungsfähige Leber zu haben), um die Vertriebler zu motivieren. […] … Lesen Sie mehr ›