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Run-off muss nicht schlecht für Kunden sein

Wird ein Lebensversicherungsbestand für das Neugeschäft geschlossen und an einen externen Abwickler abgegeben, geht dies zulasten der Kunden, so die häufig geäußerte Kritik von Verbraucherschützern. Eine Studie der Ratingagentur Assekurata zeigt: Das muss nicht zwangsläufig so sein. Die Anbieter geben zwar einen geringeren Anteil des Rohüberschusses an ihre Kunden weiter und mehr an ihre Aktionäre. Da sie aber oft einen höheren Rohüberschuss erwirtschaften, kann das den Versicherten durchaus eine höhere Umsatzrendite bescheren.

Wefox bekommt frisches Geld

Das in Schieflage geratene Insurtech Wefox erhält frisches Geld, um auch ohne weitere Verkäufe bis 2026 zu überleben. Einem Bericht des Manager Magazins zufolge hat der neue Wefox-Chef Joachim Müller Alt-Investoren dazu gebracht, noch einmal höhere Summen nachzuschießen. Für Geldgeber, die dabei nicht mitmachen, hat das allerdings erhebliche Konsequenzen. Wefox wird aktuell nur noch mit einem Bruchteil seines Firmenwerts aus 2022 bewertet.

Talanx will Gewinn bis 2027 um 30 Prozent steigern

Der Versicherer Talanx will seinen Gewinn bis 2027 auf mehr als 2,5 Mrd. Euro steigern, nachdem er die bisherigen Finanzziele frühzeitig übertroffen hat. Die Aktionäre sollen bereits für 2024 von einer höheren Dividende profitieren. Vorstandschef Torsten Leue betonte die Rolle der gewachsenen Erstversicherung für den Erfolg. Weiter nannte er die geringen Kosten im Vergleich zur Konkurrenz, allerdings mit Ausnahme des deutschen Privatkundengeschäfts.

Digitale Leuchttürme 2024 verliehen

Das eigene ChatGPT der Ergo, die Betrugserkennungssoftware von Ico-Lux und das auf künstlicher Intelligenz basierende Risikomanagement für Windkraftanlagen von Proth!nx haben eines gemeinsam: Sie sind in Köln mit dem „Digitalen Leuchtturm 2024“ der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet worden. Die drei Digitalisierungs-Projekte stachen nach Einschätzung der Jury aus insgesamt 24 Bewerbungen hervor. Eine lobende Erwähnung erhielt zudem die Schunck Group.

Versicherer als Arbeitgeber: Noch Luft nach oben

 Meinung am Mittwoch  Junge Talente betrachten Versicherer durchaus als attraktiven Arbeitgeber – obwohl die Branche vielen als trocken, konservativ, ja sogar als spießig und langweilig gilt. Eine Arbeit, die sinnstiftend ist, ein sicherer Arbeitsplatz und ein solides Gehalt sind Faktoren, mit denen Versicherer in unruhigen Zeiten punkten können. Aber es gibt noch Luft nach oben. Die Branche muss auch etwas für ihr Image tun.

Datenaustausch umarmen, nicht bekämpfen

Mit der Financial Data Access-Richtlinie will die EU für einen offenen Datenaustausch im Finanzsektor und für mehr Innovation sorgen. Der Versichererverband GDV kritisiert das Vorhaben, doch Experten bezweifelten auf der Digitalisierungskonferenz der Süddeutschen Zeitung, ob die Branche sich damit einen Gefallen tut. Die Versicherer können vom Datenaustausch profitieren, glaubt Alte Leipziger-Hallesche-Manager Julius Kretz. „Wenn wir jetzt als Finanzbranche dagegen lobbyieren, dann werden die Daten für die Teilung sehr klein“, sagte er. Dann bestehe die Gefahr, dass die Versicherer zwar den Aufwand für die Datenteilung, aber kaum Mehrwerte haben.

Guerrero wird neuer Vertriebsvorstand der Axa

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Axa in Deutschland hat mit Kayum Guerrero (Bild) einen neuen Vertriebsvorstand. Er wird zum 1. Januar 2025 Nachfolger von Kai Kuklinski, der im August zum Industrieversicherer Axa XL gewechselt ist. Karsten Dietrich, der die Position nach dem Ausscheiden Kuklinskis interimsweise übernommen hatte, wird an Guerrero übergeben. Der gebürtige Schweizer kommt von der Axa in Mexiko, wo er ebenfalls die Verantwortung für den Vertrieb trägt.

Assekurata: ESG-Messung bleibt schwierig

Assekurata hat von 64 Lebensversicherern die Principal Adverse Impact-Statements (PAI-Statements) analysiert. Die Berichte beziehen sich auf kapitalbildende Lebensversicherungen und sollen mehr Transparenz schaffen, indem sie objektive und vergleichbare Daten zu Kapitalanlagen und Produkten liefern. Große Unterschiede hinsichtlich der Verfügbarkeit von Daten machen ihre Vergleichbarkeit allerdings schwierig. Dennoch ist die Ratingagentur von dem Instrument überzeugt.

Allianz setzt sich höhere Ziele

Die Allianz hat auf ihrem Investorentag in München erläutert, wie sie ihren Gewinn bis 2027 deutlich steigern will. An Nachfrage nach Versicherungsschutz mangele es jedenfalls nicht, betonte Vorstandschef Oliver Bäte. Die Allianz verfüge über eine extrem starke Marke, Wachstumschancen seien angesichts der vielfältigen Krisen weltweit im Überfluss vorhanden. Besonders stolz zeigte sich Bäte über die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter. 75 Prozent von ihnen seien Anteilseigner, betonte er.

Wenn der Chatbot Geburtstag feiert

Der breite Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotics wird für die Versicherer die einzige Möglichkeit sein, wegfallende Arbeitskräfte in den kommenden Jahren zu ersetzen, prophezeite Mark Klein, Chief Digital Officer und Vorstand bei der Ergo-Gruppe, auf der Digitalisierungskonferenz der Süddeutschen Zeitung. Da die Mitarbeiter durch die Technik entlastet werden, seien sie offen dafür. So haben Ergo-Roboter zum Teil Namen bekommen und die Mitarbeiter feiern ihren Geburtstag.

Generali stößt Allianz vom Klima-Thron

Der italienische Versicherer Generali hat in einem aktuellen Klima-Ranking der Initiative Insure Our Future den ersten Platz belegt und damit die Allianz abgelöst. Das Unternehmen hatte im Oktober dieses Jahres erste Konzernrichtlinien zur Begrenzung fossiler Brennstoffe verabschiedet und damit laut Insure Our Future neue Maßstäbe gesetzt. Für die Initiative kein Grund zum Jubeln. Die Versicherer täten noch zu wenig, um das Klimaproblem in den Griff zu bekommen.

Festnahme nach Mord an Versicherungschef

Fünf Tage nach dem Mord am Chef des US-Krankenversicherers United Healthcare haben Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Bei dem 26-Jährigen handelt es sich um einen hochgebildeten jungen Mann, der zuletzt mit extremen Ansichten sympathisiert haben soll. In einem Dokument, das er bei seiner Verhaftung bei sich trug, soll er die Profitgier von Versicherungskonzernen kritisiert haben. Besorgniserregend ist die Welle der Unterstützung, die der mutmaßliche Täter in den sozialen Medien erfährt.

Der Mensch macht den Unterschied

 Digitaler Dienstag  In einer Zeit, in der Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung rasant an Bedeutung gewinnen, passiert es schnell, dass der Mensch aus dem Blick gerät. Dabei wird er mehr denn je gebraucht. Je mehr Roboter wir einsetzen, desto mehr ist der Mensch gefordert – mit seiner Erfahrung, seiner Entscheidungskompetenz und seiner Intuition. Denn über emotionale Intelligenz verfügt nur er und nicht die KI.

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