Abo rss

Generali-Chef Donnet sucht die Offensive

Nach Jahren der Konsolidierung, in denen die Generali weltweit zahlreiche Tochterunternehmen verkauft hat, will der italienische Versicherungskonzern wieder angreifen. Das kündigte Unternehmenschef Philippe Donnet im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor an. Ohne die politischen Turbulenzen in Italien würde der Konzern noch besser dastehen, aber er sei trotzdem sehr stark. Donnet verlangte eine starke EU-Führung, weil nationale Regierungen schwächer seien. Er verteidigte den externen Run-off der Generali Leben in Deutschland, er sei im Kundeninteresse. Vor dem Verkauf an Viridium hatte der Konzern auch eine Rückversicherungslösung geprüft. Sie wäre aber nicht gut gewesen für die Kunden, so Donnet.

Nach Baden-Baden

 Was die Woche bringt   An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Swiss Re-Quartalsbericht und Euroforum-Konferenz zur Versicherungs-IT, Blockchain und künstlicher Intelligenz

Meag mit neuem Geschäftsführer

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Kapitalanlagegesellschaft des Vermögensverwalters von Munich Re und Ergo Meag bekommt einen neuen Geschäftsführer: Wolfgang Wente wird bei dem Unternehmen, das sich um die Kapitalanlage externer Kunden kümmert, ab dem 1. Januar 2019 die Verantwortung für den Bereich Fondsmanagement Immobilien übernehmen. Die Ergo bekommt ab dem 1. November 2018 mit Oliver Zilcher einen neuen Kommunikationschef. Der US-Krankenversicherer Anthem hat den ehemaligen Google-Manager Udi Manber als Leiter seiner künstlichen Intelligenz-Einheit gewinnen können.

Munich Re investiert in Cyber-Inkubator Team 8

Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re hat in Team 8 investiert, einen auf die Abwehr von Cybergefahren spezialisierten Inkubator. Das von israelischen Ex-Militärs gegründete Unternehmen hat in einer aktuellen Finanzierungsrunde 85 Mio. Dollar eingesammelt. Neu als Investoren dabei sind neben Munich Re unter anderem Softbank, Airbus, Walmart und Barclays. Der Rückversicherer kooperiert zudem mit Plug and Play China. Die Firma sondiert die chinesische Insurtech-Szene und fördert Jungfirmen. Den Kauf des Softwareherstellers Relayr hat die Munich Re abgeschlossen.

Herbert Fromme

Das ist die perfekte Run-off-Welle

 Herbert Frommes Kolumne  Noch ist der Verkauf der Generali Leben an Viridium nicht in trockenen Tüchern, die BaFin muss noch zustimmen. Wahrscheinlich müssen Käufer und Verkäufer nacharbeiten. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die Aufsicht das Geschäft stoppt. Generali und Viridium werden Forderungen der Behörde erfüllen. Zu verlockend sind die Chancen, die sich für beide aus dem Geschäft ergeben. Der Deal ist Teil einer gewaltigen Welle: Nach Angaben der Rating-Agentur Fitch ist das Volumen von Bestandsverkäufen in der Lebensversicherung von 60 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf satte 263 Mrd. Euro im Jahr 2018 gestiegen.

Milliardenrisiko „Silent Cyber“

Eine einzelne Hackerattacke kann zu versteckten Cyberschäden in Milliardenhöhe führen, warnt der Großmakler Aon. Das Unternehmen hat zusammen mit dem Softwareanbieter Guidewire untersucht, wie hoch die Flutschäden bei einem erfolgreichen Angriff auf einen Staudamm in den USA ausfallen könnten. Aon bietet Versicherern seit Kurzem eine Analyse ihres Versicherungsportfolios auf versteckte Cyberrisiken an.

EU-Rückversicherer sorgen sich um US-Abkommen

Die Rückversicherer im europäischen Versichererverband Insurance Europe haben einen bösen Brief an die Vereinigung der US-Versicherungsaufseher geschrieben. Es geht um die Umsetzung des Rückversicherungsabkommens zwischen der EU und den USA, das unter anderem den Verzicht auf die Hinterlegung von Sicherheiten durch europäische Rückversicherer bei Geschäften in den USA vorsieht. Mit den Vorschlägen der US-Aufseher für die Verankerung des Abkommens im US-Recht zeigen sich Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück & Co nicht zufrieden. Sie bemängeln unter anderem zu große Ermessensspielräume für die Aufseher der einzelnen US-Bundesstaaten.

Versicherer setzen auf persönliche Beratung

Die Beratung und der Vertrieb von Policen durch Versicherungsvermittler haben auch im Zeitalter der Digitalisierung und zunehmender Online-Abschlüsse eine Daseinsberechtigung. Davon zeigten sich die Vorstandschefs großer deutscher Versicherer in einer Diskussionsrunde auf der Vermittlermesse DKM in Dortmund überzeugt. Vertreter und Makler riefen sie dazu auf, die neuen Technologien nicht als Feind ihres Geschäftsmodells zu betrachten. Sie sollten sie vielmehr als Hilfsmittel begreifen, um Kunden, die trotz ihrer Online-Affinität einen unverändert hohen persönlichen Beratungsbedarf haben, in ihrer digitalen Umwelt auf Augenhöhe abzuholen.

BDVM plädiert für gestaffelten Provisionsdeckel

Der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) zeigt Verständnis für die Pläne der Bundesregierung, einen Provisionsdeckel einzuführen. Eine solche Maßnahme sei in einer sozialen Marktwirtschaft durchaus zulässig und vielleicht sogar das richtige Mittel, sagte der geschäftsführende Vorstand Hans-Georg Jenssen auf der Vermittlermesse DKM. Er präsentierte ein eigenes Modell für einen Provisionsdeckel, das sich an der Gebührenordnung für Rechtsanwälte orientiert. Insgesamt spürt Jenssen einen starken politischen Gegenwind für die Branche.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner